Inga Lindström: Das Flüstern der Pferde TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen Herzkino
© ZDF/Ralf Wilschewski

Inga Lindström: Das Flüstern der Pferde

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„Inga Lindström: Das Flüstern der Pferde“ // Deutschland-Start: 5. Januar 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Für die Springreiterin Linn (Mitsou Jung) bricht eine Welt zusammen, als ihr Pferd Rasmus in einen Unfall verwickelt wird. Dabei wird es nicht nur körperlich verletzt, sondern ist auch traumatisiert. Dabei hatte Linn eigentlich darauf hin trainiert, in den Kader des Gestüts zu kommen, das ihrem Freund Alex (Moritz Bäckerling) und dessen Vater Fredrik (Hardy Krüger) gehört. Letzterer will das Tier zu einem Trainer schicken, der mit aller Gewalt Pferde nach seiner Vorstellung formt. Linn kann da nicht tatenlos zusehen, stiehlt heimlich Rasmus und fährt mit diesem zu der Pferdeflüsterin Karla (Therese Hämer). Dabei trifft sie auch ihren Jugendschwarm Nils (Frédéric Brossier) wieder, der mit seinem Foodtruck und Sohn Peppe (Asterios Rose) auf der Durchreise ist. Dieser wurde seinerzeit von Karla groß gezogen, hat sich aber im Streit von ihr getrennt und seither jeden Kontakt abgebrochen …

Die übliche Geschichte

Nachdem das ZDF Herzkino in der Weihnachtszeit mehrere Einzelfilme zeigte, die alle irgendwie mit Weihnachten zusammenhingen, steht inzwischen die Rückkehr zur Normalität an. Und damit zu den bewährten Reihen. Ein bisschen mehr Abwechslung wäre da aber nett gewesen. Erst wurde Das Traumschiff: Hudson Valley ausgestrahlt, danach ging es mit Inga Lindström: Sag einfach ja weiter. Im Anschluss stand Das Traumschiff: Curaçao an. Jetzt geht es erneut mit Inga Lindström weiter, genauer mit der Folge Das Flüstern der Pferde. Auch wenn das ZDF mehrfach verkündet hat, sein Programm modernisieren und Neues wagen zu wollen, aktuell ist davon nichts zu sehen. Zurzeit gibt es ein Déjà-vu nach dem anderen. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass diese Filme immer nur Variationen derselben bekannten Geschichten erzählen.

Inga Lindström: Das Flüstern der Pferde ist keine Ausnahme. Dass die Protagonistin nach einer Krise eine Reise antritt und ihre Jugendliebe wiedertrifft, ist ein wieder und wieder ausgegrabenes Klischee. Dasselbe gilt für den rastlosen Mann, der jetzt sesshaft wird. Wenn Linn zu Beginn des Films anderweitig liiert ist, ist ebenso klar, dass dieser eigentliche Freund kurz vor Schluss auftaucht, die Frau sich aber für den Neuen entscheidet. Diese Liebesdramen arbeiten andauernd mit dem Motiv, dass die Heldin mit dem Falschen zusammen ist. Wird sie zu Beginn einer Geschichte betrogen, ist der Mann der Böse. Sie selbst darf aber betrügen, wenn es der guten Sache dient. Dass sie ein wertvolles Pferd stiehlt, lügt und andere zum Lügen nötigt, wird auch unter den Teppich gekehrt, man pflegt beim Herzkino eine ganz eigene Form der Moral.

Schöne Kulissen, gutes Ensemble

Das heißt dann nicht, dass alles schlecht ist. Pferdefans kommen wie schon bei Fliehende Pferde in Sörmland auf ihre Kosten, wenn wir immer mal wieder Rasmus im Einsatz sehen. Die Settings können sich sowieso sehen lassen, das gilt für all diese Filme. Inga Lindström: Das Flüstern der Pferde zeigt uns idyllische Landschaften, die zwar nah an der Natur sind, dabei aber kaum alltagstauglich sind. Vielmehr hat man das Gefühl, durch Postkartenkulissen zu laufen. Mit der realen Welt mag das dann weniger zu tun haben. Aber es ist so hübsch, dass den meisten das egal sein dürfte. Solche Werke sind ohnehin nicht dazu da, sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Hier darf man eher vor dieser fliehen und alles vergessen, was irgendwie mit den Mühen des Lebens zu tun hat.

Was der 104. Teil der Endlosreihe anderen Beiträgen voraus hat, das ist die Besetzung. Das wichtigste Einstellungsmerkmal bei den Filmen ist natürlich Attraktivität. Hier schaltet niemand ein, um normale Menschen zu sehen. Hin und wieder sind da leider Schauspieler und Schauspielerinnen dabei, die über die Attraktivität hinaus wenig Qualifikationen haben. Bei Inga Lindström: Das Flüstern der Pferde ist das anders. Da sind immer mal wieder schöne Szenen, so charmant, dass man den Figuren gern zusieht. Umso ärgerlicher ist, dass die Geschichte so wenig taugt. Auch wenn die Ansprüche bei diesen Romanzen geringer sind, die Zielgruppe nicht gefordert werden will: So schwierig sollte es nun wirklich nicht sein, auch mal etwas Eigenes zu erzählen und sich etwas Mühe zu geben.

Credits

OT: „Inga Lindström: Das Flüstern der Pferde“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Oliver Dieckmann
Drehbuch: Aline Ruiz Fernandez, Oliver Dieckmann
Vorlage: Inga Lindström
Musik: Andy Groll
Kamera: Sebastian Wiegärtner
Besetzung: Mitsou Jung, Frédéric Brossier, Therese Hämer, Hardy Krüger, Moritz Bäckerling, Asterios Rose

Bilder

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Inga Lindström: Das Flüstern der Pferde
fazit
In „Inga Lindström: Das Flüstern der Pferde“ stiehlt eine Springreiterin ein traumatisiertes Pferd, um es zu einer Pferdeflüsterin zu bringen, wo sie ihren Jugendschwarm trifft. Das Liebesdrama wirft ein Klischee nach dem anderen zusammen, versucht nicht einmal, eine eigene Geschichte zu erzählen. Dafür gibt es wie immer schöne Bilder. Und auch die gute Besetzung lenkt etwas von dem schwachen Inhalt ab.
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