Eigentlich war Dambury bislang immer ein sehr ruhiger Ort gewesen, wo die Menschen ihrem Alltag nachgehen und nicht wirklich viel passiert. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ein Militärtransporter in der Nähe verunglückt und dadurch eine gefährliche Chemikalie freigesetzt wird. Es dauert nicht lang, bis diese Auswirkungen hat: Cecily (Sue Johnston) und Frank (Paul Benthall), die im nahegelegenen Seniorenheim Sunny Rise leben, kommen damit in Berührung und verwandeln sich in menschenfressende Bestien. Und nicht nur sie, kurze Zeit später sind auch die anderen Bewohner und Bewohnerinnen infiziert, fliehen gemeinsam in die Wälder, wo sie ungestört ihren Gelüsten nachgehen können. Doch es dauert nicht lang, bis andere auf die kannibalistische Truppe aufmerksam werden. So werden beispielsweise die Teenager Charlie (Jay Lycurgo) und Steff (Lewis Gribben) Zeuge eines Vorfalls, als sie zur falschen Zeit am falschen Ort sind …
Zombies mal anders
Sie sind einfach im Horrorsegment nicht totzukriegen: Zombies: Seit Jahrzehnten schon treiben sie ihr Unwesen, haben dabei in den unterschiedlichsten Genres einmal Halt gemacht. Und der Bedarf scheint auch nicht geringer zu werden, zumindest werden nach wie vor fleißig neue Titel produziert. Meistens handelt es sich dabei um irgendwelche No-Name-Produktionen, die direkt für den Heimgebrauch gedacht sind und die mehr oder weniger austauschbar sind. Bei Generation Z dürften aber einige hellhörig geworden sein, schließlich handelt es sich um das neueste Werk von Ben Wheatley. Dessen Renommee hat zwar in den letzten Jahren ein wenig gelitten, Meg 2: Die Tiefe war ein schrecklich langweiliger Blockbuster, der nichts mehr mit den zum Teil recht eigenwilligen Filmen gemeinsam hatte, die man von dem Briten kannte. Dennoch, die Neugierde war groß, was er aus diesem Stoff machen würde.
Ein Clou ist dabei natürlich, dass zunächst die ganzen Infizierten ausschließlich alte Leute aus dem nahegelegenen Seniorenheim sind. Wo bei der britischen Horrorkomödie Cockneys Vs. Zombies vor über zehn Jahren die Alten gegen die Zombies kämpften, treten die infizierten Heimmenschen gegen die Jugend an. Generation Z hat dadurch schon einen gewissen Symbolcharakter, wenn der Überlebenskampf der Teens sinnbildlich für den jungen Menschen da draußen steht. Wenn sie einen Platz auf der Erde haben wollen, dann müssen sie die Alten besiegen. Das hätte durchaus als Satire funktionieren können. Ganz so weit geht Wheatley, der alle sechs Folgen inszenierte und die Drehbücher schrieb, aber nicht. Humorvoll ist die britische Produktion zwar, sie setzt dabei aber eher auf die absurde Situation, weniger auf etwaige gesellschaftliche Komponenten.
Spaßig, aber überfrachtet
Das macht schon Spaß. Anfangs ist es unterhaltsam, weil die Alten nicht wirklich realisieren, was da vor sich geht. Sie befinden sich in einem solchen Rausch, da ihnen die Infektion neue Energie und Wahrnehmungen verleiht, dass sie doch glatt übersehen, Menschen zu essen. Später wächst das Bewusstsein, aber kein Unrechtsgefühl. Da können schon mal die eigenen Enkel vernascht werden, wenn es sein muss. Dieser ungleiche Kampf hat immer mal wieder witzige Momente zu Folge, hätte aber wohl kaum für die gesamte Laufzeit ausgereicht. Und so baut Generation Z dann drumherum noch einiges mehr ein. Da geht es um dysfunktionale Familien, um Liebeskummer, miese Machenschaften beim Militär, später kommen Selbstjustiz und geheime Organisationen hinzu.
Für sich genommen ist dabei keine dieser Ideen schlecht. Diese allerdings alle zusammenwerfen zu wollen, darf dann schon hinterfragt werden, das wird irgendwann einfach zu viel. Auch die Kombination ganz ernster Szenen und der humorvollen Momente, überzeugt nicht so wirklich, führt dazu, dass Generation Z etwas beliebig wirkt und man nicht genau weiß, worum es denn überhaupt in der Serie gehen soll. Vielleicht wäre es dann doch besser gewesen, weniger hineinzustopfen und das dafür konsequenter zu bearbeiten. Womöglich wären dann einige der Figuren spannender geworden. Aber auch so ist das Ergebnis recht unterhaltsam geworden, zeigt nach dem katastrophalen Hai-Unglück, dass man Wheatley nicht abschreiben sollte. Ob es unbedingt eine zweite Staffel braucht, wie zum Schluss impliziert, steht jedoch auf einem anderen Blatt.
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