Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu Netflix Streamen online
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Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu

Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu Netflix Streamen online
„Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu“ // Deutschland-Start: 10. Februar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Auch wenn sie zahlenmäßig nicht mit den ganzen Reality Shows und True-Crime-Produktionen aufnehmen können, haben Dokus zu historischen Themen auf Netflix einen festen Platz. Da gab es beispielsweise Churchill im Krieg, das ein Schlaglicht auf den legendären britischen Premierminister warf. Wendepunkt: Die Bombe und der Kalte Krieg wiederum berichtete, wie es nach dem Abwurf der Atombombe weiterging und welche politischen Folgen das hatte. Mit Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu steht nun der nächst Beitrag an. Dabei zeigt der Streamingdienst erneut eine Vorliebe für kriegerische Themen, wie der Titel bereits vorwegnimmt.

Erinnerung an ein Trauma

So manche werden bei diesem an den Film Black Hawk Down denken. Ein Zufall ist diese Überstimmung natürlich nicht. Tatsächlich erzählen dieser wie auch die neue Serie von demselben Ereignis: Es geht um einen Einsatz des US-Militärs im Oktober 1993 in Somalia, wo gerade der Bürgerkrieg herrschte. Für die Amerikaner war der Einsatz ein Schock, als 18 ihrer Leute getötet wurden. Das war zwar nur ein Bruchteil dessen, was die somalischen Rebellen zu beklagen hatten, bei denen die Verluste in die Hunderte ging. Allerdings war man nicht davon ausgegangen, dass überhaupt so viele sterben könnten, weshalb im Anschluss das Interesse an Friedensmissionen deutlich zurückging. Die Welt retten, ist zwar toll. Kosten darf dies aber nichts, wie bei Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu klar wird.

Das darf man als naiv empfinden, als überheblich auch. Die Serie spart dann auch nicht an Kritik. Dabei geht es nicht allein um die Versäumnisse bei dem Einsatz. Auch die grundsätzliche Einstellung wird angesprochen. Damit unterscheidet sich Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu von anderen US-Rückblicken, bei denen das mit der Selbstkritik oft überschaubar ist. So wird immer wieder gesagt, dass es eine Entscheidung der USA war zu intervenieren, sie es waren, die in das fremde Land kamen, um dort ihre Vorstellung durchzusetzen. Da geht es also auch um das Thema der Verantwortung. Eine wirkliche inhaltliche Auseinandersetzung, ob man solche Friedensmissionen überhaupt machen sollte, findet jedoch nicht statt. Man bleibt bei dem Einzelfall.

Viele Perspektiven

Zu besprechen gibt es aber auch so genug. So lässt Regisseur Jack Macinnes nicht nur US-Soldaten zu Wort kommen, die sich an den verhängnisvollen Tag zurückerinnern und bei denen klar ist, dass selbst drei Jahrzehnte später die Ereignisse schweren Schaden hinterlassen haben. Ein Trauma hat dann doch nicht zwangsläufig ein Verfallsdatum. Interessant wird Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu jedoch, indem auch somalische Männer und Frauen zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge schildern, darunter auch ehemalige Rebellen. Das sorgt für eine willkommene Vielschichtigkeit, wenn mehrere Perspektiven zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden, das auch widersprüchlich sein kann. Die Geschichte ist dann doch nicht immer so eindeutig, wie man das gern hätte.

Tatsächlich neue Erkenntnisse bringt die Serie dabei kaum, da ist jetzt nichts dabei, das man nicht auch anderweitig finden würde. Zudem ist sie ein wenig lang geworden. Zwar sind drei Folgen unter einer Stunde durchaus im Rahmen, andere Netflix Dokus waren da maßloser. Aber da ist schon einiges dabei, was letztendlich nur variiert wird, weshalb da nach einiger Zeit nicht viel Neues kommt. Wen das nicht stört, findet hier aber einen guten Einblick in die Geschehnisse, der gerade auch das Persönliche betont. Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu ist dann eben nicht nur eine Doku über einen Kriegseinsatz mit tödlichen Folgen, sondern gerade auch die Geschichte von Menschen, die damals durch die Hölle gingen – und das teilweise noch immer tun.



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Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu
fazit
„Surviving Black Hawk Down – Die Schlacht von Mogadischu“ erinnert an den Kampf zwischen US-Soldaten und somalischen Rebellen, der für Amerika zu einem Trauma wurde. Die Dokuserie gefällt dabei durch den persönlichen Zugang sowie die verschiedenen Perspektiven, selbst wenn sie letzten Endes nichts Neues erzählt und etwas zu lang ausgefallen ist.
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