Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island Netflix Streamen online Gone Girls: The Long Island Serial Killer
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Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island

Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island Netflix Streamen online Gone Girls: The Long Island Serial Killer
„Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island“ // Deutschland-Start: 31. März 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Nachdem die letzten beiden Monate eher weniger ergiebig waren für Fans von True-Crime-Dokus, hat Netflix zuletzt wieder sehr viel ins Programm aufgenommen. Den Auftakt machte dabei Chaos: Die Mason-Morde, das an den berühmten Fall um den Kult-Anführer Charles Manson erinnert. Eine ebenfalls sehr bekannte Geschichte wurde gerade in Vom Rockstar zum Killer: Der Fall Bertrand Cantat erzählt, darin geht es um den beliebten Sänger, der seine Freundin zu Tode prügelte. Weniger brutal geht es in Con Mum: Lang vermisste Mutter oder Betrügerin zu, wenn ein Patissier eine Frau trifft, die von sich behauptet, seine Mutter zu sein, die ihn als Kind verlassen hat. Mit Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island kommt eine vierte Produktion hinzu, die von wahren Verbrechen berichtet.

Neuauflage eines bekannten Verbrechens

Der Titel nimmt mehr oder weniger vorweg, worum es hier geht. Von 1993 bis 2011 trieb ein Mörder sein Unwesen, der mindestens elf Frauen getötet hat, viele von diesen waren Sexarbeiterinnen. Maßgeblich für die Entdeckung dieser Serienmorde war die Familie von Shannan Gilbert. Als diese spurlos verschwand, ließen die Angehörigen nicht locker und drängten die Polizei dazu, die Suche fortzusetzen und auszuweiten. Auch die Öffentlichkeit wurde auf den Fall aufmerksam, was den Druck noch weiter erhöhte. Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island erzählt, wie aus diesem Einzelfall ein viel größerer wurde. Mehr und mehr Leichen wurden entdeckt, alte Fälle wurden noch einmal ausgegraben und plötzlich in einem Zusammenhang gesehen.

So manche könnten beim Anschauen der Seite ein Déjà-vu-Erlebnis haben. So gab es bereits vor rund fünf Jahren auf Netflix die Serie Lost Girls, die diese Geschichte bereits erzählte. Tatsächlich führt die damalige Regisseurin Liz Garbus auch bei Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island Regie, verarbeitet den Fall also ein zweites Mal. Das ist auf Netflix keine Seltenheit, es gab da schon mehrere solcher Dopplungen, bei denen alte Verbrechen auf zweifache Weise erzählt werden: als Dokumentation und auf fiktionalisierte Weise. So etwas ist grundsätzlich natürlich immer ein bisschen zweifelhaft, klingt schon sehr nach Ausschlachtung. Hier ist die Lage jedoch etwas anders. Zum einen sind eben fünf Jahre vergangen, anstatt die beiden Produktionen mehr oder weniger gleichzeitig herauszubringen, wodurch das weniger redundant ist.

Neue Erkenntnisse plus Gesellschaftskritik

Vor allem aber kamen in der Zwischenzeit einige neue Erkenntnisse hinzu. Wo bei Lost Girls Antworten noch Mangelware waren, diverse Spekulationen also in die Leere führten, hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Ohne die Lösung vorwegnehmen zu wollen, wurde 2023 ein neuer Hauptverdächtiger gefunden. Ganz abgeschlossen ist die Geschichte noch nicht, weshalb es vielleicht sinnvoller gewesen wäre, noch etwas länger zu warten, bis dann auch ein endgültiges Ergebnis vorliegt. Zumindest aber sind so viele neue Aspekte und Themen hinzugekommen, dass selbst ein erfahrenes Publikum einen Blick auf die Dokumentation werfen und etwas Neues erfahren kann.

Die Geschichte selbst ist ohnehin erzählenswert. Das betrifft nicht nur den Nervenkitzel, bei dem man sich immer fragen darf, ob das nicht schon voyeuristisch ist. Es betrifft auch die Umstände. So wurden die Fälle unnötig verschleppt, weil man nicht genug in sie investierte. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass viele der Frauen eben aus dem Bereich der Prostitution kamen und deshalb wohl als weniger wichtig angesehen wurden. Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island will diesen Opfern einen Teil der Würde zurückgeben, indem sie nicht darauf reduziert werden, womit sie ihr Geld verdienten. Sie waren in erster Linie Menschen, die großes Unrecht erlitten haben. Die dreiteilige Serie hat damit auch eine gesellschaftliche Komponente, geht über das hinaus, was viele True-Crime-Dokus liefern, wenn man sich hier dafür stark macht, anderen mit Respekt zu begegnen, egal woher sie kommen.



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Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island
fazit
„Gone Girls: Der Serienmörder von Long Island“ greift noch einmal den bekannten Fall eines Mörders auf, der mindestens elf Frauen tötete, verbindet diesen mit neuen Erkenntnissen. Ganz abgeschlossen ist die Geschichte zwar noch immer nicht, sie ist aber auch so erzählenswert – auch wegen der gesellschaftlichen Komponente.
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