In seinen Händen Caught Atrapados Netflix Streamen online
© Cleo Bouza / Berna Rode / Netflix

In seinen Händen

In seinen Händen Caught Atrapados Netflix Streamen online
„In seinen Händen“ // Deutschland-Start: 26. März 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Wenn es darum geht, Kriminelle zu entlarven, kennt die Journalistin Ema Garay (Soledad Villamil) kein Halten. So ist es ihr ein persönliches Anliegen, begangene Verbrechen zu thematisieren und Täter preiszugeben, die nicht überführt werden konnten. Vor allem Männer, die im Internet Mädchen und Teenagerinnen auflauern, sind ihr ein Dorn im Auge. Zu diesem Zweck gibt sie sich online Täter selbst als Jugendliche aus und versucht, Männer zu einem Treffen zu überreden – wo sie sie dann bloßstellt. Damit hat sie Erfolg, die Menschen bewundern sie dafür. Problematisch wird es, als sie Leo Mercer (Juan Minujín) kennenlernt, der Hauptverdächtige im Fall rund um eine verschwundene 16-Jährige …

Herumstochern in der Vergangenheit

Nachdem zwischenzeitlich der Nachschub an Adaptionen von Harlan Cobens Romanen ein wenig versiegt war, schießt Netflix inzwischen wieder aus allen Rohren. Los ging es gleich zum Jahreswechsel mit Ich vermisse dich. Darin versucht eine Polizistin herauszufinden, weshalb ihr Vater ermordet wurde und warum ihr Verlobter eines Tages spurlos verschwunden ist. Zwei Monate später ging es mit Kein böser Traum weiter, dieses Mal drehte sich die Geschichte um eine Frau mit partieller Amnesie, die entdeckt, dass in ihrem Leben vieles nicht so ist, wie sie das dachte. Drei Wochen später gibt es schon wieder Nachschub, auch die Serie In seinen Händen basiert auf einem seiner Werke, genauer dem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2010.

Wer die anderen Serien oder Romane des Autors kennt, weiß mehr oder weniger schon, was einen erwartet. Wie bei den beiden obigen Geschichten steht im Mittelpunkt eine Frau, die in der Vergangenheit herumstochert und dabei lauter düstere Geheimnisse aufdeckt. Ausnahmsweise ist Ema aber jemand, der von sich aus sucht. Wo die anderen zunächst einmal Opfer sind und ihr Leben ohne eigenes Zutun auf den Kopf gestellt wird, da wird die Journalistin in den Fall involviert, weil sie aus beruflichen Gründen schnüffelt. In seinen Händen weicht da ein wenig von der Standardformel ab. Wobei die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichen ohnehin durchlässig sind, wenig überraschend muss sich Ema trotz allem auch mit eigenen Problemen auseinandersetzen. Damit soll der Figur etwas mehr Kontur verliehen werden, was grundsätzlich nicht verkehrt ist. Hier überzeugt das weniger, die Journalistin ist eine eher langweilige, manchmal eine nervige Person.

Zäh mit nerviger Musik

Auf die Nerven gehen einem aber auch andere Faktoren. Ganz weit vorne ist die Musik, die ständig so überzogen ist, dass man irgendwann versucht ist, den Ton gleich ganz abzuschalten und nur noch Untertitel zu lesen. Ebenfalls schwierig sind die Flashbacks, die zuweilen den Fluss der Geschichte stören. Sicher gehören sie ein wenig zu solchen Mystery-Thrillern dazu, wenn es explizit darum geht, in der Vergangenheit herumzuwühlen und nach Antworten zu suchen. Wenn man zwischendurch aber das Gefühl hat, dass In seinen Händen nicht mehr vorankommt, und man sich wünschen würde, ein bisschen mehr aufs Gaspedal zu treten, wird es eben doch etwas schwierig. Da waren andere Serien von Coben gelungener.

Letztendlich ist das hier sogar immer mal wieder langweilig. Wo die anderen Adaptionen eher durch die zum Teil völlig bescheuerten Wendungen in Erinnerung bleiben, ist das hier eher zäh als ärgerlich. Das heißt nicht, dass die Geschichte nicht ebenfalls ihre Kapriolen schlägt. Aber da war bei anderen Fällen doch prägnanter. Dann und wann gibt es in In seinen Händen ganz hübsche Settings, etwa am See. Es stecken auch relevante Themen in den sechs Folgen, darunter die Gefahren des Internets und vorschnelle Verurteilungen. Daraus wird jedoch so wenig gemacht, dass man es auch eigentlich hätte bleiben lassen. Große Fans dieser Coben Mysterythriller können natürlich trotzdem reinschauen. Und von diesen muss es einige geben, das ist bereits die 10. Netflix-Serie, zwei weitere sind geplant. Tatsächlich bemerkenswert ist hier jedoch nur, dass es sich um eine argentinische Produktion handelt und damit die erste Adaption außerhalb Europas ist.



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In seinen Händen
fazit
„In seinen Händen“ folgt einer Journalistin, die in dem Fall einer verschwundenen 16-Jährigen ermittelt. Wie bei Harlan Coben üblich gibt es viele dunkle Geheimnisse und Wendungen. Dieses Mal bleibt der Mysterythriller aber weniger wegen der hanebüchenen Geschichte in Erinnerung, sondern durch die zähe Unterhaltung – und die nervige Musik.
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