Stormkaers Maja
© Solar Films / Antti_Rastivo / Therese Andersson

Stormskärs Maja

Stormkaers Maja
„Stormskärs Maja – Von Liebe getragen, von Stürmen geprägt“ // Deutschland-Start: 3. April 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Finnland, im 19. Jahrhundert: Als die 17-jährige Maja (Amanda Jansson) mit dem Fischer Janne (Linus Troedsson) verheiratet wird, hat sie nicht wirklich ein Mitspracherecht. Und auch dass die beiden im Anschluss auf die kleine abgelegene Insel Stormskärs ziehen, entspricht nicht den Vorstellungen der jungen Frau. Tatsächlich ist das Leben dort hart, ihr Alltag ist von den Naturgewalten und schwerer Arbeit geprägt. Doch mit der Zeit wird der Ort zu einer Heimat, die beiden Eheleute entwickeln tatsächliche Gefühle füreinander, sie bekommen mehrere Kinder. Aus Maja wird eine selbstbewusste Frau, die vor nichts zurückschreckt. Doch das Leben hält noch weitere Prüfungen für sie bereit, als der Åland-Krieg ausbricht und britische Soldaten ihre Insel besetzen …

Adaption eines Klassikers

Mangelnde künstlerische Tätigkeit kann man Tiina Lymi sicher nicht vorwerfen. Besonders als Schauspielerin ist sie aktiv, hat in mehreren Dutzend Filmen und Serien mitgespielt, unter anderem in dem tragikomischen Roadmovie Grump. Die Finnin war aber auch als Autorin und Regisseurin tätig, tatsächlich inszenierte sie mit Happier Times, Grump den Vorgänger des obigen Films. Dieser war aber auch wie die anderen Regiearbeiten nicht bei uns erschienen, weshalb hierzulande nur die wenigsten von ihrer Arbeit wissen dürften. Das könnte sich jetzt ändern, wenn sie mit Stormskärs Maja für ein ganz großes Kino sorgen will. Nachdem das Drama bei mehreren Festivals lief und beim finnischen Filmpreis Jussi sowie den heimischen Kinokassen der große Abräumer war, erfolgt nun die deutsche Veröffentlichung.

Wobei die große Resonanz des Dramas in der Heimat auch mit der populären Vorlage zu tun haben dürfte. Genauer basiert der Film auf der zwischen 1968 und 1973 erschienenen Romanreihe von Anni Blomqvist, die als Klassiker gilt und 1976 schon einmal als Serie adaptiert wurde. Grundsätzlich bietet sich ein längeres Erzählformat auch für den Stoff an, da die Geschichte mehrere Jahrzehnte umfasst, insgesamt fünf Bücher erschienen sind. All das in einen einzigen Film zu packen, das ist schon ambitioniert. Man darf auch wahnsinnig dazu sagen. Lymi, die das Drehbuch verfasst hat, musste an der Geschichte zwangsläufig einiges ändern. Und selbst in dieser gestrafften Fassung ist Stormskärs Maja monumental geworden. 164 Minuten, das erfordert schon einiges an Geduld und Sitzfleisch.

Sehenswert

Hinzu kommt, dass der Film nicht unbedingt handlungsgetrieben ist. Dann und wann spitzt sich die Lage schon zu, etwa bei der Ankunft der britischen Soldaten, was zu einer tatsächlichen Bedrohung wird. Außerdem ist das Leben auf einer kargen Insel schon in Normalzeiten mit Gefahren verbunden. Dennoch, Stormskärs Maja ist stärker an der Hauptfigur interessiert und wie diese sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte wandelt. Maja ist dabei durchaus eine moderne Frau, gerade im Kontext des historischen Settings, wenn sie in sich eine Stärke entwickelt und den Männern die Stirn bietet, dabei aber grundsätzlich ihre ruhige Natur beibehält. Nur dann und wann bricht es aus ihr heraus, wenn selbst ihre große Widerstandkraft an ihre Grenzen kommt.

Das ist durchaus sehenswert, Hauptdarstellerin Amanda Jansson (Riding in Darkness) ist eine gute Besetzung für die Titelheldin. Und dann wären da natürlich auch noch die Landschaftsaufnahmen: Das Inselsetting bringt eine Mischung aus eskapistischer Idylle und rauer Urgewalt mit sich. Und damit eine dichte Atmosphäre, in der man sich gern verliert. Aber es braucht eben Geduld für alles, trotz der Straffung hat es Stormskärs Maja nicht unbedingt eilig. Außerdem ist der Film so sehr auf seine Protagonistin fokussiert, dass die anderen in ihrem Leben nicht mehr als Randfiguren sind, Lymi interessiert sich nicht für diese Menschen. Insofern bleibt hier viel Stoff, aber eben auch so manche Leerstelle, wenn man das Gefühl hat, nicht alles gesehen zu haben, was da auf der Insel so vor sich geht.



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Stormskärs Maja
fazit
Basierend auf der Romanreihe erzählt „Stormskärs Maja“ von einer Finnin, die mit ihrer Familie Jahrzehnte auf einer abgelegenen Insel verbringt. Der Film interessiert sich dabei primär für die Protagonistin, die anderen gehen etwas unter. Viel Handlung sollte man auch nicht erwarten. Dafür gibt es eine gute Hauptdarstellerin und tolle Landschaftsaufnahmen.
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