Gold und Gier Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz Gold & Greed: The Hunt for Fenn's Treasure Netflix Streamen online
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Gold und Gier: Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz

Gold und Gier Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz Gold & Greed: The Hunt for Fenn's Treasure Netflix Streamen online
„Gold und Gier: Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz“ // Deutschland-Start: 27. März 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Diesen Monat gab es auf Netlix wieder die unterschiedlichsten Dokumentationen. Neben den beiden obligatorischen True-Crime-Dokus Chaos: Die Mason-Morde und Con Mum: Lang vermisste Mutter oder Betrügerin war da Twister: Im Sturm gefangen über eine US-amerikanische Kleinstadt, die von einem Tornado verwüstet wurde. In eine ganz andere Richtung geht die Serie Gold und Gier: Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz, die von einer ganz besonderen Schatzsuche erzählt. Das ist prinzipiell ein erfreulicheres Thema als bei den drei obigen Titeln des Streamingdiensts. An der menschlichen Natur und der menschlichen Intelligenz darf man aber auch hier zweifeln bzw. verzweifeln, wenn aus dem Ereignis eine fragwürdige Massenhysterie wird.

Wenn Gier den gesunden Menschenverstand schlägt

Wobei es zugegeben auch um eine Menge Geld geht. Hintergrund ist, dass ein vermögender Pilot Forrest Fenn eine Kiste mit Gold und Wertgegenständen im Wert von rund zwei Millionen US-Dollar versteckte, in der Erwartung, bald aufgrund einer Krebserkrankung sterben zu müssen. Es kam aber anders, er lebte deutlich länger und veröffentlichte später ein Buch mit Gedichten, welches Hinweise zu dem Ort enthalten sollte, an dem die Kiste vergraben war. Klar war nur, dass dieser irgendwo in den Rocky Mountains sein sollte. Nun sind diese bekanntlich sehr groß, ziehen sich über mehrere Bundesstaaten hinweg. Das hinderte aber die Menschen nicht daran, wie verrückt danach zu suchen. Mit befremdlichen Ergebnissen, wie Gold und Gier: Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz vor Augen führt.

So gab es beispielsweise im Laufe der Zeit mehrere Menschen, die bei der Suche zu Tode gekommen sind. Das hielt die übrigen aber nicht davon ab, die Suche fortzusetzen, die Aussicht auf ein solches Vermögen führt nun einmal dazu, dass der gesunde Menschenverstand ausgeschaltet wird. Besonders bizarr wird es in Gold und Gier: Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz im weiteren Verlauf. Selbst als der Schatz irgendwann gefunden wurde, ging es weiter, weil man die Ankündigung, dass jemand gewonnen hat, nicht glauben wollte. Wenn man sich von der Realität verabschiedet, dann richtig. Der Dokumentarfilm zeigt die Ausmaße einer Hysterie, die ein mindestens unheimliches, wenn nicht gar gefährliches Eigenleben entwickelte.

Unterhaltsam und schön bebildert

Wobei man als Zuschauer bzw. Zuschauerin oft gar nicht so genau sagen, ob einen das jetzt gerade gruselt oder belustigt. Die Passagen etwa, wenn auf einmal Verschwörungstheorien auftauchen und sich eine eigene Internet-Community gebildet hat, in der man sich gegenseitig anstachelt, wecken das Gefühl, in eine Parallelwelt gefallen zu sein. Gold und Gier: Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz lässt zu dem Zweck nicht nur das Umfeld von Fenn zu Wort kommen, die darüber berichten, welche Auswirkungen die Schatzsuche auf die Familie hatte. Auch ehemalige Schatzsuchende dürfen in Erinnerungen schwelgen, geben sich aus einer gewissen zeitlichen Distanz heraus auch etwas selbstkritischer. Das Abenteuer war wie ein Fiebertraum, aus dem die Leute früher oder später aufwachen mussten.

Wirklich in die Tiefe geht das alles, nicht, der Film verzichtet darauf, sich mit dem Phänomen inhaltlich auseinanderzusetzen. Stattdessen steht Unterhaltung im Vordergrund, das Publikum soll mit dem unglaublichen Abenteuer, das damals so viele Menschen beschäftigte, seinen Spaß haben. Das funktioniert. Auch die Optik hilft dabei, dass die Serie sehenswert ist, schließlich geht es hier mehrfach hinaus in die Berge und Wälder, auf der Suche nach dem Schatz. Diese werden in Gold und Gier: Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz in Kontrast zu den Internetbildern gesetzt. Prinzipiell lässt sich vieles von dem, was Regisseur Jared McGilliard erzählt, auch anderweitig nachlesen. Die Mischung aus persönlichen Geschichten und stimmungsvollen Aufnahmen machen die Serie aber zu einer lohnenswerten Alternative.



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Gold und Gier: Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz
fazit
„Gold und Gier: Die Jagd nach Forrest Fenns Schatz“ erinnert daran, wie die Suche nach einem Schatz in den 2010ern zu einer Massenhysterie führte. Die Dokuserie schwankt zwischen unheimlich und belustigend. Eine wirklich tiefgründige Auseinandersetzung findet nicht statt, sehenswert ist das Ergebnis aber – auch wegen der persönlichen Anekdoten und stimmungsvollen Aufnahmen.
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