Eigentlich sind Zwangsstörungen ja sehr anstrengend. Sie sind anstrengend für einen selbst, wenn man beispielsweise zehn Mal nachschauen muss, ob eine Tür wirklich abgeschlossen ist. Sie kann aber auch für das Umfeld zu einer Tortur werden. Der animierte Kurzfilm Mr Hublot begegnet einem solchen Menschen aber mit viel Humor und Herz. Erzählt wird die Geschichte des gleichnamigen Mannes, der ständig vermeintlich schief hängende Bilder geradebiegt und wie besessen das Licht ein und ausschaltet. Sein Leben wird durch das Auftauchen eines mechanischen Hundes etwas aus der Bahn geworfen, wenn sich dieser so gar nicht um die angestrebte Ordnung seines Herrchens schert. Der Humor der luxemburgisch-französischen Produktion besteht dann zum einen in den Marotten des Protagonisten, zum anderen in dem Kontrast der ungleichen Figuren.
Dabei macht sich das Regieduo Laurent Witz und Alexandre Espigares (Die Abenteuer von Wolfsblut) nicht über die Figur lustig. Vielmehr ist das mit einem Oscar ausgezeichnete Werk eines, das einen tatsächlich berührt, wenn Hublot aus seiner Isolation findet, ein bisschen wie in Robot Dreams. Dass dies nur mithilfe eines künstlichen Wesens geschieht, hat zwar einen kleinen Nachgeschmack. Andererseits beschreibt der Film eine Welt, in der sowieso alles von Technologien durchsetzt ist. Ein bisschen sieht das nach Steampunk aus, eine Art Retro-Science-Fiction. Auf jeden Fall ist es schön anzusehen, das Setting ist stimmungsvoll. Auch die bewusst kuriosen Designs der Figuren sind selbst mehr als ein Jahrzehnt später einen Blick wert. Die Ohren bekommen übrigens wenig zu tun: Dialoge gibt es keine, lediglich bei einem zwischendurch eingespielten Lied ist menschliche Sprache zu hören.
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