My Divorce Party
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My Divorce Party

Inhalt / Kritik

Die Ehe von Xan (Desiree Staples) ist vorbei, die Scheidung steht unmittelbar bevor. Anstatt sich aber zu Hause zu verkriechen und ihre Wunden zu lecken, lädt sie lieber ihre besten Freundinnen Ren (Rumer Willis), Isabella (Kimia Behpoornia), Wendy (Michelle Meredith) und Samantha (Sarah Hollis) ein, gemeinsam in die Wüste zu fahren und dort kräftig zu feiern. Höhepunkt der Aktion soll die Vernichtung der Ersparnisse ein, damit sie der verhasste Ex nicht bekommt. Die Clique überzeugt die tief verletzte Xan davon, das nicht zu tun. Stattdessen beschließen sie, das Geld auf den Kopf zu hauen, innerhalb eines einzigen Wochenendes – was zu jeder Menge Chaos führt …

Zwischen Scheidung und Freundschaft

Frauen können genauso feiern und sich danebenbenehmen wie Männer. Den Beweis liefern immer wieder Filme, Titel wie Girls Trip, Joy Ride – The Trip oder Brautalarm leben davon, dass Frauen umherreisen und teilweise die Sau herauslassen. Mit My Divorce Party ist nun ein weiterer Streifen bei uns herausgekommen, der auf diesem Konzept basiert. Wo es sonst aber meistens Urlaube oder Hochzeiten sind, die zum Anlass genommen werden, um mal richtig zu feiern, da ist es hier wie der Titel schon sagt eine Scheidung. Ein derartig schmerzhafter Einschnitt im Leben bietet sich als Thema immer an, oft wird daraus ein Drama gemacht, das von den Wunden erzählt, die wir uns gegenseitig zuführen. Hier ist es stattdessen eine Komödie.

Grundsätzlich spricht nichts sagen, auch ein solches Ereignis komödiantisch zu bearbeiten. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist Der Rosenkrieg, bei dem ein entfremdetes Paar anfängt, sich bis aufs Blut zu bekämpfen und einander einen größtmöglichen Schaden zuzufügen. Von einem derart bösen Humor ist man in My Divorce Party aber weit entfernt. So soll der Ton des Films trotz der Trennung versöhnlich sein. Da geht es zum einen anderen, wieder auf die Beine zu kommen und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Zum anderen wird hier die Freundschaft zelebriert, wenn fünf Frauen gemeinsam ganz besondere Erfahrungen machen, durch dick und dünn gehen und sich dabei gegenseitig unterstützen.

Bemühter Humor

Beim Humor setzt Regisseurin und Drehbuchautorin Heidi Weitzer vor allem auf Chaos und die lustvolle Eskalation. Wie bei so vielen dieser Feier- oder Tripkomödien sollen die Figuren ständig in irgendwelche unglaublichen Situationen geraten, bei denen es drunter und drüber geht. Das wird dann schrill, hysterisch. Und anstrengend: My Divorce Party versucht so krampfhaft lustig zu sein, dass man fast Mitleid bekommen kann mit den beteiligten Leuten. Das hat dann in etwa die Natürlichkeit von Politikern jenseits der 70, die auf TikTok herumhampeln. Klar kann man das machen. Aber warum sollte man sich das anschauen wollen? Spaß macht es nicht unbedingt, zumal die Figuren weder interessant noch sympathisch sind.

Dabei ist die Grundidee gar nicht so schlecht, geht über das bloße Feiern hinaus. Dazu gibt es ein nettes Setting sowie eine Besetzung, die durchaus bemüht ist und sich für keinen Blödsinn zu schade ist. Am Ende reicht das aber nicht aus. Es gibt sicherlich schlimmere Komödien, gerade aus den US kommen immer wieder sehr peinliche Exemplare. Das allein geht aber kaum als Argument durch, sich My Divorce Party anzuschauen. Da wird dann zwar viel veranstaltet, es geschieht eine ganze Menge. Das bringt aber wenig, wenn einen das Ergebnis so kalt lässt wie hier. Da bleibt weder von dem Film noch den Figuren etwas Nennenswertes zurück. Am Ende ist das hier eine Veröffentlichung, die vielleicht nicht wehtut, die aber auch kaum als Bereicherung für den hiesigen Markt angesehen werden kann. Man muss nicht unbedingt bei jeder Party dabei sein.



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My Divorce Party
fazit
„My Divorce Party“ begleitet einige Freundinnen in die Wüste, wo sie eine Scheidung ausgiebig feiern wollen. Die Grundidee ist nicht schlecht, der Film selbst überzeugt jedoch wenig. So ist der Humor zu bemüht, es macht einfach kaum Spaß, mit diesen Frauen seine Zeit zu verbringen.
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