Bogotá: Stadt der Verlorenen Netflix Streamen online
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Bogotá: Stadt der Verlorenen

Bogotá: Stadt der Verlorenen Netflix Streamen online
„Bogotá: Stadt der Verlorenen“ // Deutschland-Start: 3. Februar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als 1997 eine Reihe von ost- und südostasiatischen Ländern in die Krise rutschen, ist auch die Familie des 19-jährigen Guk-hee (Joong-ki Song) betroffen. In der Hoffnung, die Schwierigkeiten hinter sich lassen zu können, beschließt seine Familie, in die kolumbianische Hauptstadt Bogotá auszuwandern, wo sie sich einen Neustart erhoffen. Doch das ist leichter gesagt als getan, man hat in dem südamerikanischen Land nicht unbedingt auf die Fremden gewartet. Ihr Schicksal scheint sich aber dem Guten zuzuwenden, als Guk-hee Sergeant Park Jang-soo (Hae-hyo Kwon) kennenlernt, der in der südkoreanischen Gemeinschaft gut vernetzt ist und den jungen Mann unter seine Fittiche nimmt. Durch ihn erhält er die Möglichkeit, im Schwarzmarkt mitzumischen und so richtig Geld zu verdienen. Doch das ist mit zahlreichen Gefahren verbunden …

Eine kriminelle Auswanderergeschichte

Der ganz große Hype um südkoreanische Filme und Serien ist inzwischen zwar vorbei. Doch noch immer hält Netflix daran fest und veröffentlicht in regelmäßigen Abständen neue Titel aus dem fernöstlichen Land. Die meiste Aufmerksamkeit erhielt dabei natürlich Squid Game – Staffel 2, die Fortführung der Seriensensation. Dabei finden sich auch abseits des Platzhirsches immer mal wieder interessante Werke, die zudem die Vielfalt des Landes aufzeigen. Einen Blick wert sind beispielsweise sowohl das Historiendrama Uprising über zwei Freunde aus unterschiedlichen Schichten im kriegsgeplagten Korea im 16. Jahrhundert wie auch die Actionkomödie Officer Black Belt um einen Martial-Arts-Experte, der einen Bewährungshelfer bei der Überwachung böser Jungs unterstützt. Mit Bogotá: Stadt der Verlorenen kommt nun ein weiterer Film zu uns, den man sich anschauen kann, obwohl – oder weil – er ganz anders ist.

Ein großer Unterschied ist natürlich das Setting. Während die meisten südkoreanischen Produktionen naturgemäß im eigenen Land spielen, geht es bei Bogotá: Stadt der Verlorenen – der Titel nimmt es vorweg – nach Kolumbien, wo eine Aussteigerfamilie nach einer Perspektive sucht. Manche werden dabei vielleicht an My Name is Loh Kiwan denken, das Netflix vor rund einem Jahr ins Programm aufgenommen hat. Damals ging es um einen Flüchtling aus Nordkorea, der sich in seiner neuen Heimat Belgien schwertut. Während das dort aber im Rahmen eines klassischen Dramas erzählt wurde, handelt es sich hier primär um einen Krimi, der von Schmuggel handelt, von kriminellen Machenschaften und einem Leben, das zunächst aufregend wirkt, bis alles schiefzugehen droht.

Nicht viel Neues, aber solide umgesetzt

Das ist natürlich nicht sonderlich originell. Es gibt nicht gerade wenige Filme über Menschen, die eine kriminelle Laufbahn einschlagen, dabei das große Geld wittern, nur um dann in Schwierigkeiten zu geraten. Bei Bogotá: Stadt der Verlorenen gibt es zwar grundsätzlich noch einen kulturellen Aspekt, wenn es um südkoreanische Auswanderer in Kolumbien geht. Die gemeinsame Herkunft wird zu einem identitätsstiftenden Merkmal. Nur hat der Film zu dem Thema nicht so wahnsinnig viel zu sagen. Auch der Kontext der Wirtschaftskrise spielt im Grunde keine Rolle, wird hier nur zum Anlass für die Geschichte. Tatsächlich hätte man vieles aus diesem Drumherum einfach weglassen können, ohne dass es einen Unterschied gemacht hätte.

Das trägt dann zu dem Eindruck bei, dass der Krimi ein wenig austauschbar ist. Zumal bei der Figurenzeichnung oder auch im Hinblick auf die Familie nicht sehr viel getan wurde. Das heißt aber nicht, dass man mit Bogotá: Stadt der Verlorenen nicht seinen Spaß haben könnte. So ist es durchaus unterhaltsam, teilweise spannend, was Regisseur und Co-Autor Seong-je Kim da zu erzählen hat. Die bewährten narrativen Strukturen funktionieren. Schauspielerisch passt das auch, Hauptdarsteller Joong-ki Song (Battleship Island) gelingt der Wandel von dem unbedarften jungen Mann zum Nachwuchskriminellen, der sich von niemandem einschränken lassen will. Wer diese Art Filme mag, kann hierauf mal einen Blick werfen, selbst wenn von der ungewohnten Kombination aus Kolumbien und Südkorea einmal abgesehen nicht sehr viel zurückbleibt.



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Bogotá: Stadt der Verlorenen
fazit
„Bogotá: Stadt der Verlorenen“ folgt einem jungen südkoreanischen Auswanderer, der sich in Kolumbien auf gefährliche Schmuggeltätigkeiten einlässt. Von der ungewohnten Kombination dieser beiden Länder einmal abgesehen gibt es nicht viel, was einem in Erinnerung bleibt. Der Krimi ist insgesamt aber solide umgesetzt, wer solche Genrebeiträge mag, kann einen Blick riskieren.
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