Spuren 2024 Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© SWR/Luis Zeno Kuhn

Spuren (2024)

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„Spuren“ // Deutschland-Start: 15. Februar 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

17 Stunden ist es inzwischen her, dass Stefanie Berghoff spurlos verschwunden ist. Lang genug für die Polizei, dass sie Schritte unternimmt und sich auf die Suche macht. Einfach ist das nicht, da es viele Freiwillige gibt, die bereits unterwegs sind und dadurch wichtige Spuren zerstören können. Kriminaloberrätin Barbara Kramer (Nina Kunzendorf) und ihr Kollege Thomas Riedle (Tilman Strauß) lassen sich davon aber nicht abschrecken. Tatsächlich wird ihr Team fündig, die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten sich: Die junge Frau ist tot, wurde von jemandem ermordet. Doch wer könnte das getan haben? Und aus welchem Grund? Das Team wird bald darauf zu einem Sonderkommando aufgestockt. Zu tun gibt es schließlich genug, da der Fall sich ausweitet, offensichtlich hat der Täter noch andere Morde begangen …

Auf der Suche nach einem Mörder

Kann es irgendwann genug Krimis geben? Nicht, wenn es nach dem deutschen Publikum geht, welches jede Woche millionenfach einschaltet und dabei sein will, wenn irgendwelche schlimmen Verbrechen verübt werden. Das wissen natürlich auch die Sender, weshalb unentwegt neue Titel produziert werden. Bei der ARD gibt es neben den beiden sonntäglichen Dauerbrennern Tatort und Polizeiruf 110 eine ganze Reihe von Krimiserien, die am Donnerstagabend ausgestrahlt werden. Und weil das offensichtlich immer noch nicht reicht, wird dann und wann noch außerhalb der Reihe etwas produziert. Vor einigen Wochen war da beispielsweise Finsteres Herz: Die Toten von Marnow 2, die Fortsetzung der sensationellen Krimiserie. Mit Spuren kommt nun eine weitere Serie heraus, mit der man im Ersten an diese Erfolge anzuknüpfen hofft.

Wobei der Vergleich ein wenig hinkt. Auf den ersten Blick sieht das zwar nach einem gewöhnlichen Genrebeitrag aus. So wird am Anfang der Geschichte eine Leiche entdeckt, danach wird lang ermittelt, bis am Ende die Auflösung kommt, wer die Tat begangen hat. Auch beim Ablauf hebt sich die deutsche Produktion nicht nennenswert von anderen ab. Da wird nach Verdächtigen gesucht, werden Verhöre geführt, DNA-Spuren werden miteinander verglichen, dazu auch die Tatorte abgegrast. Spuren ist da prinzipiell eine traditionelle Krimiserie, bei der es darum geht, einen Mörder zu finden. Inspiriert von zwei wahren Kriminalfällen, die sich 2016 zugetragen haben, will man hier das Publikum mitnehmen auf eine mühselige Suche nach der Wahrheit.

Mühselige Ermittlerarbeit

Was die Serie von anderen unterscheidet, ist ein verschobener Fokus. Üblicherweise präsentieren Krimis mehrere Verdächtige, von denen es am Ende jemand gewesen ist. Bei Spuren fällt das überwiegend weg, man geht von einem unbekannten Täter aus. Auch Fragen nach der Motivation stellen sich nicht. Ein Publikum, das gerne rätselt, bekommt daher wenig zu tun, wird sich vielleicht auch langweilen. Stattdessen richtet sich das hier an Zuschauer, die Wert legen auf die eigentliche Ermittlung. Die kommt in deutschen Krimis oft etwas kurz, da fällt die Lösung gern mal vom Himmel oder irgendwelche zufälligen Geistesblitze führen ans Ziel. Hier hingegen muss richtig gearbeitet werden, die Serie zeigt den mühseligen Alltag der SOKO, die vielen Hinweisen nachgeht und doch nur mühsam vorankommt.

Auch das hat es natürlich immer mal wieder gegeben. Da war beispielsweise mit Ein Kind wird gesucht ein weiterer deutscher Beitrag, der Auftakt der Ingo Thiel Krimireihe. Auf arte gab es zudem vor nicht allzu langer Zeit Der Code des Killers und Steeltown Murders aus, zwei britische Serien, bei denen ebenfalls die Ermittlerarbeit das Thema war, weniger die Auflösung. Ähnlich zu den letzten beiden Titeln heißt das auch bei Spuren: Hochspannung sollte man nicht erwarten. Nicht nur, dass es praktisch keine Action gibt, auch das Drama hält sich in Grenzen. Dann und wann kommt es innerhalb des Teams zu Reibereien, aber das ist alles sparsam. Stattdessen ist die Serie, die 2024 auf dem Filmfest Hamburg Premiere feierte, eine recht nüchterne, betont unspektakuläre Angelegenheit, die aufzeigen will, was Polizeiarbeit bedeutet. Dieser andere Zugang zum Genre ist nicht uninteressant, könnte vielen aber zu spröde sein.



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Spuren (2024)
fazit
„Spuren“ begleitet eine SOKO, die nach dem Mörder einer Frau sucht. Im Vergleich zu den meisten anderen Krimis geht es hier weniger um das Rätseln, die Identität des Täters ist fast schon unwichtig. Stattdessen liegt der Fokus auf der mühseligen Ermittlerarbeit. Das ist durchaus sehenswert, könnte vielen aber zu spröde oder gar langweilig sein.
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