Stone of Destiny Kámen Osudu
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Stone of Destiny Kámen Osudu

Inhalt / Kritik

Steine sind einfach nur gefühllose Brocken? Stimmt nicht! Zumindest in Filmen können sie für richtig viel Emotion sorgen. So war eine der gefühlvollsten Szenen in dem Ausnahmewerk Everything Everywhere All At Once die, in der zwei Steine zum Horizont schauen und über das Leben sinnieren. Ganz so bewegend wird es in dem animierten Kurzfilm Stone of Destiny nicht, der auf der Berlinale 2025 Premiere feierte. Dafür zeigt sich dort der Protagonist von einer sehr beweglichen Seite. Genauer haben wir es mit einem Felsen zu tun, der eher untypisch über Augen, Mund, Arme und Beine verfügt. Letztere brauchte er auch, weil er von dem Alltag von dem Fernseher gelangweilt raus in die Welt zieht, wo er die unterschiedlichsten Erfahrungen macht, bevor er sich am Ende in einem Haus am Meer niederlässt. Was man als Stein von Welt eben so macht.

Klingt skurril? Ist es auch. Regisseurin und Autorin Julie Černá, die hiermit ihre eigene Graphic Novel adaptiert, setzt bei der Umsetzung zudem auf prägnante Farben und Popmusik, was die Reise zu einem psychedelischen Trip werden lässt. Wobei hinter dieser freundlichen Fassade auch immer wieder Abgründe zu sehen oder zumindest zu erahnen sind. Da geht es um Versagensängste, um innere Dämonen. Der Stein ist dann eben doch kein Stein, sondern sehr menschlich. Ganz klar ausformuliert ist das jedoch nicht, die Filmemacherin bleibt ein wenig kryptisch. Aber das muss ja nicht verkehrt sein, das symbolische Werk lädt dazu ein, selbst ein bisschen zu interpretieren und sich vom rein Rationalen zu lösen. Schließlich geht es bei Stone of Destiny auch um das Innenleben und die Suche nach einem Platz für sich in der Welt. Und das kann immer etwas schwierig sein, selbst als Stein.