Seit Jahrzehnten prägt Hans Zimmer mit seinen Kompositionen die Welt des Kinos. Ob epische Klanglandschaften in Gladiator, treibende Rhythmen in Inception oder emotionale Melodien in Der König der Löwen – seine Musik ist untrennbar mit der Magie des Films verbunden. Doch Zimmer ist nicht nur ein Meister des Soundtracks, sondern auch ein Künstler, der seine Werke auf der Bühne zum Leben erweckt. Seit 2016 tourt er mit einem erstklassigen Orchester durch die Welt, begleitet von namhaften Musikern wie dem Gitarristen Govan Guthrie, dem venezolanischen Flötisten Pedro Eustache oder der Cellistin Tina Guo. Nun wurde eines dieser spektakulären Konzerte filmisch festgehalten: Hans Zimmer & Friends: Diamond in the Desert.
Mehr als nur ein Konzertfilm
Regie führte kein Geringerer als Paul Dugdale, der aktuell wohl gefragteste Konzertfilm-Regisseur weltweit. Er hat bereits Live-Auftritte von Superstars wie Paul McCartney, Adele, Coldplay und Taylor Swift, aber auch Helene Fischer und die Toten Hosen filmisch umgesetzt – und bringt nun auch Hans Zimmers Live-Musik dorthin zurück, wofür sie ursprünglich geschrieben worden ist: auf die große Leinwand. Gedreht wurde das Konzert in der beeindruckenden Coca-Cola-Arena in Dubai, wo Zimmer und seine Band das Publikum mit einer Reise durch sein musikalisches Schaffen begeisterten. Doch Hans Zimmer & Friends: Diamond in the Desert ist weit mehr als nur ein Konzertfilm. Neben dem aufwendig gefilmten Live-Auftritt gibt es zwischendurch eindrucksvolle Inszenierungen einzelner Stücke, etwa Time aus Inception, das visuell atemberaubend auf dem Dach des Burj Khalifa gespielt wird. Ebenso eindrucksvoll ist eine Performance in der Wüste, passend zum epischen Soundtrack von Dune.
Aufgelockert wird der Film durch intime Gespräche Zimmers mit langjährigen Weggefährten. In stilvollen Schwarz-Weiß-Sequenzen spricht er mit Johnny Marr, dessen Sohn Nile Marr mittlerweile Teil seiner Band ist, sowie mit Pharrell Williams. Die beiden spielten eine entscheidende Rolle dabei, Zimmer davon zu überzeugen, seine Musik live zu performen und auf Tour zu gehen. Weitere Gesprächspartner sind namhafte Produzenten wie Jerry Bruckheimer und Tanya Lapointe sowie Regisseure wie Christopher Nolan und Denis Villeneuve, die eindrucksvoll die Bedeutung von Zimmers Musik für ihre Filme hervorheben. Auch Stars wie Billie Eilish, Finneas, Timothée Chalamet und Zendaya kommen zu Wort. Dabei gibt es auch private Einblicke: Ursprünglich nahm Zimmer den Auftrag zur Musik von Der König der Löwen an, um seine damals sechsjährige Tochter zur Filmpremiere mitnehmen zu können. Doch während der Arbeit wurde ihm bewusst, dass die Geschichte, die sich im Grunde um den Verlust des Vaters dreht, ihn tief persönlich trifft – hatte er doch selbst mit sechs Jahren seinen Vater verloren. Der Score wurde für ihn eine Art Requiem für seinen Vater, eine musikalische Aufarbeitung dieses prägenden Verlusts.
Ein Soundtrack für die Sinne
Die Kraft von Zimmers Musik wird in Hans Zimmer & Friends: Diamond in the Desert auf beeindruckende Weise spürbar. Tanya Lapointe bringt es treffend auf den Punkt: „Manchmal reicht ein kurzer Auszug aus einem Score, und sofort hat man ganze Filmszenen vor Augen.“ Genau dieses Kopfkino entfaltet sich beim Zuschauen des Films. Man kann die Augen schließen und sich von den Melodien treiben lassen – oder man lässt sich von Dugdale visuell verzaubern, der mit seinem Gespür für Bildkomposition jede Szene perfekt einfängt. Natürlich dürfen in diesem Film keine ikonischen Werke fehlen. Die Setlist umfasst Highlights aus Dune, Inception, Wonder Woman 1984, Man of Steel, Gladiator, Fluch der Karibik, The Dark Knight, X-Men: Dark Phoenix, Interstellar und natürlich Der König der Löwen. All diese Kompositionen entfalten ihre volle Wirkung – nicht nur akustisch, sondern auch visuell.
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