Cujo
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Cujo

Cujo
„Cujo“ // Deutschland-Start: 19. August 1983 (Kino) // 26. Oktober 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Donna (Dee Wallace) und Vic Trenton (Daniel Hugh-Kelly) leben gemeinsam mit ihrem Sohn Tad (Danny Pintauro) in einem abgelegenen Haus. Bislang war es eigentlich ein glückliches Leben. Doch die Affäre von Donna mit ihrem Exfreund Steve Kemp (Christopher Stone) aus Schulzeiten droht, die Ehe zu zerstören. Dabei haben die Trentons bald noch ein ganz anderes Problem. Während der Werbefachmann Vic fort ist, weil es Ärger bei seiner Agentur gibt, taucht Cujo auf dem Anwesen der Familie auf. Eigentlich war der Bernhardiner immer ein freundlicher Hund gewesen, der niemandem etwas zuleide tun konnte. Doch als er bei der Jagd auf ein Kaninchen von einer Fledermaus gebissen wird, erkrankt er an Tollwut – und wandelt sich zunehmend in eine rasende Bestie …

Horror mit Anlaufschwierigkeiten

In den 1980ern war Stephen King nicht nur als Autor eine feste Größe geworden, die Romane des Horrormeisters fanden sich regelmäßig in den Bestseller-Listen. Auch filmisch gab es bereits eine Reihe von Werken, die auf seinen Werken basierten. Einige davon waren an den Kinokassen erfolgreich und gelten heute als große Klassiker. Das gilt insbesondere für Carrie – Des Satans jüngste Tochter (1976) und Shining (1980), die zu den besten Adaptionen zählen. Bei Cujo war die Resonanz jedoch deutlich verhaltener. So fielen die Kritiken durchschnittlich aus, das Ergebnis an den Kinokassen war 1983 auch eher Mittelmaß. Später hat sich das Ansehen jedoch etwas gewandelt, heute genießt der Film einen gewissen Kultstatus. Wobei man sich darüber streiten kann, ob er das verdient hat.

Ein großes Problem ist, dass Cujo sehr lange braucht, bis mal der tatsächliche Horror stattfindet. Das muss nicht grundsätzlich schlecht sein. Die einige Jahre zuvor veröffentlichte King-Adaption Brennen muss Salem ließ sich beispielsweise ebenfalls sehr viel Zeit. Dort passte das aber besser, da es in dem Zweiteiler um ein diffuses Böses ging, das sich in einem Dorf ausbreitet. Man wusste schlicht nicht, wann es wo losgehen wird. Regisseur Lewis Teague, der mit Katzenauge noch ein weiteres Werk des Autors verfilmt hat, macht hingegen früh klar, dass es um den titelgebenden Hund geht, womit der Mysteryfaktor wegfällt. Man wartet vielmehr auf das Unausweichliche. Als bei dem Hund die Sicherungen durchbrennen, steigt dann auch die Spannung nach oben, der Film wird zu einem Kammerspiel-Terror, wenn Mutter und Sohn gefangen sind und von außen bedroht werden.

Seltsam fragmentarisch

Damit das Publikum auch wirklich mitfiebert, wird lange über die Situation der Familie gesprochen. Da geht es um die Ehekrise, die beruflichen Schwierigkeiten von Vic, auch die Alpträume des Jungen nehmen einen größeren Platz ein. Cujo schafft es aber nicht, diese Bestandteile wirkungsvoll mit dem Horror zu verbinden. Während King in seiner Vorlage noch die Ängste des Jungen in eine Beziehung mit der realen Bedrohung setzte, findet hier nichts zusammen. Vieles von dem, was der Film zunächst erzählt, ist im Grunde irrelevant. Ein puristisches Publikum könnte sich zudem am Ende stören, das im Vergleich zum Original abgeschwächt wurde. Das ist einerseits verständlich, da der Roman für Empörung sorgte. Das ursprüngliche Ende passte aber besser zu den anderen Themen.

Insgesamt ist der Horrorstreifen daher auch nur durchwachsen. Er ist sicherlich besser als so manches filmische King-Unglück, das in der Folgezeit entstanden ist – nicht ohne Grund war der Name des Autors in Filmkreisen eine ganze Zeit lang berüchtigt. Es gibt aber auch viele Filme und Serien, die es sich eher anzuschauen lohnt. Cujo hat dabei gerade auch mit der Laufzeit zu kämpfen. Für reinen Horror dauert das zu lang, der zentrale Stoff wäre in einem Kurzfilm besser umgesetzt, zumal die Belagerung wenig Abwechslung zulässt. Alternativ hätte der Film auch länger sein können, um so diverse Punkte vertiefen zu können. So aber ist das hier nichts Halbes und nichts Ganzes, eine Adaption unter vielen.



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Cujo
fazit
„Cujo“ beschreibt, wie eine Familie von einem tollwütigen Hund terrorisiert wird. Bis der Film an dem Punkt ankommt, dauert es aber lange. Dabei gelingt es auch nicht, diese einzelnen Bestandteile wirklich miteinander zu verknüpfen, vieles ist schlicht irrelevant. Das letzte Drittel ist schon spannender, allerdings nicht sehr abwechslungsreich.
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