Paddington in Peru
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Paddington in Peru
„Paddington in Peru“ // Deutschland-Start: 30. Januar 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Es sind betrübliche Nachrichten, die Paddington da aus Peru erhält. So schreibt die Mutter Oberin (Olivia Colman) eines Seniorenheims für Bären, dass seine Tante Lucy, bei der er als Kind aufgewachsen war, sich irgendwie eigenartig verhält und ihn offensichtlich sehr vermisst. Da braucht es nicht viel Überredungsarbeit für die Browns, mit dem gerade erst eingebürgerten Bär von London nach Südamerika zu fliegen. Dabei wird das Paar Henry (Hugh Bonneville) und Mary (Emily Mortimer) von den Kindern Judy (Madeleine Harris) und Jonathan (Samuel Joslin) begleitet. Auch Mrs. Bird (Julie Walters) hat sich angeschlossen. Doch kaum in dem Heim angekommen, müssen sie feststellen, dass Tante Lucy fort ist, auf der Suche nach einem Ort namens Rumi Rock. Es hilft nichts, die Browns müssen hinterher und engagieren deshalb den Kapitän Hunter Cabot (Antonio Banderas) und dessen Tochter Gina (Carla Tous), die sie mit ihrem Boot durch den Dschungel fahren sollen …

Die Bärenfamilie auf Abwegen

Verfilmungen von Kinderbüchern sind natürlich keine Seltenheit, solche werden ständig veröffentlicht. Nur wenige stoßen damit aber auf eine derart einhellige Begeisterung wie die um den von Michael Bond erfundenen Bären mit der Vorliebe für Marmeladebrote und windfeste Kleidung. Sowohl Paddington (2014) als auch Paddington 2 (2017) spielten rund das Fünffache ihrer Budgets wieder ein, liegen bei Rotten Tomatoes bei nahezu 100 Prozent Zustimmung. Im Anschluss war der Familienheld nur noch im Fernsehen unterwegs, genauer in einer bislang 115 Folgen umfassenden Animationsserie. Jetzt ist die lange Wartezeit aber vorbei, mit Paddington in Peru erscheint der dritte Kinofilm. In Großbritannien war dieser wieder ein voller Erfolg. Und auch weltweit stehen die Chancen gut, dass sich Millionen von Kindern verzaubern lassen – und so manche Erwachsene gleich mit dazu.

Dabei gibt es einige Neuerungen beim dritten Teil. So gab Paul King, der bei den ersten beiden Filmen Regie führte und das Drehbuch schrieb, die Kontrolle ab, lieferte nur noch die Geschichte als Vorlage. Stattdessen gibt Regisseur Dougal Wilson, der zuvor Musikvideos und Kurzfilme inszenierte, hiermit sein Langfilmdebüt. Und auch auf der Leinwand hat sich einiges getan, wenn ein Großteil der Geschichte in Südamerika spielt. Paddington in Peru erhält dadurch einen größeren Abenteueranteil, wenn sich die Familie durch den Dschungel schlägt, Schätze sucht, Spuren folgt und auch in alten Ruinen unterwegs ist. Richtig gefährlich wird es dabei natürlich nicht, es handelt sich dann doch um einen Kinderfilm. Der Schauplatzwechsel sorgt aber tatsächlich für Spannung und natürlich für Abwechslung, wenn die durch und durch britische Familie in einem Land unterwegs ist, wo sie völlig fehl am Platz wirkt.

Würdige Fortsetzung

Ein Teil des Humors besteht dann auch in diesem Kontrast, wenn sich die Figuren in für sie ungewohnten und oft misslichen Situationen wiederfinden. Um ein bisschen Slapstick war man in dieser Reihe ja nie verlegen, da geht immer wieder etwas schief. Es sind aber auch die Figuren selbst, die für Unterhaltung sorgen. Fast alle sind sie auf die eine oder andere Weise überzogen. Gerade die beiden Neuzugänge machen Spaß, nicht zuletzt wegen der Besetzung: Olivia Colman als dubiose dauerlächelnde Nonne und Antonio Banderas in der Rolle des Kapitäns, der von seinen Vorfahren heimgesucht wird, kennen keinerlei Zurückhaltung. Bei Paddington in Peru darf und soll alles richtig übertrieben sein. Das ist oft albern, aber eben auch lustig.

Verbunden wird das mit einer starken menschlichen Komponente. Die gibt es von Anfang an, wenn Mary darunter leidet, dass ihre Familie immer weniger miteinander unternimmt. Aber auch durch die Cabots und die Konfrontation von Paddington mit seinen Ursprüngen wird das Thema aufgegriffen, ist der rote Faden, der durch den Dschungel führt. Da trifft dann eben Humor auf Herz. Ein bisschen schade ist, dass manche der Figuren nicht so wirklich genutzt werden und kaum eine Funktion haben. Außerdem sind manche Gags und Wendungen sehr vorhersehbar. Insgesamt ist Paddington in Peru aber eine würdige Fortsetzung der Filmreihe und lässt einen darauf hoffen, dass es nicht wieder sieben Jahre dauert, bis der Bär sich in sein nächstes Abenteuer stürzt.

Credits

OT: „Paddington in Peru“
Land: UK, Frankreich, USA, Japan
Jahr: 2024
Regie: Dougal Wilson
Drehbuch: Mark Burton, Jon Foster, James Lamont
Vorlage: Michael Bond
Musik: Dario Marianelli
Kamera: Erik Wilson
Besetzung: Hugh Bonneville, Emily Mortimer, Madeleine Harris, Samuel Joslin, Julie Walters, Olivia Colman, Antonio Banderas, Carla Tous

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Paddington in Peru
fazit
„Paddington in Peru“ begleitet den naiven Bären und seine britische Familie in den Dschungel, wo sie seine verschwundene Tante suchen. Das neue Setting bietet eine gelungene Abwechslung, sorgt für Abenteuerstimmung und macht auch optisch einiges her. Zwar werden einige Figuren nicht genug genutzt, unterhaltsam ist der langerwartete dritte Teil aber.
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