Die Are Morde Åremorden The Åre Murders Netflix Streamen online
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Die Åre-Morde – Staffel 1

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„Die Åre-Morde – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 6. Februar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Es läuft gerade nicht gut im Leben von Hanna Ahlander (Carla Sehn). Nicht nur, dass die Polizistin suspendiert wurde. Ihr Freund hat außerdem mit ihr Schluss gemacht. Um erst einmal wieder zu sich zu finden und durchzuatmen, zieht sie deshalb ins Ferienhaus ihrer Schwester in Åre. Mit der Ruhe ist es dort aber schnell vorbei, als eine Jugendliche spurlos verschwindet. Hanna zögert da nicht lang und fängt an, sich in die Ermittlungen einzumischen. Der örtliche Polizist Daniel Lindskog (Kardo Razzazi), der mit diesem Fall vertraut ist, ist darüber zwar nicht so wirklich glücklich. Andererseits kann er Hilfe gut gebrauchen, weshalb er sich darauf einlässt – zumal es nicht bei dieser einen Leiche bleiben wird …

Krimi nach einer Romanreihe

Der Februar ist bei Netflix ein überraschend düsterer Monat. Zumindest bringt der Streamingdienst in der ersten Woche eine Reihe von Krimis und Thrillern heraus, bei denen es um verbrecherische Tätigkeiten und seelische Abgründe geht. Da war Bogotá: Stadt der Verlorenen um einen jungen südkoreanischen Auswanderer, der in Kolumbien in Schmuggelgeschäfte involviert wird. Bei der Romanadaption Zelle 211 gerät ein Menschenrechteanwalt in eine brutale Gefängnisrevolution. Und dann ist da noch Cassandra, ein Science-Fiction-Thriller, der mit dem Trendthema künstliche Intelligenz spielt und dies mit einer Kritik an überholten Geschlechterrollen kombiniert. Wem das alles noch nicht reicht, für den gibt es mit Die Åre-Morde eine klassische Krimiserie aus Schweden.

Diese hat eine bewährte Vorlage. Genauer adaptierte man hier eine Buchreihe der schwedischen Autorin Viveca Sten, die auch einem deutschen Publikum ein Begriff sein dürfte. Schließlich geht die populäre Krimiserie Mord im Mittsommer, die 2010 mit Tod im Fischernetz begann und aktuell acht Staffeln umfasst, auf ihre Romane zurück. Ob Die Åre-Morde auf eine ähnlich stattliche Zahl kommen wird, bleibt abzuwarten – und ist eher fraglich. Zum einen gibt es nur drei Bände, es mangelt also an Stoff. Außerdem ist der Auftakt nicht so spannend, dass man im Anschluss unbedingt nach mehr lechzen müsste. Dabei ist der Auftakt bewährt: Eine Hauptfigur in der Krise zieht es in eine ländliche Gegend, wo sie – ganz zufällig – in mehrere Fälle hineingezogen wird. Oft kehrt diese Figur in ihre Heimat zurück. Hier ist es das Ferienhaus der Schwester, das geht genauso gut.

Bewährte Fabrikware

Das Setting selbst ist auch reizvoll. Wo es bei den Mittsommer-Filmen idyllische Küstenaufnahmen gab, da dominiert in Die Åre-Morde der Schnee. Das ist dann mit weniger Urlaubsgefühl verbunden, die Bilder sind düsterer. Für Krimis passt das aber gut, nicht ohne Grund sind Reihen wie Schwarz wie Schnee in solchen Schauplätzen angesiedelt. Atmosphärisch kann man der Serie dann auch wenig vorwerfen, stimmungsvoll ist das Ganze schon. Richtig spannend ist sie hingegen kaum. Die fünf Folgen umfassen dabei zwei voneinander unabhängige Fälle. Während es bei der ersten Hälfte um die Frage geht, wer eine Jugendliche getötet hat, dreht sich die zweite um einen ermordeten Mann. Dabei gibt es wie immer mehrere Verdächtige, das traditionelle Whodunit-Prinzip eben. Das meiste davon ist etwas beliebig, anderes an den Haaren herbeigezogen. Die große Krimikunst ist das so oder so nicht.

Auffällig dabei ist, dass Sten wie schon bei Mord im Mittsommer eine große Vorliebe für persönliche Dramen hat. Da geht hier dann weniger um die Beziehungskrisen der Hauptfiguren, auch wenn Hanna zu Beginn eine solche durchmacht. Dafür ist bei den Nebenfiguren vieles kaputt, glückliche und ausgeglichene Menschen scheint es in der Gegend nicht zu geben. Grundsätzlich kann man das bei Krimis schon machen, es gibt viele Beispiele, wo die Geschichten eher als Porträt überzeugen, weniger als Rätselaufgabe. Die Åre-Morde ist aber auch in der Hinsicht nichts Besonderes. Das muss einen nicht stören, die schwedische Serie erfüllt ihren Zweck. Wo die oben genannten anderen düsteren Netflix-Beiträge aber immer etwas Eigenes anbieten konnten, da ist das hier nicht mehr als Fabrikware.



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Die Åre-Morde – Staffel 1
fazit
Basierend auf einer Romanreihe erzählt „Die Åre-Morde“ von einer kriselnden Polizistin, die in einer ländlichen Gegend in mehrere Fälle hineingezogen wird. Wie bei der Autorin Viveca Sten üblich, geht das mit viel Drama einher. Der Krimipart selbst ist recht austauschbar, so wie die Serie insgesamt. Dafür gibt es stimmungsvolle Schneeaufnahmen.
Leserwertung45 Bewertungen
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5
von 10