Löwe Alex ist der unumstrittene Star im Central Park Zoo, die Menschen strömen herbei, um ihn zu sehen. Während dieser die Aufmerksamkeit genießt, ist sein bester Freund, das Zebra Marty, nur wenig glücklich mit ihrem Zuhause. Er ist die tägliche Routine leid. Als er davon erfährt, dass eine Gruppe von Pinguinen aus dem Zoo ausbrechen und in die Antarktis reisen wollen, fühlt er sich inspiriert, es ihnen gleichzutun. Gemeinsam mit der Nilpferddame Gloria und Giraffe Melman versucht Alex noch, Marty zur Rückkehr zu bewegen. Dabei geht jedoch alles schief. Anstatt gemütlich die Heimreise anzutreten, landen sie in einer Kiste, die zu einem Nationalpark gebracht werden soll. Und nicht einmal das klappt wie vorgesehen, stattdessen landen sie am Ende auf der Insel Madagascar, wo sie ein komplett neues Leben erwartet …
Auftakt eines großen Franchises
In der Laufbahn von DreamWorks Animation gab es bekanntlich zahlreiche auf uns abs. Immer wieder floppten Titel oder blieben hinter den Erwartungen zurück. Andere wurden dafür zu großen Erfolgen. Zu Letzteren zählt auch Madagascar, das 2005 richtig viel Geld in die Kassen spülte. Mit Einnahmen jenseits der 500-Millionen-US-Dollargrenze spielte das gut gelaunte Animationsabenteuer nicht nur rund das Siebenfache des Budgets wieder ein. Man überholte damit zudem Shrek – Der tollkühne Held. Kein Wunder also, dass aus dem Film ein ganzes Franchise wurde, welches neben drei Hauptteilen noch das Spin-off Die Pinguine aus Madagascar und mehrere Serien enthält. Von den Massen an Merchandising ganz zu schweigen, welches die Reihe zu einer der bekanntesten des Studios machte.
Im Hinblick auf die Qualität steht der Franchiseauftakt hingegen eher in der zweiten Reihe. So macht der Anfang durchaus Spaß, wenn es um den Alltag in dem Zoo und die absurde Idee geht, diesen gegen die Wildnis einzutauschen. In dem Zusammenhang ist es nahezu unmöglich, nicht die Pinguine hervorzuheben, die in dem Franchise immer eine Sonderrolle hatten. Sie waren in dem Debüt weder Helden noch Antagonisten. Genauer sind sie über ihre Rolle als Katalysator der Flucht hinaus für die Geschichte nahezu unwichtig. Und doch ist die paramilitärische Truppe der heimliche Star in Madagascar, wenn sie Pläne schmieden und aus allem eine große Mission machen. Sie bilden mit ihrem Ernst auch einen Kontrast zu dem Hauptquartett, das schon mit dem Konzept eines Plans überfordert ist und vielmehr wie aufgeregte Hühner durch die Gegend rennt.
Nettes Abenteuer
Weniger interessant ist der eigentliche Hauptpart, der auf der afrikanischen Insel spielt. Zwar kommen dann eine Reihe weiterer Tiere hinzu. Die Geschichte kommt dann aber nur noch schleppend voran. Die Idee rund um die Einteilung in Beutetiere und Jäger ist sicher nicht verkehrt. Es wird aber nicht viel draus gemacht, witzige Einfälle hat man dazu auch nicht. Madagascar plätschert deshalb eine Weile vor sich hin. Hinzu kommt, dass die Hauptfiguren nicht sonderlich spannend sind, man zu diesen nicht viel zu sagen hat. An manchen Stellen wird es natürlich actionreicher, gerade wenn die Bedrohung durch die anderen Tiere in den Vordergrund rückt. Nervenkitzel ist dabei aber kaum angesagt. Man wollte hier in erster Linie eine Komödie für Kinder, angereichert mit der einen oder anderen Anspielung für Erwachsene.
Die große Kunst ist das kaum. Es funktioniert insgesamt. Ähnliches lässt sich zu der Optik sagen. Natürlich darf man an diese nicht dieselben Ansprüche haben wie an heutige Produktionen, es sind nun einmal 20 Jahre vergangenen. Während klassischer Zeichentrick oft zeitlos ist, macht sich bei CGI der Wandel der Zeit deutlich bemerkbar. So sind die Designs von Madagascar schon markant und haben Wiedererkennungswert. Dennoch sind die Figuren wie auch die Settings im Vergleich zu späteren Titeln so schlicht, dass die visuelle Umsetzung eher abschreckt als einlädt. Wen das nicht so stört, findet ein nettes Animationsabenteuer – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
OT: „Madagascar“
Land: USA
Jahr: 2005
Regie: Eric Darnell, Tom McGrath
Drehbuch: Mark Burton, Billy Frolick, Eric Darnell, Tom McGrath
Musik: Hans Zimmer
Animation: DreamWorks Animation
Amazon (DVD „Madagascar Collection“)
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