Helen Dorn - Mordsee TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Georges Pauly

Helen Dorn: Mordsee

Helen Dorn - Mordsee TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
„Helen Dorn: Mordsee“ // Deutschland-Start: 1. Februar 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als die Leiche von Tayé Meseret (Karim Ben Mansur) in einer der Schleusen von der Elbe in die Alster gefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Was ist da nur geschehen? Helen Dorn (Anna Loos) vermutet dabei, dass es eine Verbindung zum Hamburger Hafen geben muss und es sich bei dem Toten um einen Seemann handelt. Doch auf keinem der Schiffe wurde jemand als vermisst gemeldet, niemand will den Toten gekannt haben. Dabei zeigen Aufnahmen aus der Nacht, dass er am Hafen unterwegs war. Gemeinsam mit Weyer (Tristan Seith) geht Dorn der Geschichte nach und stößt dabei auf einen schrecklichen Unfall auf einem anderen Schiff derselben Reederei, der sich ein Jahr zuvor zugetragen hat. Dabei drängt die Zeit, denn es wird nicht bei dieser einen Leiche bleiben …

Die Polizei als Kindergarten

Als die ZDF-Krimireihe Helen Dorn im März 2014 mit dem ersten Film Das dritte Mädchen an den Start ging, war das Interesse groß. Ganze acht Millionen Menschen schalteten damals ein. An diesen Erfolg konnte man seither nie wieder anschließen. Zwar gab es noch andere Quotenhits, die Zuschauerzahlen schlug immer mal wieder nach oben aus. Zuletzt schien aber die Luft raus, gleich dreimal in Folge blieb man unter der sechs-Millionen-Grenze, zum ersten Mal in dem zehnjährigen Bestehen. Wobei das vielleicht auch mit der überschaubaren Qualität der Filme zusammenhängen könnte. Todesmut war letztes Jahr noch ganz ordentlich, als es um rechte Gewalt und Fake News ging. Der deutsche Sizilianer mit den persönlichen Verwicklungen war aber völlig inakzeptabel. Der neue Film Mordsee liegt irgendwo dazwischen.

Eines vorweg: Wer seine Probleme mit der herablassenden Art der Protagonistin hat, braucht es dieses Mal erst gar nicht zu versuchen. Aus irgendeinem Grund hielt es Regisseur und Drehbuchautor Friedemann Fromm, der schon die sechs vorangegangenen Filme zu verantworten hat, für eine gute Idee, dauernd irgendwelche Konflikte innerhalb des Polizeiteams einzubauen. Ständig wird zwischen Dorn, Weyer und Dr. Isabella Alighieri (Nagmeh Held) gestritten, ohne jeden Anlass. Das hat mehr von einem Kindergarten und belastet von Anfang an das Nervenkostüm des Publikums. Als Komödie hätte Helen Dorn: Mordsee vielleicht noch irgendwie funktionieren können, gut möglich auch, dass diese Passagen hätten lustig sein sollen. So aber ist es nur lächerlich und sorgt regelmäßig für Irritationen, zumal Weyer dieses Mal Kontra geben will – was alles nur noch schlimmer macht.

Wenig interessanter Fall

Vielleicht wollte man auf diese Weise von dem eher weniger interessanten Fall ablenken. Natürlich dürfen die Zuschauer und Zuschauerinnen sich fragen, wer den jungen Seemann denn getötet hat und aus welchem Grund. Ein Rätselkrimi ist Helen Dorn: Mordsee aber nicht. Klar sind da Fragen, die erst zum Ende hin beantwortet werden, zumal im Laufe der anderthalb Stunden zahlreiche Figuren eingeführt werden, die verschiedenste Ziele verfolgen. Die grobe Richtung wird aber schon früh verraten, als klar wird, dass es mit dem vorangegangenen Unglück auf dem anderen Schiff zusammenhängen muss. Mal wieder geht es dann auch um skrupellose Machenschaften bei einem Unternehmen. Das funktioniert zwar immer, einfallsreich ist es aber kaum.

Das gilt insgesamt für den Film. Da gibt es zwar brenzlige Stellen, bei denen Menschen in Gefahr geraten. Es werden auch weitere sterben. Es ist also nicht so, als würde gar nichts geschehen. Tatsächlich spannend wird Helen Dorn: Mordsee aber nicht. Das Ende ist auch eher billig. Das darf man natürlich trotzdem mögen, etwa für die düstere Atmosphäre oder weil man eine Vorliebe hat für solche finsteren Vertuschungsgeschichten. Man kann es aber auch bleiben lassen, die Reihe ist nach wie vor eine der schwächeren unter den vielen Krimiproduktionen im ZDF. Wenn zum Schluss noch ein Wechsel des gewohnten Settings angekündigt wird, macht das die Sache nicht besser, sondern lässt Übles für die Zukunft erwarten.



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Helen Dorn: Mordsee
fazit
„Helen Dorn: Mordsee“ spielt am Hamburger Hafen, wo ein junger Mann tot aufgefunden wird. Die Geschichte selbst ist mäßig interessant, macht nicht viel Eigenes. Der Rätselgehalt ist auch gering. Hinzu kommen mehrere nervige Szenen, die von unnötigen Streitereien geprägt sind.
Leserwertung24 Bewertungen
4.5
4
von 10