
Jimmy Niehaus (Michael Kranz) hat Stress mit seinem Nachbarn Götz Berger (Simon Eckert). Mal wieder. Seit ihrer Kindheit kennen sie sich, das Verhältnis war nie gut. Als Berger den geliebten Baum von Niehaus malträtiert und sich auch noch über diesen lustig macht, hat er genug und tötet den verhassten Bully im Streit. Das darf nur niemand wissen, auch nicht Götz’ Ehefrau Michaela (Stephanie Stremler), für die er schon länger Gefühle hat. Also versucht er, die Leiche verschwinden zu lassen und bloß keinen Verdacht zu erregen. Dummerweise sind ihm Ina Zimmermann (Melanie Marschke) und ihr Team aber schon auf den Spuren, was für den chronisch nervösen Mörder zu einem Problem wird …
Mord mit Humor
Und welche Tonalität gibt es heute? Bei SOKO Leipzig weiß man das im Vorfeld nie so genau, dafür sind die Schwankungen einfach zu groß. So gab es in der aktuellen 25. Staffel diverse Folgen, die sehr ernst sein wollten. Aber auch Humor wurde immer mal wieder eingebaut, siehe etwa Lady Schneider über mörderische Machenschaften in einer Familienvilla, die tierisch schrägen Leute in Faule Eier oder auch All in, dabei ging es um eine illegale Pokerrunde, die ausgeraubt wird. Mit Hasch mich kommt nun eine weitere Episode heraus, die das alles etwas lockerer sieht. Das ist bei dem Titel nicht verwunderlich, der sicher nicht zufällig an den Komödienklassiker Hasch mich – ich bin der Mörder mit Louis de Funès erinnert.
Damit einher geht eine Fokusverschiebung. Üblicherweise geht es bei der ZDF-Krimiserie darum, dass das Publikum mitraten soll, wer ein Verbrechen begangen hat. Hier braucht es das nicht, die Zuschauer und Zuschauerinnen sind dabei, wenn der Mord in der Hitze des Gefechts begangen wird. Die Spannung liegt bei SOKO Leipzig: Hasch mich also eher in der Frage, ob das Verbrechen von der Polizei aufgeklärt oder ob Niehaus mit all dem davonkommen wird. Und weil die Ausgangssituation nicht schon schwierig genug ist, hat das dreiköpfige Drehbuchteam noch ein paar Stolpersteine mehr eingebaut. Das läuft alles nicht so wie gedacht, von Moment zu Moment wird das Chaos größer, womit der Mann dann auch völlig überfordert ist.
Amüsanter Kontrast
Das Konzept der Folge besteht dann auch darin, wie ein zappelndes Nervenbündel verzweifelt versucht, nicht die Kontrolle zu verlieren. Dabei wird auf maximalen Kontrast gesetzt, wenn Michael Kranz bei jedem Wort zusammenzuckt, während seine Kollegen Marco Girnth und Johannes Hendrik Langer betont auf cool machen. Das ist alles bewusst überzogen, schließlich will man das Publikum zum Lachen bringen. Grundsätzlich funktioniert das, auch wenn bei SOKO Leipzig: Hasch mich tatsächlich originelle Einfälle nicht auf Lager hat und die Abwechslung sich in Grenzen hält. Amüsant ist das aber schon, bei der üblichen Laufzeit von 43 Minuten kommt auch keine Langeweile auf. In zwei Wochen geht es mit der Folge Blutlinie weiter.
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