„My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game?“
© 2021 SATORU YAMAGUCHI,ICHIJINSHA/"HAMEFURA X" Production Committee,MBS

My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game? – Staffel 1

„My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game?“
„My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game?“ // Deutschland-Start: 21. Oktober 2021 (Crunchyroll) // 4. August 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Catarina Claes mangelt es an nichts: Als Tochter einer Adelsfamilie führt sie ein Leben in Saus und Braus, jeder Wunsch wird dem Mädchen von den Lippen abgelesen. Das bedeutet aber nicht, dass ihr nichts Schlimmes passieren kann, wie etwa an dem einen Tag, als sie sich unglücklich den Kopf stößt. Dabei sind die Schmerzen noch ihr geringstes Problem. Vielmehr wird ihr auf diese Weise bewusst, dass sie in Wahrheit eine ganz gewöhnliche 17-Jährige ist, die offensichtlich nach einem fatalen Verkehrsunfall als Videospielfigur wiedergeboren wurde. Keine gewöhnliche Figur. Vielmehr ist sie die Antagonistin des beliebten Dating-Games „Fortune Lover“, nach dem sie in ihrem vorherigen Leben süchtig war. Deswegen weiß sie auch, dass das mit Catarina kein gutes Ende nehmen wird, ihr Verbannung und Tod drohen. Das gilt es zu verhindern. Und so versucht sie, ihre Kenntnisse aus dieser Zeit zu nutzen und den Lauf der Geschichte umzuschreiben …

Mein Leben in einem Videospiel

Es ist inzwischen fast unmöglich, sich die ganzen Animeserien zu merken, bei denen die Hauptfigur in einer fremden Welt wiedergeboren wird und dort die unterschiedlichsten Abenteuer überstehen muss. Wobei es dabei durchaus bemerkenswerte Szenarien gibt. Da ist beispielsweise Reincarnated as a Sword, wo ein Mann nach seinem Tod als Schwert wiederkommt. Bei Saga of Tanya the Evil wird ein Geschäftsmann zu einem magisch begabten Mädchen. Sehr bekannt ist auch das Franchise Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt. Wem das alles noch nicht kurios genug ist, kann es zudem mit My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game? versuchen, das wieder einen ganz eigenen Zugang zu dem Thema gefunden hat.

Der Titel nimmt es dabei vorweg: Die Figur kommt nicht einfach nur in einer Parallelwelt zu sich, sondern in einem Videospiel. So etwas kann schon mal passieren. Sword Art Online handelte maßgeblich davon, wie zahlreiche Gamer und Gamerinnen in einem Online-Rollenspiel gefangen sind und um ihr Leben kämpfen müssen. Während jenes Abenteuer aber überwiegend ernst gehalten ist, nahm Satoru Yamaguchi, auf dessen Romanen bzw. Light Novels My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game? basiert, das alles mit Humor. Zwar gilt es auch hier für die Protagonistin, dass sie um ihr Überleben kämpfen muss. Das geht jedoch mit viel Komik einher. Ein Teil besteht bereits in der absurden Situation, in der sich die Jugendliche wiederfindet. Aber auch deren verzweifelten Versuche, das Schicksal abzuwenden und eine Alternativgeschichte zu kreieren, sind immer wieder für ein Schmunzeln gut.

Amüsant, aber ohne viel Biss

Das satirische Potenzial, welches eine solche Meta-Geschichte mit sich bringt, wird dabei kaum genutzt. Hier setzt sich niemand mit den Spielen als solchen auseinander, gibt es keine Überlegungen zu Geschlechterbildern oder Eskapismus. Selbst das Schicksal wird kaum thematisiert. Man will in erster Linie Spaß haben. Der Plan geht auf, zumindest phasenweise ist der Anime immer wieder amüsant. Ein bisschen schade ist aber, wie My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game? im weiteren Verlauf das Konzept etwas hinter sich lässt und auf einmal ganz viel Fantasy ins Geschehen packt. Anstatt weiterhin das skurrile Treiben in einem Adelshaus zu beobachten und die Beziehungen der Figuren voranzutreiben, geht es dann auf einmal um schwarze Magie und Zauberbücher. Das ist teilweise nett, nutzt das Potenzial des Szenarios aber wenig.

Visuell ist das Ganze unauffällig. Dass die Designs der Figuren und die Hintergründe recht beliebig sind, ist normalerweise ein Manko. In dem Kontext stört es aber nicht so sehr, die Serie zumindest teilweise als Parodie solcher Geschichten ausgelegt ist. Schlecht ist die Umsetzung durch das Studio Silver Link (Dusk Maiden of Amnesia) sowieso nicht. Der farbenfrohe Anime erfüllt seinen Zweck. Insofern kann man schon einmal einen Blick auf diese etwas andere Wiedergeburt werfen, die zwölf Folgen der ersten Staffel lassen sich gut anschauen. Ein bisschen mehr Biss wäre bei My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game? dennoch wünschenswert gewesen.

Credits

OT: „Otome Gēmu no Hametsu Furagu Shika Nai Akuyaku Reijō ni Tensei Shite Shimatta…“
Land: Japan
Jahr: 2020
Regie: Keisuke Inoue
Drehbuch: Megumi Shimizu
Vorlage: Satoru Yamaguchi
Musik: Natsumi Tabuchi, Hanae Nakamura, Tatsuhiko Saiki, Miki Sakurai, Shuu Kanematsu, Sayaka Aoki, Junko Nakajima, Kanade Sakuma
Animation: Silver Link

Trailer

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My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game? – Staffel 1
fazit
„My Next Life as a Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game?“ nutzt das bei Animes beliebte Reinkarnationsszenario, um die Protagonistin in einem Videospiel erwachen zu lassen, wo sie zum Tod verurteilt ist. Die Romanadaption ist ganz amüsant, auch wenn das satirische Potenzial kaum genutzt wird und man sich später zu sehr mit Fantasyelementen befasst, anstatt die eigentliche Geschichte voranzutreiben.
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