Rio 2: Dschungelfieber
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Rio 2: Dschungelfieber

Rio 2: Dschungelfieber
„Rio 2: Dschungelfieber“ // Deutschland-Start: 3. April 2014 (Kino) // 13. August 2018 (DVD) / Blu-ray

Inhalt / Kritik

Drei Jahre ist es inzwischen her, dass sich Blu und Jewel gefunden haben. Gemeinsam mit ihren drei Kindern führen die beiden Spixaras in Rio ein glückliches, geruhsames Leben. Ein wenig zu geruhsam, wenn es nach Jewel geht, die eigentlich ein Leben im Dschungel gewohnt ist und die Befürchtung hat, ihre Kinder könnten ähnlich verweichlicht werden wie ihr Mann. Als sie durch einen Fernsehbericht erfährt, dass es im Amazonas-Regenwald doch noch mehr Vögel ihrer Art gibt, überredet sie daher Blu, gemeinsam mit dem Nachwuchs dorthin zu fliegen, damit sie ihre Wurzeln kennenlernen können. Dort treffen sie tatsächlich auf eine Kolonie von Aras, die zu ihrer großen Überraschung von Jewels Vater Eduardo angeführt. Aber auch mit Nigel gibt es ein Wiedersehen, der nach wie vor ein Hühnchen mit Blu zu rupfen hat …

Fortsetzung nach bewährtem Muster

Wenn ein Film erfolgreich ist, dann ist die Versuchung immer groß, einen zweiten Teil zu drehen und so noch mehr Geld machen zu können. Das gilt insbesondere, wenn sich diese Filme an ein jüngeres Publikum richten – denn dieses ist oft zuverlässig. Insofern verwunderte es nicht wirklich, dass drei Jahre nach Rio eine Fortsetzung in die Kinos kam. Immerhin hatte das Animationsabenteuer um zwei seltene Vögel bei einem Budget von 90 Millionen US-Dollar knapp 500 Millionen wieder eingespielt. Da bekommt man schon einmal leuchtende Augen. Der Plan ging auf, Rio 2: Dschungelfieber war zwar minimal teurer als der Vorgänger, insgesamt aber nahezu ebenbürtig im Hinblick auf die Profitabilität.

Sonderlich überraschend ist das nicht, hatte man es doch vermieden, irgendwelche Risiken einzugehen. So gibt es nicht nur das obligatorische Wiedersehen mit den beiden Hauptfiguren sowie den beiden Menschen, welche sie zusammengebracht haben. Auch der Widersacher vom letzten Mal, der Kakadu Nigel, ist wieder am Start und sinnt auf Rache. Da darf man schon Déjà-vus haben. Rio 2: Dschungelfieber setzt zudem erneut auf den Gegensatz von Stadt und Land. Wurde dieser das letzte Mal noch anhand von Blu und Jewel aufgezogen, die nicht so wirklich kompatibel waren, übernimmt die Rolle dieses Mal Jewels Vater Eduardo, der verächtlich auf seinen Schwiegersohn herabblickt. Das erinnert dann an diverse menschliche Komödienhits, allen voran Meine Braut, ihr Vater und ich. Auch dabei orientierte man sich also an bewährten Elementen.

Von allem etwas

Das heißt aber nicht, dass man gar nichts getan hätte. Auf gewisse Weise ist sogar jede Menge geschehen. Da sind die diversen neuen Figuren, sowohl bei den Aras wie auch Nigels Schergen. Man versuchte sich an einer ökologischen Aussage, wenn das illegale Abholzen im Regenwald kritisiert wird. Musik darf bei Rio 2: Dschungelfieber sowieso nicht fehlen, wie schon beim letzten Mal. Dafür baute man eine Castingshow ein. Für das erwachsene Publikum wiederum gibt es ein paar morbide Witze, wenn in kurzer Zeit erstaunlich viele Todesfälle offen gezeigt werden. Sehr kinderfreundlich ist das nicht gerade. Das ist dann auch eines der grundsätzlichen Probleme des Films: Da wird wahnsinnig viel zusammengeworfen, ohne dass sich jemand darum geschert hätte, daraus ein in sich stimmiges Werk zu machen.

Das heißt aber nicht, dass man hiermit nicht seinen Spaß haben könnte. So geschieht in den rund anderthalb Stunden ständig irgendetwas. Es gibt einige witzige Situationen und Figuren. Außerdem macht der Film visuell einiges her. Die vor allen für die Ice Age Reihe bekannten Blue Sky Studios haben sowohl bei den Designs der Tiere wie auch der Settings gute Arbeit geleistet, die sich selbst mehr als ein Jahrzehnt später noch immer sehen lassen kann. Man schaut einfach gern zu, wenn die Tiere in Rio 2: Dschungelfieber ihre Abenteuer im Dschungel durchmachen. Ein Beispiel höchster Animationskunst ist das dann zwar nicht. Aber es funktioniert doch alles ganz gut, weshalb es etwas schade ist, dass der angekündigte dritte Teil bis heute nie erschienen ist.



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Rio 2: Dschungelfieber
fazit
„Rio 2: Dschungelfieber“ knüpft inhaltlich an den erfolgreichen ersten Teil an, wenn die beiden seltenen Vögel im Regenwald Abenteuer erleben. Der Film setzt dabei auf bewährte Elemente, aber auch einige neue, die etwas willkürlich zusammengeworfen werden. Das kann man sich schon anschauen, zumal sich die Optik sehen lassen kann.
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