Frühling - Babyalarm TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen Herzkino
© ZDF/Barbara Bauriedl

Frühling: Babyalarm

Frühling - Babyalarm TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen Herzkino
„Frühling: Babyalarm“ // Deutschland-Start: 2. März 2025 (ZDF) // 11. April 2025 (DVD)

Inhalt / Kritik

Pfarrer Sonnleitner (Johannes Herrschmann) hat Geburtstag – und das soll richtig groß gefeiert werden! Doch gerade, als Katja Baumann (Simone Thomalla) ihm gratulieren will, kommt etwas dazwischen. Auf einmal steht Ida Götter (Carolin Hartmann) vor ihr und ist völlig überfordert damit, sich um ihre fünf Kinder zu kümmern. Da sie sich von ihrem Ehemann Konstantin (Matthias Ziesing) im Stich gelassen fühlt, ist sie einfach mit dem Nachwuchs weggefahren, hat ihm nicht mehr als eine knappe Nachricht hinterlassen, dass er sie nie wiedersehen wird. Während Katja so ziemlich eingespannt ist und die geplante Geschenkübergabe mit Adrian Steinmann (Kristo Ferkic) und Lilly Engel (Julia Willecke) in weite Ferne rückt, hat Amelie Kreuser (Hanna Binke) eigene Sorgen. Ihr Ex-Verlobter Ingo Schwarz (Levin Henning) will sie unbedingt zurück …

Wenn es Müttern zu viel wird

Weiter geht es mit Frühling. Auf insgesamt sechs neue Folgen dürfen sich Fans freuen, die Dramareihe, die im Rahmen der Programmschiene Herzkino ausgestrahlt wird, ist weiterhin sehr produktiv. Bei Das Versteck ging es um eine Familie, die ein großes Geheimnis hat. Die Mutter, die es nie gab stellte uns eine Frau vor, die mit ihrem Mutterdasein überfordert war und deshalb abhaute. Und auch Ich such dich! handelte von verschwundenen Eltern – und das gleich doppelt. Babyalarm, die vierte Folge der aktuellen 14. Staffel, bleibt da thematisch nah dran. So beginnt die Geschichte damit, dass eine Frau mit ihren fünf Kindern überfordert ist und deshalb durchbrennt. Dass das ganz allein ohne den Mann nicht einfacher wird, ist zwar offensichtlich. Aber um rationale Entscheidungen geht es dabei nicht.

Um Glaubwürdigkeit auch eher weniger. Dass ein Paar erst Zwillinge bekommt, im Anschluss dann Drillinge, ist sicher kein sehr alltäglicher Fall. Die Reihe tut zwar immer so, als würde sie vom normalen Leben erzählen, hat mit diesem aber nur wenig zu tun. Immerhin: Wenn Frühling: Babyalarm davon berichtet, dass eine Frau sich von ihrem Mann im Stich gelassen fühlt und mit allem allein gelassen wird, dann ist das sicherlich eine Erfahrung, die sie mit vielen anderen deutschen Frauen teilt. Da braucht es nicht einmal fünf Kinder, um sich in einer solchen Situation wiederzufinden. Wer großzügig ist, wird der Folge zugutehalten, mehr Verständnis für Betroffene zu wecken. Allerdings fällt die Auseinandersetzung eher kurz aus. Dass eine Frau nicht einfach so alle Kinder schnappen und sie dem Mann vorenthalten darf, wird nicht einmal angesprochen. Eine nuancierte Beschäftigung mit dem Thema sieht anders aus.

Wichtiges Thema, plump aufbereitet

Dabei wäre eigentlich die Zeit gewesen, das Thema zu vertiefen. Da Autorin Natalie Scharf, die für die Reihe verantwortlich ist, aber das große Drama bevorzugt, packt sie wieder die Geschichte mit Amelie und Ingo aus. Drei Jahre ist es inzwischen her, dass Amelie in Alte Liebe, neue Liebe zurück nach Frühling kam, seither gibt es Ärger. Das Thema Misshandlung wurde zwischenzeitlich mehrere Folgen hintereinander angesprochen, ohne dass sich die Geschichte weiterentwickeln durfte. Nachdem es zuletzt so aussah, als sei der Handlungsstrang endlich auserzählt, kommt er nun doch wieder um die Ecke. Frühling: Babyalarm demonstriert das Problem der Reihe, bei der abwechselnd Blödsinn erzählt und sich im Kreis gedreht wird. Es sind dann wohl doch einfach zu viele Filme jedes Jahr, da hält die Kreativität nicht mit.

Das ist auch deshalb ärgerlich, weil das Thema Gewalt in einer Beziehung sehr wichtig ist und eine sensible Auseinandersetzung verdient hätten. Bei Frühling: Babyalarm gibt es aber nur Haudraufdrama, aufgebauscht bis zur Schmerzgrenze. Teilweise wird auch richtig geschmacklos, wie mit dem Ganzen Spannung erzeugt werden soll. Die einzige Hoffnung ist, dass die Reihe jetzt endlich mal den Schlussstrich zieht, den es schon vor langer Zeit hätte geben müssen. Das wird dann Wenn du nicht still bist, dann … zeigen dürfen, die Folge der nächsten Woche.



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Frühling: Babyalarm
fazit
In „Frühling: Babyalarm“ geht es um eine überforderte fünffache Mutter und eine Frau, die wieder von ihrem gewalttätigen Ex gestalkt wird. Die Themen der Folge sind wichtig, die Umsetzung lässt zu wünschen übrig. Mal wieder wird gnadenlos übertrieben, da geht es mehr um Drama als eine inhaltliche Auseinandersetzung. Dass hier schon wieder die kaputte Beziehung ausgepackt wird, ist zudem ein Zeichen für den mangelnden Einfallsreichtum dieser Reihe.
Leserwertung5 Bewertungen
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von 10