Critters
© Warner Bros.

Critters – Sie sind da!

Critters
„Critters – Sie sind da!“ // Deutschland-Start: 11. Dezember 1986 (Kino) // 24. Oktober 2014 (DVD „Collection“)

Inhalt / Kritik

In das Hochsicherheitsgefängnis auf dem Asteroiden kommen nur die gefährlichsten Kreaturen, die das Weltall zu bieten hat. Zu diesen zählen auch die Krites, eine besonders gefräßige Spezies, die sich über alles hermacht, was die Beißerchen zu fassen bekommen. Dummerweise gelingt es den Monstern aber, zu entkommen und ein Raumschiff zu kapern, mit dem sie in Richtung Erde fliegen. Ihnen auf den Fersen sind dabei zwei gestaltwandelnde Kopfgeldjäger. Am Ende landen die Aliens in der Nähe einer Farm, wo Jay (Billy Green Bush) und Helen Brown (Dee Wallace-Stone) mit ihren beiden Kindern April (Nadine van der Velde) und Brad (Scott Grimes) leben. Das bleibt nicht lange unentdeckt, so hat Charlie McFadden (Don Opper) das Ganze beobachtet. Nur glaubt niemand dem stadtbekannten Trinker – bis es zu spät ist und erste Opfer zu beklagen sind …

Kultaliens auf der Suche nach Fressen

Im Laufe der Filmgeschichte hat es bereits die unterschiedlichsten Außerirdischen auf die Erde verschlagen. Ob es das knuddelige E.T. – Der Außerirdische (1982) war, die großkopfigen Invasoren in Mars Attacks! (1996) oder auch die geräuschempfindlichen Monster von A Quiet Place (2018), da waren schon jede Menge bemerkenswerter Exemplare dabei. Einen ganz besonderen Platz in den Herzen der Fans hat dabei Critters – Sie sind da! von 1986. Zwar war das schon damals eine eher kostengünstige Produktion, auf große Stars muss man verzichten. Es ist auch nicht so, als wäre der Film ein absoluter Kassenschlager geworden: Mit einem Einspielergebnis von 13 Millionen US-Dollar nahm man zwar das Vierfache der Kosten ein, ein echter Hit ist das dennoch kaum. Dafür avancierte die Horrorkomödie schnell zum Kultfilm, zog schnell drei Fortsetzungen nach sich. 2019 wurde noch einmal versucht, von der Popularität zu profitieren. Weder die Serie Critters: A New Binge noch der fünfte Film Critters Attack! hinterließen dabei großen Eindruck.

Das Original kann man sich aber bis heute gut anschauen. So ist das Aussehen der außerirdischen Fresssäcke nach wie vor ikonisch, wenn eine beeindruckende Haarmähne auf unzählige Zähne treffen. Das Maul ist praktisch genauso groß wie der Rest des Körpers. Das sieht schon etwas kurios aus, vielleicht nicht ganz so furchterregend, wie man es von anderen Aliens gewohnt ist. Harmlos ist das mörderische Treiben aber nicht. Critters – Sie sind da! hat schließlich eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten. Die eine oder andere blutige Auseinandersetzung ist schon in dem Film. Es dauert nur eine ganze Weile, bis es mal richtig losgeht. Zunächst erfahren wir einiges über die Menschen in dieser Stadt, ihre Sorgen und Nöte. Das erinnert an Cujo einige Jahre zuvor, umso mehr, da Dee Wallace jeweils die Mutter einer Familie spielt, die belagert wird.

Sympathisch, mit zu wenigen Ideen

Die offensichtlichere Referenz ist jedoch Gremlins – Kleine Monster, mit dem der Film schon in den 1980ern verglichen wurde. Zwar bestanden die Macher von Critters – Sie sind da! darauf, dass ihre Geschichte schon vor dem großen Hit von 1984 konzipiert wurde. Dennoch sind die Ähnlichkeiten deutlich, wenn eine Kleinstadt von kleinen Monstern überfallen wird, zumal beide Filme auch auf Humor setzen. Jedoch waren die Gremlins die bösartigeren Gegenspieler. Während die Critters „nur“ fressen wollen, sind die anderen sadistisch und perfide. Auch in anderer Hinsicht ziehen die „Kopien“ den Kürzeren. Nicht nur, dass es hier keinen Gizmo gibt, das putzige, gute Gegenstück. Die menschlichen Figuren sind auch langweiliger, der Einfallsreichtum ist allgemein um einiges geringer, sei es bei den Todesszenen oder auch den Settings.

Spaß machen aber auch die später geborenen extraterrestrischen Invasoren. So haben die handgemachten Puppen einen unbestreitbaren Charme. Außerdem sind da noch die gestaltwandelnden Kopfgeldjäger, die ihrerseits für Lacher gut sind, wenn sie versuchen, sich unbemerkt durch die Kleinstadt zu bewegen, ihr Wissen über die Menschheit aber gelinde gesagt lückenhaft ist. Das mag zwar nicht die große Filmkunst sein, amüsant ist es durchaus. Zudem ist Critters – Sie sind da! sympathisch, ein Film von Fans für Fans, der Klischees dankbar aufgreift und den einen oder anderen Verweis auf bekannte Kollegen im Reisegepäck hat. Die kurze Laufzeit von nicht einmal anderthalb Stunden sorgt zudem dafür, dass einem nicht langweilig wird.



(Anzeige)

Critters – Sie sind da!
fazit
„Critters – Sie sind da!“ lässt gefräßige Fellkugeln aus dem All auf eine US-amerikanische Kleinstadt los. Das ist amüsant und sympathisch, auch Jahrzehnte später noch. Allerdings hätte der Einfallsreichtum höher sein dürfen, von den gestaltwandelnden Kopfgeldjägern ausgenommen mangelt es an eigenen Ideen.
Leserwertung0 Bewertungen
0
6
von 10