Nord bei Nordwest - Haare? Hartmann! TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
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Nord bei Nordwest: Haare? Hartmann!

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„Nord bei Nordwest: Haare? Hartmann!“ // Deutschland-Start: 9. Januar 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als es an seiner Tür klingelt, ist der ehemalige Postangestellte Jon Merseburg (Harald Weiler) misstrauisch, will niemanden hereinlassen. Dieses Misstrauen ist gerechtfertigt, wie sich kurze Zeit später herausstellt. Schließlich ist Edgar Grams (Reza Brojerd) kein Paketbote, wie er behauptet, sondern ein Auftragskiller, der auch nicht lange fackelt. Das ist ein Beruf, den auch Grit Hartmann (Julika Jenkins) früher ausübte, bevor sie aus dem Geschäft ausstieg, um in Schwanitz einen Friseurladen aufzumachen. Das hat viele Jahre gut geklappt, bis eines Tages unverhofft ihr ehemaliger Boss Tjark Helfrich (Jörg Pose) auftaucht, den sie seinerzeit vor dem Untertauchen bestohlen hatte. Während das Polizeiduo Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) und Hannah Wagner (Jana Klinge) nach dem Mörder von Merseburg suchen, nimmt sich Tierärztin Jule Christiansen (Marleen Lohse) dessen Sohns Finn (Maik Rogge) an, den sie noch von früher kennt …

Business as usual

Und weiter geht es mit Nord bei Nordwest. Letzte Woche lief mit Fette Ente mit Pilzen der erste Film der diesjährigen Staffel der ARD-Krimireihe. Darin ging es um einen mysteriösen Verkehrsunfall und ein chinesisches Restaurant, in dem dubiose Dinge vor sich gehen. Der Film stieß zwar nicht bei allen auf Gegenliebe, beschaffte dem Sender aber wieder eine prächtige Einschaltquote, rund 7,7 Millionen Menschen schalteten ein. Mit Haare? Hartmann! steht nun der zwei Film der besagten Staffel an, bevor die Woche drauf Das Nolden-Haus ausgestrahlt wird. Dabei gibt es wieder business as usual. Wo es vergangene Woche noch danach aussah, als würde Hannah den Ort und damit die Reihe verlassen, ist hier keine Rede mehr davon. Etwas irritierend ist dabei, dass der Verlobte überhaupt nicht mehr auftaucht. Man sollte doch meinen, dass ein derart einschneidendes Erlebnis irgendwelche Folgen hätte.

Auch sonst verlässt man sich auf bewährte Elemente. Da gibt es beispielsweise mal wieder die romantischen Gefühle bei den drei Hauptfiguren, die nie offen angesprochen werden. Dieses Mal ist es der Sohn des Mordopfers, der es Jule angetan hat und damit zu einer Bedrohung für Hauke wird. Ansonsten ist er für die Geschichte irrelevant, man hätte ihn auch rauslassen können. Das gilt auch für die ewigen Nebenfiguren: Frau Bleckmann (Regine Hentschel) und Herr Töteberg (Stephan A. Tölle) vom Bestattungsinstitut und der ewig unschlüssige Mehmet Ösker (Cem Ali Gültekin) sind letztendlich in Nord bei Nordwest: Haare? Hartmann! nur als Comic Relief dabei. Ob es sie unbedingt bräuchte, darüber kann man sich streiten. Humor gibt es auch sonst genug. Aber sie schaden auch nicht, amüsant ist es schon, wenn etwa die Leiche mit unorthodoxen Mitteln wieder auf Vordermann gebracht werden muss, damit sie bei der Beerdigung vorzeigbar ist.

Unterhaltsames Katz-und-Maus-Spiel

Den größeren Eindruck hinterlassen aber die neuen Figuren. Tatsächlich sind die so unterhaltsam, dass es schade ist, sie in Zukunft nicht mehr zu sehen. Vor allem die Idee, eine Friseurin eine Vorgeschichte als Auftragsmörderin mitzugeben, macht sich bezahlt. Natürlich ist es ein wenig albern, im einen Moment Haare zu schneiden, nur um im nächsten einen Mord zu begehen. Dieser beständig humorvolle Ton führt dazu, dass man die Bösewichter nicht so wirklich ernstnimmt, obwohl am Ende die eine oder andere Leiche vorliegt. Nord bei Nordwest: Haare? Hartmann! macht aber durchaus Spaß, auch weil da im weiteren Verlauf mehrere Leute unabhängig voneinander unterwegs sind und es zu einer Art Katz-und-Maus-Spiel kommt.

Das ist durchaus spannend, weil unklar ist, wer bei dem Zusammentreffen der diversen Kriminellen am Ende die Nase vorne hat. Zu rätseln gibt es jedoch nichts. Wer den Postbeamten erschossen hat, ist klar. Auch die Frage, was der Täter wollte, wird recht früh geklärt. Wo man die Woche zuvor noch spekulieren konnte, worum es geht, wird bei Nord bei Nordwest: Haare? Hartmann! komplett darauf verzichtet. Wer auf der Suche ist nach einem traditionellen Krimi, ist hier daher eher verkehrt. Aber bei der Reihe wird ja ohnehin immer mal wieder ein bisschen gespielt, weshalb trotz der wiederkehrenden Elemente spannendere Teile dabei sind – so wie dieser hier.

Credits

OT: „Nord bei Nordwest: Haare? Hartmann!“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Felix Herzogenrath
Drehbuch: Niels Holle
Musik: Stefan Hansen
Kamera: Lars R. Liebold
Besetzung: Hinnerk Schönemann, Jana Klinge, Marleen Lohse, Julika Jenkins, Jörg Pose, Falilou Seck, Reza Brojerdi, Regine Hentschel, Stephan A. Tölle, Cem Ali Gültekin, Maik Rogge

Bilder

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Nord bei Nordwest: Haare? Hartmann!
fazit
„Nord bei Nordwest: Haare? Hartmann!“ handelt von einem brutalen Mord und einer Friseurin mit düsterer Vergangenheit. Zu rätseln gibt es da nichts. Spaß macht der betont humorvolle Krimi aber schon, auch weil sich die diversen Kriminellen gegenseitig bekämpfen und offen ist, wer am Ende die Nase vorne hat.
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