
Als die Leiche der jungen Gärtnerin Miriam Höhmann (Martina Gierlich) aufgefunden wird, staunt die Polizei nicht schlecht. Jemand hat sie mit einem Hortensien-Extrakt vergiftet und anschließend in einem Bett aus weißen Lilien aufgebahrt. Kommissar Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und seine Kollegin Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) gehen anschließend mehreren Spuren nach. Da ist Sebastian Wittmer (Nino Böhlau), der ebenfalls in der Gärtnerei arbeitet, die Chefin Heike Halbritter (Magdalena Wiedenhofer), aber auch der Bekannte Mike Kugel (Doga Gürer). Wirklich weiter kommen die beiden bei den Ermittlungen aber nicht, zumal es zu widersprüchlichen Aussagen kommt und unklar ist, was nun die Wahrheit ist. Klar ist nur, dass es jemand gewesen sein muss, der ihr nahestand …
Ein Fall wie immer
Schichtwechsel am Freitagabend: Letzte Woche ging mit Der Staatsanwalt: Zu allem entschlossen eine Ära zu Ende, mit der 20. Staffel wurde die beliebte Krimiserie zu einem schockierenden Abschluss gebracht, weitere Folgen wird es nicht geben. Dafür geht es bei dem ZDF mit Der Alte weiter, einem weiteren Krimi-Dauerbrenner. Seit 2023 spielt inzwischen Thomas Heinze die Hauptrolle, der fünfte Hauptdarsteller seit dem Beginn 1977. Und er dürfte noch eine Weile erhalten bleiben. Insgesamt acht Folgen umfasst die neue Staffel. Los geht es dabei mit Blume des Bösen, als nächstes wird die Episode Zwischenstation ausgestrahlt. An Routine mangelt es daher nicht, auch dieses Mal: Man weiß schon, was man tut.
Was jedoch fehlt, sind interessante Einfälle. Das Setting der Gärtnerei ist natürlich ganz nett geworden, die Mordwaffe eines Giftes funktioniert auch immer und bietet viele schöne Möglichkeiten. Ansonsten hat Der Alte: Blume des Bösen etwas von Malen nach Zahlen. Da ist eine Leiche und die Suche nach Verdächtigen. Da gibt es einen Mix aus persönlichen und beruflichen Motiven. Da wird wie so oft beim Partner gesucht, die fallen einem ja immer als erstes ein. Grundsätzlich spricht dagegen nichts. Es spricht nur auch nicht viel dafür, wenn man nur das erzählt, was jede Woche in irgendwelchen beliebigen Fernsehkrimis ausgepackt wird. Zumal bei den Figuren auch nicht viel zu holen ist, man versucht nicht wirklich, ihnen eine nennenswerte Persönlichkeit oder Geschichte zu geben.
Schwaches Ende
Zum Schluss wird es auch ein bisschen ärgerlich. Zu dem üblichen Drama kommt dann noch ein wenig Seifenoper hinzu, auf eine wenig reizvolle Weise Dafür lässt die Ermittlung zu wünschen übrig. Die Art und Weise, wie der Kommissar zu seinem Geistesblitz kommt, ist eher weniger überzeugend. Die große Katastrophe ist Der Alte: Blume des Bösen damit zwar nicht, es gab schon schlechtere Folgen in dieser Serie. Aber auch bessere. So oder so ist das ein wenig rühmlicher Auftakt für die neue Staffel und macht nicht so wirklich Lust darauf, sich die nächsten Episoden auch anzuschauen. Man kann den Freitagabend getrost anderweitig verplanen.
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