Bastion 36 Netflix Streamen online
© Laurent Le Crabe/Netflix
Bastion 36 Netflix Streamen online
„Bastion 36“ // Deutschland-Start: 28. Februar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als Mitglied der Bastion 36 jagte Antoine Cerda (Victor Belmondo) Verbrecher, zeigte dabei immer großen Einsatz. Leider tat er dies aber auch abseits seines Berufs, als er an illegalen Kämpfen teilnahm, was sich nicht so ganz mit seiner eigentlichen Aufgabe zu vereinen lässt. Und so versetzte man den Polizisten in eine andere Einheit. Seither hat er nichts mehr mit seinen alten Kollegen und Kolleginnen zu tun. Doch dann erfährt er, dass zwei von ihnen in kurzer Zeit getötet wurden. Als noch ein drittes Mitglied der Einheit spurlos verschwindet, will er nicht länger tatenlos zusehen und macht sich auf die Suche nach den Schuldigen. Dabei ist er auf sich allein gestellt, muss auf eigene Faust ermitteln – und kommt dabei düsteren Geheimnissen auf die Spur …

Kampf dem Verbrechen

Bei Netflix geht es zurzeit hoch her, da werden zu Massen Menschen getötet. Da war etwa die Serie Zero Day, bei der ein terroristischer Anschlag in den USA zu zahlreichen Toten und einer maximalen Verunsicherung führte. Bei der japanischen Manga-Adaption Demon City mangelt es ebenfalls nicht an Opfern, wenn ein ehemaliger Auftragskiller die Mörder seiner Familie sucht und dabei einen beachtlichen Leichenberg hinter sich lässt. Bei Bastion 36 wechseln wir die Seiten und begleiten einen ehemaligen Elite-Polizisten, der Verbrecher jagt. Gestorben wird dabei auch eifrig. Zwar ist der französische Film in der Hinsicht etwas zurückhaltender als die obigen Inhouse-Kollegen. Düster genug wird es aber schon, wenn der Protagonist in die Abgründe blickt.

Ausgedacht hat sich das Szenario der Autor Michel Tourscher, auf dessen Roman Flics Requiem der Film basiert. Diesen nahm sich dann Olivier Marchal zur Brust. Der Franzose ist zwar primär als Schauspieler bekannt, hat in den letzten Jahren aber eine erfolgreiche Zweitkarriere als Regisseur und Drehbuchautor gestartet. Dabei hat er bei den Streamingdiensten dankbare Abnehmer gefunden: Banden von Marseille (2020) und Pax Massilia (2023) erschienen bei Netflix, Überdosis (2022) kam bei Amazon Prime Video heraus. Und noch etwas haben die drei Titel gemeinsam: Jedes Mal steh die Polizei im Mittelpunkt, die mit zum Teil fragwürdigen Methoden das Verbrechen bekämpft. Da weiß man teilweise schon nicht mehr, wer denn die Guten, wer die Bösen sein sollen.

Einfallslos und lang

Bei Bastion 36 ist das recht ähnlich. Schon der Protagonist ist mindestens ambivalent. Sein Einsatz ist dabei unbestreitbar, die Sache mit den illegalen Kämpfen aber ist mindestens fragwürdig. Und das ist noch harmlos im Vergleich zu dem, was andere so treiben. Irgendwann kommt Antoine einer großen Verschwörung auf die Spur, bei der sich rausstellt, dass es noch ganz andere mit dem Gesetz nicht so genau nehmen. Klingt generisch? Ist es auch. Im Grunde wird hier nichts erzählt, was man nicht schon von zahlreichen anderen Filmen kennt. Zwar gibt es schon auch Wendungen und Erkenntnisse. Die kündigen sich aber so früh an, dass wohl nur die wenigsten davon wirklich überrascht sein dürften. Bei den Figuren hat man ebenfalls nicht wirklich viel investiert, die meisten sind einfach nur da.

Das muss einen nicht stören, man schaut sich solche Actionthriller meist eher aus anderen Gründen an. Solange der Film spannend ist, sieht man über inhaltliche Mängel hinweg. Leider hat die französische Produktion aber auch in der Hinsicht ihre Defizite. So geht es bei Bastion 36 zwar temporeich zu, auch später gibt es immer mal wieder ansprechende Szenen. Sie sind nur zu selten. Sie sind vor allem zu selten, um einen Film zu füllen, der mehr als zwei Stunden lang ist – eine Länge, die man immer mal wieder auch fühlt. Schlecht ist der Film damit nicht, irgendwie erfüllt er schon seinen Zweck. Schauspielerisch passt das ebenfalls. Mehr als Durchschnitt sollte man aber nicht erwarten. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich in Zukunft an den Streifen erinnert, ist schon ziemlich gering.



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Bastion 36
fazit
In „Bastion 36“ sucht ein in Ungnade gefallener Polizist die Mörder seiner ehemaligen Einheit. Die Geschichte der Romanadaption ist dabei ebenso einfallslos wie die Figuren. Vereinzelt gibt es gute Actionszenen, aber nicht genügend, um damit die komplette Laufzeit zu füllen.
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