Als Maggie (Madeline Zima) wegen ihrer Herzerkrankung ins Krankenhaus kommt, ist ihr Mann Nick (Michele Morrone) völlig überfordert. Wie soll er nur allein den Haushalt schmeißen und sich um die beiden Kinder kümmern? Um sich den Alltag etwas zu erleichtern, beschließt er, sich einen Roboter zu kaufen, der ihm unter die Arme greifen soll. Die Wahl fällt am Ende auf Alice (Megan Fox), nachdem diese ihn bei einer Messe überzeugt hat. Zunächst läuft dabei alles gut, die Neue wird zu einer echten Unterstützung. Als jedoch Nick in das Betriebssystem eingreift, ahnt er nicht, was er damit anrichten wird: Alice entwickelt zunehmend einen eigenen Willen und ist bereit, alles dafür zu tun, um diesen auch umzusetzen …
Der nächste Amok-Roboter
Man kann sie schon gar nicht mehr zählen, die ganzen Filme, in denen die Technik auf einmal verrücktspielt und ein Eigenleben entwickelt. Sicher, das Motiv gab es auch früher schon, ist ein fester Bestandteil des Science-Fiction-Genres. Seitdem das Thema künstliche Intelligenz überall ist, gibt es aber kein Halten mehr. Diese Amokläufe können mal humorvoll ausfallen wie kürzlich wie in dem charmanten Stop-Motion-Abenteuer Wallace & Gromit: Vergeltung mit Flügeln. Vor allem aber im Horror- oder Thrillergenre ist das Angebot reichhaltig. Ob es nun die Puppe in M3GAN ist, das Smart Home in AfrAId oder der Roboter in T.I.M., die letzten Jahre haben nicht eben mit solchen Filmen gespart. Mit Subservience kommt ein weiterer Titel hinzu.
Angesichts der zahlreichen Konkurrenz muss sich jeder neue Beitrag natürlich die Frage gefallen lassen: Braucht es das? Hat der Film etwas Eigenes beizutragen? Hier muss man das ganz klar verneinen, der Science-Fiction-Thriller ist frei von eigenen Einfällen. Etwas seltener ist, dass es bei dem Umgang mit dem Roboter zu sexuellen Begegnungen kommt. Perfect Human war so ein Beispiel, auch wenn die Geschichte in eine andere Richtung geht. Dass sich die Maschine in den Menschen verliebt, kam auch mehrfach vor. Subservience hat dem nichts hinzuzufügen. Es ist auch nicht so, als würde die Sache mit dem Sex die Geschichte auf nennenswerte Weise vorantreiben. Es hat mehr Alibifunktion, damit Michele Morrone wie in seinem Publikumshit 365 Days blankziehen darf. Die Frage, ob das unter Ehebruch fällt oder wie ein Vibrator behandelt werden sollte, ist interessant, wird aber nicht weiterverfolgt.
Das übliche Programm
Stattdessen gibt es die übliche Eskalation, wenn Alice Grenzen überschreitet und aus Hilfsbereitschaft eine Bedrohung wird. Sie geht dabei etwas weiter, als es in den Filmen sonst üblich ist, sie ist bereit, so ziemlich jeden zu töten, wenn es sie an ihr Ziel bringt. Das meiste davon verläuft aber auf so ausgetretenen Pfaden, dass Subservience nie wirklich Spannung erzeugt. Bei der einzigen richtig brenzligen Situation ist klar, dass nichts geschehen wird, so weit würde man sich nicht zu gehen trauen. Beim Rest gibt es nur die Standardszenen, die dann auch immer genau so ablaufen, wie man sich das vorstellen würde. Die US-Produktion hat weder beim Inhalt noch der Inszenierung etwas Nennenswertes zu bieten.
Bleibt noch die Besetzung. Schauspielerische Großtaten braucht man bei dieser nicht zu erwarten. Morrone, der sonst auch als Model arbeitet, wurde sicherlich nicht seines darstellerischen Könnens wegen engagiert. Fox ist aufgrund ihres sehr künstlichen Aussehens sicher keine schlechte Wahl für einen Roboter, ein nuanciertes Spiel wird nicht vorausgesetzt. Das bedeutet aber nicht, dass der Film deswegen sehenswert ist. Wer eine Schwäche für die Besetzung hat oder noch keinen dieser Filme gesehen hat, könnte eventuell mit Subservience auf seine Kosten kommen. Der Rest verpasst bei dem Science-Fiction-Thriller nicht viel, der eine typische Direct-to-Video-Produktion ist – ohne großes Geld und ohne erzählerische Ambitionen.
OT: „Subservience“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: S.K. Dale
Drehbuch: Will Honley, April Maguire
Musik: Jed Palmer
Kamera: Daniel Lindholm
Besetzung: Megan Fox, Michele Morrone, Madeline Zima, Matilda Firth
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