Die Chefin Frage der Moral Tv Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Michael Marhoffer

Die Chefin: Frage der Moral

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„Die Chefin: Frage der Moral“ // Deutschland-Start: 5. November 2021 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als die Leiche einer Frau vom Friedhof gestohlen wird, staunt die Polizei nicht schlecht. Warum sollte jemand das machen wollen? Doch erst, als auch ein Anschlag auf den Viehzüchter Gerhard Mangfall (Max Schmidt) verübt wird, den Sohn der Toten, wird daraus ein Fall für die Mordkommission. Jemand hatte dessen Traktor unter Strom gesetzt, das hätte leicht tödlich enden können. Vera Lanz (Katharina Böhm) und Paul Böhmer (Jürgen Tonkel) haben auch schon einen Verdacht, wer dahinterstecken könnte, schließlich wurde Mangfall schon seit Wochen von der radikalen Aktivistengruppe „Free Animal Miliz F.A.M.“ bedroht. Könnte Maya Engelbrecht (Anke Retzlaff) etwas damit zu tun haben? Zumindest ist sie der Polizei bereits aufgefallen. Als diese der Sache nachgeht, gerät Böhmer mit Korbinian Kirchner (Jonathan Hutter) aneinander – den er danach noch häufiger sehen wird …

Neustart nach der Schockerfolge

Aktuell nutzte das ZDF den späten Samstagabend-Slot, um noch einmal ältere Folgen von Die Chefin auszustrahlen. Genauer suchte man sich die 12. Staffel von 2021 an und wählte aus dieser die ersten drei Episoden aus. Die erste Trugbild war weniger erwähnenswert, da der Fall um einen älteren Mann, der in seiner Wohnung ermordet wurde, sehr konstruiert war. Ein echter Schocker war dafür Murnau, wo es um den ebenso tragischen wie spektakulären Abgang des gleichnamigen Kommissars ging. Mit Frage der Moral ging es im Anschluss weiter. Auf die Vorkommnisse des vorangegangenen Falls wird an mehreren Stellen eingegangen, klar, so etwas kann man nicht unter den Teppich kehren. Insgesamt geht man aber erstaunlich schnell zur Tagesordnung über, die Mordsshow muss weitergehen.

Wobei es hier zu Beginn streng genommen nur einen Mordversuch gibt. Auch im Hinblick auf die Rätsel geht man einen etwas anderes Weg, als man es von solchen Krimis gewohnt ist. Wo sonst eigentlich immer mehrere Verdächtige angeboten werden, aus denen das Publikum dann auswählen darf, liegt der Fokus hier schon sehr stark auf der Aktivistengruppe. Damit verbunden sind – der Titel Die Chefin: Frage der Moral gibt das ja vor –, moralische Diskussionen. Wie weit darf man bei seinem Einsatz für die gute Sache gehen? Was ist noch vertretbar und was nicht? Viel Tiefgang darf man dann aber doch nicht erwarten, bei einer Laufzeit von einer Stunde ist da einfach nicht genug Raum für weitergehende Fragen und Nuancen. Die Figuren sind da auch eher einseitig gezeichnet, für eine wirkliche Auseinandersetzung hat es nicht gereicht.

Viel Streit

Das liegt auch daran, dass intern kräftig gestritten werden darf. Böhmer ist für solche Konflikte immer zu haben, da wundert es nicht, dass er bei dem Neuen gleich ordentlich hinlangt. Wenn zwei Abteilungen der Polizei gemeinsam an einem Fall arbeiten, kommt es fast zwangsläufig zu Kompetenzgerangel. Und weil das noch nicht reicht, hat Lanz auch noch Stress mit ihrem Vorgesetzten Dr. Hartmann (Christian Hockenbrink). Das ist ein bisschen viel und konstruiert, nervt zuweilen etwas. Insgesamt ist Die Chefin: Frage der Moral daher eine eher durchschnittliche Folge, die allenfalls durch den Wechsel sehenswert ist. Oder eben für ein Publikum, das auf Rätsel zugunsten von Streitigkeiten verzichtet. Immerhin: Zum Abschluss wird es noch einmal emotional und bringt eine eigene Dynamik hinein.



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Die Chefin: Frage der Moral
fazit
In „Die Chefin: Frage der Moral“ ermittelt die Polizei bei einer militanten Tierschützergruppe, nachdem es einen Anschlag auf einen Viehzüchter gab. Die Folge ist von viel Streit geprägt, das Rätseln rückt in den Hintergrund. Die moralischen Diskussionen bleiben an der Oberfläche.
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