Klein Sibirien Pikku-Siperia Little Sibiria Netflix Streamen online
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Klein-Sibirien

Klein Sibirien Pikku-Siperia Little Sibiria Netflix Streamen online
„Klein-Sibirien“ // Deutschland-Start: 21. März 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich passiert in dem kleinen finnischen Dorf Hurmevaara nicht sehr viel. Das ändert sich jedoch eines Tages, als ein Meteorit durch das Dach des Autos von Tarvainen (Tommi Korpela) kracht. Der Vorfall sorgt nicht nur für Abwechslung in dem öden Alltag, sondern auch für Begehrlichkeiten, schließlich wird vermutet, dass der Stein einen enormen Wert haben könnte. Damit diesem auch ja nichts geschieht, wird er in die Obhut des Pfarrers Joel (Eero Ritala) gegeben, der in dem Museum darauf aufpassen soll, bevor er nach London zu weiteren Untersuchungen gebracht wird. Ein leichter Job, sollte man meinen, wären da nicht die diversen Leute, die alles dafür tun würden, um an den Meteorit zu kommen. Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, ist Joels Frau Krista (Malla Malmivaara) schwanger. Aber wie kann das sein, wenn er aufgrund einer Kriegsverletzung unfruchtbar ist?

Humor am Abgrund

Diesen Monat veröffentlichte Netflix gleich mehrere Titel, die persönliche Abgründe mit Humor verbinden. Da ist beispielsweise die mexikanische Serie Willkommen in der Familie, bei der eine Familie einen Todesfall zu vertuschen versucht, um an ein Erbe heranzukommen – was zu immer absurderen Aktionen führt. In The Residence muss ein Mord im Weißen Haus aufgeklärt werden, was nicht ganz einfach ist, weil da zahlreiche schräge Figuren herumlaufen. Mit dem Film Klein-Sibirien reisen wir nun, auch wenn der Titel anderes vermuten lässt, nach Finnland. Und auch dort liegen Komik und Krimi nah beieinander, selbst wenn das Ergebnis nur bedingt mit den beiden obigen Titeln zu vergleichen ist. Man geht hier doch einen etwas anderen Weg.

Zugrunde liegt dem Film dabei der gleichnamige Roman von Antti Tuomainen, der auch hierzulande mit seinen Krimigrotesken Fans gefunden hat. Krimi bedeutet in dem Fall aber nicht, dass ein Rätsel gelöst werden muss. Da geht es nicht um die Aufklärung eines Verbrechens. Vielmehr werden im weiteren Verlauf mehrfach neue begangen, um an den Meteoriten heranzukommen. Die Spannung besteht also nicht in der Ergründung des Vergangenen, sondern der Neugierde, was alles passieren wird. In Klein-Sibirien nimmt die kriminelle Energie sprunghaft zu. Das kriminelle Talent jedoch nicht unbedingt, weshalb da manches nicht so klappt wie gedacht. Daraus hätte man eine Slapstick-Komödie machen können. Ganz so weit geht man dann aber doch nicht, weshalb hier auch nicht unbedingt großes Gelächter zu erwarten ist.

Sperrig, mit eigenem Charme

Das liegt auch daran, dass Regisseur und Co-Autor Dome Karukoski (Kaffee mit Milch und Stress, Tom of Finland) bei seiner Adaption mehrfach zwischen den Genres wechselt. Da sind die humorvollen Momente. Da sind aber auch solche, die eher traurig sind, von gescheiterten Existenzen und kaputten Beziehungen erzählen. Von der Sehnsucht nach einem Wunder inmitten des eisigen Gefängnisses. Andere Stellen sind hingegen tatsächlich düster, sind Krimi, sind teilweise sogar Thriller. Gerade zum Ende hin geht es auch ordentlich zur Sache, wird perfide, wenn ein Mensch in den Tod gehetzt werden soll. Ganz klar wird dadurch nie, was genau Klein-Sibirien denn nun sein soll, was auch dazu führt, dass der Funke nie vollständig überspringt.

Und doch hat dieses seltsame finnische Werk seinen eigenen Charme. Das liegt sicher auch an der Atmosphäre, die irgendwie bedrohlich ist und zugleich Raum für schräge Figuren lässt. Das eisige Setting irgendwo im Nirgendwo trägt ebenfalls dazu bei, dass man sich das hier gern anschaut. Zusammen mit der besagten Neugierde, was da noch geschehen mag, ist Klein-Sibirien schon sehenswert. Der Film ist aber auch etwas sperrig, weshalb es nicht wenige geben wird, die davorsitzen und nicht so wirklich wissen, was sie damit anfangen sollen. Dafür hätten die einzelnen Bestandteile vielleicht doch etwas konsequenter verfolgt werden müssen.



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Klein-Sibirien
fazit
In „Klein-Sibirien“ geht ein Meteorit auf eine abgelegene finnische Kleinstadt nieder, bei der anschließend vieles auf dem Kopf steht. Die Roman-Adaption schwankt eigenwillig zwischen Drama, Komödie und Krimi, ohne sich je wirklich festlegen zu wollen. Das gefällt durch die Atmosphäre und das eisige Setting, auch wenn der Funke nie ganz überspringt.
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