Last Hitman – 24 Stunden in der Hölle The Liability
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Last Hitman – 24 Stunden in der Hölle

Last Hitman – 24 Stunden in der Hölle The Liability
„Last Hitman – 24 Stunden in der Hölle“ // Deutschland-Start: 12. Juli 2013 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

So richtig viel hat der 19-jährige Adam (Jack O’Connell) in seinem Leben bislang nicht auf die Reihe bekommen. Das geht dem Gangsterboss Peter (Peter Mullan), der mit Adams Mutter Nicky (Kierston Wareing) zusammen ist, schon seit Längerem auf die Nerven. Als der unliebsame Jüngling auch noch einen Luxuswagen zerstört, reicht es Peter und er verlangt von ihm, dass er seine Schuld abarbeitet. Zu diesem Zweck soll er dem Auftragskiller Roy (Tim Roth) bei seinen täglichen Aufgaben zur Hand gehen und ihn fahren. Die Lust darauf hält sich zwar in Grenzen, Adam ist auch immer wieder überfordert. Eine wirkliche Alternative hat er jedoch nicht. Richtig kompliziert wird es, als eine junge Frau (Talulah Riley) auftaucht und die Sache völlig aus dem Ruder läuft …

Überfordert mit dem Killerdasein

Einem Film den richtigen Titel zu geben, das ist eine eigene Kunst. Er soll vorwegnehmen, ohne alles zu verraten, muss neugierig machen und sollte dabei nichts Falsches versprechen. Wie man es eher nicht machen sollte, ist Last Hitman – 24 Stunden in der Hölle. Sicher, es geht in dem Film um einen Auftragskiller, weshalb das mit dem „Hitman“ passt. Und das mit dem Verweis auf die Zeit ist auch nicht verkehrt, da es tatsächlich um einen Tag im Leben des Killers geht. Dennoch wird ein falscher Eindruck erweckt. Nicht nur, dass das „last“ nie erklärt wird, das einfach keinen Sinn ergibt. Der Film ist auch nicht der knallharte Thriller, den man hier erwarten kann. Da wäre der Alternativtitel The Hitman’s Apprentice doch die deutlich passendere Wahl gewesen, um Enttäuschungen zu verhindern.

Konstante Hochspannung ist hier nicht angesagt. Stattdessen ist die britische Produktion überraschend humorvoll. Wobei dieser Humor eine deutlich dunklere Färbung hat. Wenn der Teenager bei dem abgehärteten, zynischen Killer in die Lehre geht, wird der Mensch zum bloßen Objekt. Last Hitman arbeitet dabei auch mit einem großen Kontrast, wenn Adam andauernd überfordert und im weiteren Verlauf immer wieder schreit, dass er doch nur 19 ist und nichts von all dem weiß. Viel größer könnte der Unterschied zu dem abgebrühten Roy kaum sein. Da geht es also weniger darum, wie es aus dem Nichtsnutz selbst ein Killer wird und langsam in seine Rolle hineinwächst. Er wird zwar aktiver, versucht, das alles selbst in die Hand zu nehmen. In den entscheidenden Momenten bleibt er aber überfordert, wirkt in diesem Umfeld immer fehl am Platz.

Nette Thrillerkomödie

Zunächst sieht es danach aus, als wäre der Film eine Mischung aus Roadmovie und Slice of Life. Da gibt es eine Ansammlung von Einzelmomenten, die sich nicht so wirklich zu einer Geschichte zusammenfügen. Das ist amüsant, aber ein bisschen ziellos. So ganz weiß man da nicht, worum es eigentlich gehen soll. Erst gegen Ende hin wird das Ganze dann konkreter, fügen sich mehrere Stränge zusammen und wird auch klar, was das alles soll. Das ist dann schon schön gemein, Last Hitman macht zudem durch die diversen Konfrontationen und die wechselnden Allianzen Spaß. In diesem Umfeld ist Loyalität eher ein Fremdwort, da kämpft im Zweifel jeder gegen jeden. Daraus entsteht auch Spannung, da nicht klar ist, wer bei dem ganzen Chaos am Ende lebend wieder herauskommt.

Das ist schon sympathisch, lebt zudem von den Darstellungen von Tim Roth (Poison – Eine Liebesgeschichte) und Jack O’Connell (Ferrari), die mit Spielfreude an die Arbeit gehen. Man sieht den beiden doch ganz gern zu, wie sie umherfahren und dabei vieles nicht so läuft wie erhofft. Dennoch, der Funken springt nicht ganz über. Dafür hätte das Drehbuch dann doch noch ein bisschen griffiger werden dürfen. Die Eskalation fällt etwas zu zahm aus. So bleibt in der Summe eine nette Thrillerkomödie, mit der man es sich schon auf dem Sofa gemütlich machen kann. Mehr als das ist es aber nicht, es hat seine Gründe, warum Last Hitman seinerzeit eher weniger Aufmerksamkeit bekommen hat. Da wäre doch noch einiges mehr drin gewesen.



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Last Hitman – 24 Stunden in der Hölle
fazit
„Last Hitman“ handelt von einem Nichtsnutz, der vom kriminellen Freund seiner Mutter gezwungen wird, einem Auftragsmörder zu assistieren. Das Szenario ist originell, verbindet dabei Thriller mit schwarzem Humor. Trotz einer guten Besetzung reicht es aber nur für einen netten Zeitvertreib, da hätte das Drehbuch noch etwas griffiger sein dürfen. Die Eskalation fällt zudem recht zahm aus.
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