Mr No Pain Novocaine
© Paramount Pictures

Mr. No Pain

Mr No Pain Novocaine
„Mr. No Pain“ // Deutschland-Start: 20. März 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Nathan Caine (Jack Quaid) wurde mit einer ganz besonderen Fähigkeit geboren: Er verspürt keinen Schmerz. Klingt cool, ist aber vor allem gefährlich. Ob er sich nun mit Kaffee verbrennt, sich mit einem Messer schneidet oder die Zunge abbeißt – er spürt einfach nichts. Aus diesem Grund ist er auch sehr behütet aufgewachsen und weiß bis heute nicht so wirklich, wie er mit anderen Menschen umgehen soll. Entsprechend überfordert ist er, als er von seiner neuen Kollegin Sherry Margrave (Amber Midthunder) angesprochen und zu einem Date eingeladen wird. Aber nach großen Zweifeln und anfänglichen Hemmungen verstehen sich die beiden gut, sehr gut sogar, verbringen eine tolle Nacht zusammen. Als Nathan am nächsten Morgen zur Bank fährt, wo die beiden arbeiten, will er ihr schon seine große Liebe gestehen. Doch dabei kommen ihm Simon Greenly (Ray Nicholson) und die beiden Brüder Andre (Conrad Kemp) und Ben Clark (Evan Hengst) dazwischen. Schlimm genug, dass die drei die Bank überfallen und Nathans Chef erschießen. Sie entführen auch noch Sherry – was Nathan nicht einfach auf sich sitzen lassen kann …

Lachen bis zur Schmerzgrenze

Das Konzept wird in Filmen immer wieder gern verwendet: Ein unscheinbarer Mensch, der bislang ein ruhiges, gewöhnliches Leben geführt hat, wird auf einmal in eine Ausnahmesituation geworfen und muss in dieser über sich hinauswachsen. Regelmäßig kommen neue Titel heraus, die mit diesem Konzept arbeiten, auch weil es in den unterschiedlichsten Genres funktioniert. Ob Komödie, Abenteuer oder Thriller, alles ist möglich. Mit Mr. No Pain kommt nun ein weiteres Werk bei uns heraus, in dem die Hauptfigur durch extremen äußeren Druck über sich hinauswachsen muss. Dabei ist der Kontrast enorm groß. Ein Mann, der kaum einen geraden Satz herausbekommt, wenn er von einer Frau angesprochen wird, und mit allem überfordert ist, soll auf einmal ein Held sein? Das klingt absurd. Ist es auch, das soll so sein.

Tatsächlich wird bei Mr. No Pain sehr viel Humor eingesetzt. Das betrifft nicht nur die Ausgangssituation, wenn Nathan das erste Mal auf Sherry trifft und dabei einiges danebengeht. Auch später, wenn der Film mächtig aufs Gaspedal tritt und der harmlose Bankangestellte zur Kampfmaschine wird, hatte Drehbuchautor Lars Jacobson jede Menge lustige Einfälle. Da sind die Figuren, die gern mal ein wenig schräger sein dürfen. Unter anderem stellt sich bei einem der Räuber heraus, dass er sich gern für alle Eventualitäten vorbereitet und dabei keinerlei Skrupel hat. Vor allem aber die diversen grotesken Momente, in denen der Protagonist seine Schmerzfreiheit unter Beweis stellt, lassen einen Tränen lachen. Da ist der Film richtig ideenreich, die unterschiedlichsten Objekte werden dann zweckentfremdet.

Vorsicht, brutal!

Allerdings sollte man da selbst etwas härter im Nehmen sein. Der Körper von Nathan, teilweise auch die der anderen, werden schon sehr malträtiert. Auch wenn die physische Folter immer lustig verpackt ist, ist sie zumindest noch realistisch genug, dass man zwischendurch immer mal wieder zusammenzuckt. An manchen Stellen wird so übel, da werden schon so einige Augen zur Seite schauen oder hinter der Hand versteckt werden. Nicht ohne Grund wurde Mr. No Pain erst ab 18 Jahren freigegeben. Einige Exzesse hätte es vielleicht nicht gebraucht. Das gilt auch für die Laufzeit des Films, die mit knapp 110 Minuten schon am oberen Ende dessen ist, was vertretbar ist. Zumindest bei einer Actionkomödie, die in der zweiten Hälfte nicht mehr viel zu erzählen hat. Ein paar Überraschungen gibt es zwar schon, aber nicht genug, um das alles zu füllen.

Dafür hat der Film noch die eine oder andere gefühlvolle Szene eingebaut. Da sind zum einen natürlich die Momente, wenn unser Held wider Willen das erste Mal eine richtige Liebe erfährt. Schön ist aber auch ein Nebenstrang, um eine reine Online-Game-Freundschaft (Jacob Batalon) von Nathan, die zu einer realen Bezugsperson wird. In die Tiefe geht dabei nichts, Mr. No Pain hat keine allzu großen erzählerischen Ambitionen. Im Vordergrund steht der Spaß, den man an der Action und dem Humor hat. Und auch an dem Ensemble, bei dem gleich mehrere ihre Glanzmomente haben. Hauptdarsteller Jack Quaid zeigt dabei nur wenige Wochen nach Companion – Die perfekte Begleitung erneut eine gute Rollenauswahl, viel komödiantisches Talent und zudem seine Vielseitigkeit, wenn er verschiedenste Seiten von sich demonstrierend darf.



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Mr. No Pain
fazit
In „Mr. No Pain“ muss ein schüchterner Bankangestellter seine große Liebe vor Räubern retten, wobei ihm seine krankhafte Schmerzlosigkeit zugutekommt. Die Actionkomödie zeigt sich bei den Gewaltmomenten überraschend einfallsreich, aber auch sehr brutal. Anspruchsvoll ist das nicht, spaßig aber schon, zumal das Ensemble gut mitspielt bei dieser grotesken Rettungsaktion.
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