
Als ein einem abgelegenen Nordseestrand ein Toter gefunden wird, ist das für Femke Folkmer (Pia-Micaela Barucki) gleich doppelt ein Schock. Nicht nur, dass die Leiche übel zugerichtet wurde. Sie erkennt in dem Mann auch einen Freund aus Jugendtagen, den sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat. Gemeinsam mit Kommissar Tjark Wolf (Hendrik Duryn) versucht sie herauszufinden, wer hinter diesem Verbrechen steht. Als die dieser Geschichte nachgehen, kommen sie einem Einbruch auf die Spur, bei dem wertvolle Uhren entwendet worden sind. Doch wie hängt das miteinander? Für Femke werden die Ermittlungen anschließend noch etwas schwieriger, denn mit Nora Lehmann (Banafshe Hourmazdi) scheint noch eine weitere Jugendfreundin in die Sache verwickelt zu sein. Und die Zeit drängt, denn es wird nicht bei dieser einen Leiche bleiben …
Ein persönlicher Abschied
Von den diversen Krimireihen, die RTL in den letzten Jahren begonnen hat, um die enorme Zielgruppe der öffentlich-rechtlichen Sender anzuzapfen, ist Dünentod – Ein Nordsee-Krimi bislang die produktivste. 2023 ging es mit zwei Teilen los, 2024 folgten sogar drei Filme. Bei der aktuellen dritten Staffel wurde dann zwar etwas reduziert, 2025 sind es wieder nur zwei. Los ging es dabei mit Schatten der Vergangenheit, bei dem die Polizei nicht nur eine mysteriöse Mordreihe aufklären muss, sondern auch mit einer Entführung zu kämpfen hat. Mit Tödliche Geheimnisse folgt nun der zweite Film bzw. der insgesamt siebte. Und damit ist noch nicht Schluss, die Reihe soll fortgesetzt werden. Fans müssen dennoch stark sein, da Pia-Micaela Barucki verkündet hat, aus der Reihe aussteigen zu wollen, das hier ist ihr letzter Auftritt als Polizistin Femke.
Als wollte man ihr einen gebührenden Abschied ermöglichen, hat sie dieses Mal richtig viel zu tun. Schließlich geht es zum Teil um Menschen aus ihrer Jugend. Manche werden an der Stelle mit den Augen rollen. So neigt man bei deutschen Fernsehkrimis dazu, immer irgendwelche persönlichen Bezüge einbauen zu wollen. Wo letzte Woche noch Tjark versuchen musste, seine entführte Partnerin zu freien und aufgrund seiner Suspendierung allein ermittelte, da ist diese Woche eben Femke an der Reihe. Dass gleich zwei Teile in Folge solche persönlichen Verwicklungen eingebaut haben, ist wenig überzeugend. Hinzu kommt, dass dieser Aspekt in Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Tödliche Geheimnisse wie auch schon beim Vorgänger prinzipiell überflüssig war. Für den Fall war das jeweils völlig irrelevant.
Viel zum Rätseln
Dieser ist dieses Mal wieder schön rätselhaft geworden. So geht es zwar recht klassisch los, wenn zu Beginn eine Leiche entdeckt wird und anschließend herausgefunden werden muss, wer den Mord begangen hat. Wo bei vielen Krimis aber früh Motive klar sind und mehrere Verdächtige angeboten werden, da hält man sich hier ziemlich zurück mit eindeutigen Hinweisen. Die Adaption des Romans Dünensturm von Sven Koch lässt sich lange nicht in die Karte schauen und konzentriert sich auf die Sache mit dem Einbruch. Dass dieser irgendwie mit dem Mord zusammenhängt, ist offensichtlich. Auch dass dabei Uhren gestohlen wurden, wird verraten. Und doch ist die Geschichte mysteriös, weil das auf den ersten Blick keinen Sinn ergibt.
Wobei das auch auf den zweiten so eine Sache ist. Grundsätzlich ist das Motiv, das zum Schluss verraten wird, schon nachvollziehbar, ist recht klassisch. Der Film wird teilweise dabei auch schön gemein. Nur ist er ziemlich überzogen, teilweise sehr reißerisch. Glaubwürdigkeit sollte man da besser nicht erwarten, wie so oft bei dieser Reihe. Wen das nicht stört, findet hier aber einen der besseren Teile. Dünentod – Ein Nordsee-Krimi: Tödliche Geheimnisse hält einen schon ganz gut beschäftigt, auch durch die regelmäßigen Morde, vor denen niemand sicher ist. Insofern ist es ein ordentlicher Abschied der Protagonistin, selbst wenn da einiges nicht ideal ist.
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