Frühling - Ich such dich! TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand Herzkino DVD kaufen
© ZDF/Barbara Bauriedl

Frühling: Ich such dich!

Frühling - Ich such dich! TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand Herzkino DVD kaufen
„Frühling: Ich such dich!“ // Deutschland-Start: 16. Februar 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Lilly Engel (Julia Willecke) ist in großer Sorge: Schon seit Längerem kann sie ihren Vater nicht erreichen, wann immer sie auf dem Handy anruft, heißt es, dass die Nummer nicht vergeben ist. Aber wie kann das sein? Von ihrer Mutter erhält sie eine beunruhigende Nachricht: Offensichtlich lebt er inzwischen auf der Straße, Alimente hat er seit Monaten nicht mehr gezahlt. Lilly fällt aus allen Wolken, meldet sich erst einmal auf der Arbeit krank und macht sich gemeinsam mit ihrem Freund Adrian Steinmann (Kristo Ferkic) auf die Suche nach dem Vermissten. Währenddessen wird auch Katja Baumann (Simone Thomalla) von ihrer Vergangenheit eingeholt. So ist Familie Lechner zurück in Frühling, nachdem der Hof und die Tiere verkauft wurden. Und noch immer ist Katja davon überzeugt, dass diese einen Versicherungsbetrug begangen hat, als sie sagten, dass die Eltern verschwunden sind …

Fortsetzung eines alten Falls

Nachdem letzte Woche aus aktuellem Anlass pausiert werden musste, meldet sich der Herzkino Dauerbrenner Frühling mit einem neuen Film zurück. Zwei Teile der aktuellen 14. Staffel waren bislang zu sehen. Zuerst war da Das Versteck, das von einer Familie und deren Geheimnis handelte. Anschließend näherte sich Die Mutter, die es nie gab einem schwierigen Thema an, wenn wir eine Frau kennenlernen, die keine Muttergefühle entwickelt hat und deshalb ihre Tochter zurücklässt. Um verlassene Kinder geht es auch in Ich such dich!. Und das gleich doppelt, wenn Lilly ihren Vater sucht und Katja ein Paar trifft, das sich um die Großkinder kümmern muss, weil die Eltern seit mehreren Monaten spurlos verschwunden sind. An Drama mangelt es also nicht.

Manche werden bei der Geschichte hellhörig werden. War da nicht schon mal was? Tatsächlich nimmt der Film Bezug auf den Teil Die verschwundenen Eltern, der vor einem Jahr ausgestrahlt wurde. Damals musste sich Katja um die Kinder kümmern, am Ende kam in ihr der Verdacht auf, dass das Paar nicht tot ist, sondern untergetaucht ist, damit die Familie ihre Lebensversicherung bekommt. Eigentlich dachte man, dass damit das Thema abgehakt ist. Frühling: Ich such dich! knüpft aber an die Ereignisse an und verrät nun, wie es weitergegangen ist. Auf der einen Seite ist es zu begrüßen, wenn alte Geschichten nicht komplett vergessen werden. Schließlich spielt die Reihe in einem kleinen Dorf, da ist es immer etwas seltsam, wenn ständig neue Figuren auftauchen und danach nie wieder gesehen sind. Ein richtiges Dorfgefühl entsteht so nicht.

Viel Stoff, wenig Tiefgang

Auf der anderen Seite lässt das Ergebnis aber mal wieder zu wünschen übrig. Hatte man bei der letzten Folge noch den Eindruck, dass man sich mal etwas mehr Mühe geben will bei der Bearbeitung schwieriger Themen, hat sich das Team hier gleich wieder von jeglichem Anspruch verabschiedet. Anstatt sich tatsächlich mit etwas auseinanderzusetzen, gibt es plumpes und oberflächliches Melodram. Die Szene am See etwa ist so übertrieben, dass Frühling: Ich such dich! auch als Parodie durchginge. Die Geschichte rund um Obdachlosigkeit sind nicht besser aus. Eigentlich wäre das eine Gelegenheit gewesen, sich mit einem Problem zu beschäftigen, das in der Öffentlichkeit totgeschwiegen wird. Autorin Natalie Scharf, die diese Reihe seit Jahren betreut, hat dazu aber nichts zu sagen.

Stattdessen baut sie noch andere Seifenoper-Momente ein. Auf einmal wird so getan, als hätten Adrian und Amelie Kreuser (Hanna Binke) schon länger miteinander geflirtet, was so aber nie gezeigt wurde. Dann geht es um Drillinge und eine schwierige Geburt. Ein anderer Strang handelt von einem toten Hund. Auch da ist das Ergebnis zwiespältig. So trägt es schon zu dem Gefühl bei, sich in einem Dorf aufzuhalten, mit lauter Menschen, die ihre eigenen Geschichten haben. Grundsätzlich ist das also eine Richtung, die sinnvoll ist. Nur fehlt bei Frühling: Ich such dich! wie immer das Alltägliche, wenn sich die Reihe von einem Ausnahmezustand zum nächsten bewegt. Das Ende ist etwas überraschend, auf eine positive Weise. Es reicht aber nicht aus, um den Rest auszugleichen, dafür ist hier vieles einfach zu ärgerlich. Weiter geht es in zwei Wochen mit der Folge Babyalarm.



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Frühling: Ich such dich!
fazit
„Frühling: Ich such dich!“ handelt gleich mehrfach davon, wie Eltern spurlos verschwunden sind und wie Kinder mit der Situation umgehen müssen. Das beinhaltet mehrere interessante Themen, die aber zu wenig bearbeitet werden. Stattdessen gibt es wieder dick aufgetragenes Drama, das Gefühl eines Alltags fehlt völlig.
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