Der Schock ist groß bei Familie Schneider. Nicht nur, dass jemand in deren Villa eingebrochen ist und dabei offensichtlich die 85-jährige schwerreiche Witwe Ursula „Lady“ Schneider (Marie Anne Fliegel) entführt hat. Deren Enkel Felix Schneider (Adrian Topol) liegt zudem tot im Foyer. Doch wer könnte die Tat nur begangen haben? Ina Zimmermann (Melanie Marschke) und ihr Team versuchen dies herauszufinden und nehmen dafür das Umfeld unter die Lupe. Da ist Florian Schneider (ebenfalls Adrian Topol), der Zwillingsbruder des Toten. Aber auch der langjährige Butler Timo Buchbinder (Thomas Lawinky) wird zu der Geschichte befragt. Vor allem aber der Pfleger Denis Jaremtschuk (Arsalan Naimi) macht die Polizei misstrauisch, da die Seniorin vor ihrem Verschwinden offensichtlich ihren Besitz dem attraktiven jungen Mann schenken wollte …
Fans von SOKO Leipzig mussten sich zuletzt in Geduld üben, zumindest sofern sie neue Folgen sehen wollten. So wurde eine Geschichte unerwartet auf drei Folgen ausgebreitet: Caspar, Leni und Angeklagt erzählten von der Exfrau von Marco, die in einen Mordfall verwickelt wurde und dabei auch noch einen Menschenhändler zu Fall brachte. Anschließend pausierte die ZDF-Krimiserie, andere Produktionen des Senders erhielten den Vorzug. Erst drei Wochen nach dem Dreifachschlag geht es mit einem neuen Fall weiter. Bei diesem gibt es keinen Anknüpfungspunkt für das obige Trio. Tatsächlich tauchen weder Marco noch Leni auf, das Team muss ohne diesen einen mysteriösen Mord aufklären.
Das Setting ist dabei so klassisch, wie es nur geht. Eine abgelegene Villa bietet sich immer für ein Verbrechen an, nicht ohne Grund greifen viele Romane von Agatha Christie darauf zurück, aber auch humorvollere Varianten wie Eine Leiche zum Dessert oder Knives Out – Mord ist Familiensache spielen an einem solchen Ort. Beim Motiv greift man ebenfalls auf Bewährtes zurück. So wird von Anfang an kein Zweifel daran gelassen, dass es irgendwie um Geld gehen muss. Von diesem hat die Verschwundene mehr als genug. Wie ein Drache hockt sie auf ihrem Hort, der alten Tradition folgend ist die Titelfigur in SOKO Leipzig: Lady Schneider ein widerlicher Mensch, der andere gegen sich aufbringt, ob es nun Angestellte sind oder Familienmitglieder. Insofern wäre es naheliegend gewesen, dass die alte Frau das Mordopfer ist. Da darf man schon rätseln, was da vorgefallen ist und warum stattdessen der Enkel tot ist. Hat dieser den Täter überrascht?
Spaßiger als zuletzt
SOKO Leipzig: Lady Schneider schafft es dabei, einige nette Wendungen einzubauen. Manches wird zwar vergleichsweise früh verraten, anderes stellt sich erst im weiteren Verlauf heraus. Da überschlagen sich schon mal die Ereignisse, auch weil mehrere Personen an der Geschichte beteiligt sind und sie alle ihre Motivationen und Geheimnisse haben. So ganz kann man sich dabei zwar nicht entscheiden, ob das jetzt in eine humorvolle Richtung gehen soll oder nicht. Spaß macht die Folge aber. Nachdem die Serie zuletzt stark abgebaut hatte, die erzählerischen Ambitionen auf ärgerliche Weise entgleisten, ist das hier eine der besten Episoden der aktuellen 25. Staffel, auch weil das Ensemble gern mitspielt. Nächste Woche geht es mit der Folge Plan C weiter.
OT: „SOKO Leipzig: Lady Schneider“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Sven Fehrensen
Drehbuch: Inken Witt, Ulf Tschauder
Musik: George Kochbeck
Kamera: Henning Jessel
Besetzung: Melanie Marschke, Amy Mußul, Johannes Hendrik Langer, Anna Stieblich, Marie Anne Fliegel, Adrian Topol, Thomas Lawinky, Arsalan Naimi, Ramona Kunze-Libnow
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