Der Schock ist groß, als Haustier-Detektiv Frank Bailey (Nathan Sussex) in einem Zwinger tot aufgefunden wird. Wer könnte ihn nur ermordet haben? DCI John Barnaby (Neil Dudgeon) und DS Jamie Winter (Nick Hendrix) gehen der Sache nach. Der Verdacht liegt nahe, dass der Mord etwas mit seinem Beruf zu tun hat. Ansonsten hätte der Tote schließlich keine wirklichen Feinde gehabt, so behauptet zumindest seine Frau Kim (Catherine Tyldesley). Unter anderem rücken dabei die Hundetrainerin Madeline Saunders (Josette Simon), die Katzenlady Lorna McIntosh (Josie Lawrence) sowie Nachbar William Fleming (Duncan Preston) ins Visier der beiden Ermittler. Dabei drängt die Zeit, denn es wird nicht bei diesem einen Mord bleiben …
Spaßige Rückkehr des Krimidauerbrenners
Kaum eine Krimiserie ist weltweit derart unverwüstlich wie Inspector Barnaby. Seit 1997 werden die Filme bereits produziert und noch immer kommen jedes Jahr mehrere neue Teile hinzu. Wobei man hierzulande teilweise etwas länger darauf warten muss, da das ZDF etwas willkürlich festlegt, was zu welcher Staffel gehört. So wurden bereits letztes Jahr die ersten beiden Teile der 24. Staffel ausgestrahlt. Bei Der Untergang des Hauses Shirewell ging es um eine zerstrittene Familie, die um ein gigantisches Anwesen streitet. Das Buch Bertram handelte von einem Erfolgsautor, der kurz vor seinem Comeback ermordet wird. Ein Jahr später stehen mit Von Hunden und Menschen und Tödliches Klima die beiden ausstehenden Episoden an. Danach heißt es wieder warten, eine 25. Staffel ist angekündigt, steht aber noch in den Sternen.
Dass es Nachschub geben wird, ist dabei durchaus eine gute Nachricht. Zumindest macht der Film hier Lust auf mehr, selbst ein Vierteljahrhundert nach dem Anfang der britischen Reihe gehören die Krimis zu den unterhaltsameren und zeigen sich von einer konstanten Qualität. Wobei man natürlich kein Problem mit der humorvolleren Ausrichtung haben darf. Immer wieder werden in Inspector Barnaby: Von Hunden und Menschen Witze eingebaut. Beispielsweise ist sich Rechtsmedizinerin Fleur Perkins (Annette Badland) für keinen fiesen Spruch zu schade. Hinzu kommen diverse skurrile Figuren, von denen es gerade in britischen Krimis immer mal wieder welche gibt. Der Humor ist dabei vielleicht nicht immer clever. Spaß macht es aber, wenn sich die beiden Polizisten mit diesen Leuten herumplagen und die Suche nach der Wahrheit immer wieder unterbrochen wird. Und auch das Konzept des Haustier-Detektivs ist eines, das mit einem Augenzwinkern verbunden ist.
Nicht sehr glaubwürdig
Das heißt nicht, dass hier nicht auch gerätselt werden darf. Im Prinzip ist Inspector Barnaby: Von Hunden und Menschen dabei ein klassischer Whodunit, bei dem auf eine Leiche verschiedene Verdächtige kommen. Die Motive fallen auch nicht wirklich aus dem Rahmen, können beruflicher oder privater Natur sein. Komplizierter wird es, als andere Morde hinzukommen und diese ersten Annahmen wieder überholt sind. Je mehr Hinweise gefunden werden, umso weniger scheint das Ganze Sinn zu ergeben. Dabei wird dem Publikum fast alles mitgegeben, um selbst auf die Lösung zu kommen. Wo andere Krimis auf den letzten Metern noch irgendwelche völlig neuen Informationen auspacken, sind hier die meisten schon früh verfügbar.
Wenn dennoch nur wenige selbst das Rätsel werden lösen können, dann liegt das daran, dass die Erklärung nicht so wirklich glaubwürdig ist. Wer darauf großen Wert legt und einen realistischen Krimi sehen möchte, der ist hier verkehrt. Schon die Tötungsmethoden sind so grotesk, dass man diesen Anspruch von vornherein besser weglassen sollte. Und sie sind perfide. Inspector Barnaby: Von Hunden und Menschen geht da schon über das hinaus, was man sonst so in dem Genre sieht. Sofern man mit diesen Einschränkungen lernen kann, ist der Unterhaltungsfaktor groß, auch weil das Ensemble wieder eifrig mitspielt.
OT: „Midsomer Murders: Claws Out“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Paul Gibson
Drehbuch: Helen Jenkins
Vorlage: Caroline Graham
Musik: Evan Jolly
Kamera: Al Beech
Besetzung: Neil Dudgeon, Nick Hendrix, Fiona Dolman, Annette Badland, Nathan Sussex, Catherine Tyldesley, Mina Anwar, Andrew Scarborough, Josette Simon, Tia May Watts, Tom Moya
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