
Als der 635 Meter hohe Bell Tree Towers eingeweiht wird, dürfen auch Conan und die anderen nicht fehlen. Möglich gemacht hat dies Sonoko, welche sie alle eingeladen hat, um mitfeiern zu können. Der Ausflug hat sich auch gelohnt, der Blick von der Aussichtsplattform ist atemberaubend! Die Feierlaune nimmt jedoch ein jähes Ende, als direkt neben ihnen ein Mann erschossen wird. Conan gelingt es, die Verfolgung aufzunehmen, gerät dabei aber selbst in die Schusslinie. Doch das ist nur ein Grund mehr, den Täter im Anschluss aufzuspüren. Unterstützt wird er dabei unter anderem vom FBI, da Timothy Hunter, ein US-amerikanischer Ex-Soldat, schwer tatverdächtig ist. Die Zeit drängt, da der Mörder sich nicht mit dem einen Ziel zufriedengibt und offensichtlich einen größeren Plan verfolgt …
Mehr Thriller als Krimi
Bei einer derart langlebigen Reihe wie Detektiv Conan von Gosho Aoyama muss man sich schon etwas einfallen lassen, um sie einigermaßen frisch zu halten. Das ist besonders bei den Kinofilmen eine Herausforderung, die jährlich herauskommen und etwas finden müssen, das die anderthalb bis zwei Stunden Laufzeit rechtfertigt. Etwas, das den einzelnen Teil irgendwie hervorstechen lässt. Beim 17. Film Detektiv auf hoher See nahm man dafür das Setting eines Kriegsschiffs, das Tatort für Mord und Spionage war. Der Vorgänger Der 11. Stürmer nahm sich das Thema Fußball, um für eigene Akzente zu sorgen. Bei Der Scharfschütze aus einer anderen Dimension, der 18. Film der Reihe, fehlt etwas Vergleichbares, weder der anfängliche Turm noch die Geschichte stechen hervor.
Dafür ist der Actionteil wieder höher. Richtig viel zu ermitteln gibt es bei dem Film zwar nicht. Wo die meisten Teile dieses Franchises doch traditionelle Whodunit-Krimis sind, bei denen das Publikum rätseln darf, wer den Mord begangen hat, wird dieses Mal viel vorab verraten. Ganz ohne Ermittlungen geht es zwar auch nicht, da zunächst das Motiv unklar ist und es natürlich Anhaltspunkte braucht, wo der Täter ist, was er vorhat. Vor allem geht es in Detektiv Conan: Der Scharfschütze aus einer anderen Dimension aber darum, den Täter zu stoppen. Das Genre verschiebt sich dadurch stärker von einem Krimi hin zu einem Thriller. Das hat es häufiger mal in der Reihe gegeben. Beim zehnten Teil Das Requiem der Detektive etwa musste Conan unter Zeitdruck Rätsel lösen, sonst mussten die anderen sterben.
Action für Fans
Bei Detektiv Conan: Der Scharfschütze aus einer anderen Dimension ist das Ergebnis jedoch weniger spannend. Das liegt auch daran, dass einem der Film wenig Möglichkeiten gibt, mit den Opfern irgendwie Anteilnahme zu zeigen. Man kennt sie kaum, da wird nie versucht, sie zu Menschen zu machen. Eher trifft das noch auf die Gegenseite zu. Aber auch das bleibt eher oberflächlich. Stattdessen ist der Film viel mit den ermittelnden Figuren beschäftigt. Das ist prinzipiell nichts Neues, bei der Reihe gehört das dazu. Das hier ist aber einer der stärker störenden Filme, weil da doch einiges an Vorwissen aus der Serie vorausgesetzt wird. Fans, die wirklich alles verschlingen, freuen sich auf die ersten Kinoauftritte mancher Figuren. Wer hingegen nur die Kinofilme anschaut, wird weniger abgeholt.
Visuell ist der Film unauffällig. Durch den besagten Verzicht auf ein besonderes Setting ist das hier nicht sehr spannend anzusehen. Es fehlen zwar die ärgerlichen Momente, die es zuvor manchmal gab, wenn mal wieder hässliche Computerbilder eingebaut wurden. Aber es gibt eben auch keine nennenswerten Orte, die einem im Gedächtnis bleiben würden. Wenn etwas in Detektiv Conan: Der Scharfschütze aus einer anderen Dimension in Erinnerung bleibt, dann sind das die Actionszenen, die gern mal ins Absurde gehen können. Aber auch das ist man aus dieser Anime-Reihe ja gewohnt, mit Realismus hält man sich hier nicht lange auf. Wer Spaß an diesen hat, kommt auf seine Kosten. Inhaltlich ist das jedoch ein weniger spannender Teil.
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