In einer düsteren Zukunft, rund 150 Jahre von heute, ist die Erde ein verlassener Ort. Eine außerirdische Lebensform namens Sentinel hat den Planeten heimgesucht, die Menschheit fast vollständig ausgelöscht und ein dystopisches Szenario hinterlassen. Doch nicht alle Menschen wurden von diesem Schicksal ereilt: Bereits vor der Ankunft der Alien-Bedrohung existierte eine kleine Kolonie auf dem Mond, wo einige Erdenbewohner nach dem Angriff Zuflucht fanden. Dort, in sicherer Distanz zur Katastrophe, entwickelte sie sich über die Jahrzehnte zu einer Zivilisation mit eigener Regierung, zwielichtigen Bars, Roboterwesen und – wie könnte es anders sein – einem korrupten Präsidenten (Michael Paré).
Zeitreisen ohne Sinn und Verstand
Sentinel beginnt mit einem Rückblick auf den verzweifelten Versuch einiger Erdenbewohner, den Sentinel während der Invasion zu bekämpfen – ein Versuch, der dramatisch scheitert. Jahre später beschließen die Mondbewohner, etwas zu unternehmen. Drei mutige Helden (Jason R. Moore, Ellie Patrikios, Neil Cole) sollen auf die Erde reisen, um die Alien-Bedrohung zu beseitigen und die Erde zu retten. Doch schnell wird klar: Der Präsident der Mondkolonie verfolgt seine eigenen Pläne. Er sabotiert die Mission, um die Bevölkerung von der Sinnlosigkeit eines solchen Unterfangens zu überzeugen und seine Machtposition zu sichern. Zu allem Überfluss wird das ohnehin fragile Vorhaben durch ein geheimnisvolles Zeitreise-Experiment verkompliziert. Die drei Helden landen zwar auf der Erde – jedoch in verschiedenen Zeitlinien, was die ohnehin verworrene Handlung noch undurchsichtiger macht.
Der Film ist ein Paradebeispiel für Low-Budget-Science-Fiction, das trotz seiner ambitionierten Prämisse an fast allen Ecken und Enden scheitert. Die Grundidee – ein Alien, das durch eine gestaffelte Zeitreise bekämpft wird – hätte durchaus Potenzial gehabt, doch die Umsetzung ist miserabel. Die Logik der Zeitreisen wird kaum erklärt, und die daraus resultierenden Ereignisse sind schwer nachvollziehbar. Die Charaktere sind eindimensional und schlecht gespielt. Weder die Helden noch die Nebenfiguren auf dem Mond schaffen es, Sympathie oder Interesse zu wecken.
Ein visuelles Desaster
Die Special Effects sind zwar typisch für ein B-Movie, aber selbst in diesem Kontext nur schwer zu ertragen. Die Blitzattacken des Sentinel wirken lächerlich und die Schusswechsel sind unrealistisch, dazu wirken selbst die Schauplätze und Kulissen unpassend. Auch die Erzählweise schwächelt: Die Handlung plätschert dahin, und während der Film am Anfang mit der Zerstörung der Erde durchaus neugierig macht, verliert er im Mittelteil vollkommen den Faden. Die letzte Konfrontation mit dem Sentinel schließlich ist eine absolute Farce.
OT: „Sentinel“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Stefano Milla
Drehbuch: Katherine Tomlinson
Musik: Damon Criswell, Brian Jackson Harris, Michael Wickstrom
Kamera: Alessandro Caldana
Besetzung: Jason R. Moore, Michael Paré, Elie Patrikios, Neil Cole, John Stewart Arnold, Denitza Diakovska
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