Thomas Müller – Einer wie Keiner Amazon Prime Video Streamen online Mediathek Video on Demand Fußball
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Thomas Müller – Einer wie keiner

Thomas Müller – Einer wie Keiner Amazon Prime Video Streamen online Mediathek Video on Demand Fußball
„Thomas Müller – Einer wie keiner“ // Deutschland-Start: 4. März 2025 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Es gibt ja dieses Vorurteil, dass es sich gar nicht lohnt, Fußballspieler zu interviewen, weil man von ihnen sowieso nie etwas Interessantes zu hören bekommt – vor allem direkt nach einem Spiel. Ausnahmen gibt es natürlich. Meistens beschränken sich die Frage-Antwort-Spielchen aber auf leere Phrasen. Das hält aber Filmschaffende nicht davon, regelmäßig Dokumentarfilme über bekannte Spieler zu drehen, die uns dann mehr über den Menschen hinter dem Ball verraten sollen. In den letzten Jahren gab es da unter anderem Beckenbauer, Beckham, Kroos und Diego Maradona. Insofern ist es sicher legitim, wenn nun auch Thomas Müller, Stammspieler beim FC Bayern und frühere Ikone der deutschen Nationalmannschaft, noch einmal einen eigenen Film spendiert bekommt. Thomas Müller – Einer wie keiner heißt dieser und ist exklusiv auf Amazon Prime Video erhältlich.

Alles wie immer

Der Film folgt dabei grundsätzlich dem Standardkonzept, den solche Dokus haben. Chronologisch wird das Leben der porträtierten Person nachgezeichnet, sowohl auf wie abseits des Rasens. Dazu gibt es eine Mischung aus aktuellen Interviewszenen und alten Archivaufnahmen. Letztere können dem Privatleben entnommen sein, alte Familienfotos erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Vor allem gibt es in Thomas Müller – Einer wie keiner aber Fußballszenen zu sehen. An solchen mangelt es in seinem Werdegang natürlich nicht, da waren auch viele Triumphe dabei. Klar, alle können aus Platzgründen gar nicht untergebracht werden, weswegen es zwangsläufig nur eine Auswahl geben kann, die sowohl seiner Clubkarriere wie auch aus der Nationalmannschaft entnommen sind. Dafür nahm man wenig überraschend bevorzugt Torszenen, die sind einfach plakativer.

Originell ist das alles nicht, vielmehr sehr austauschbar. So sehr der Titel Thomas Müller – Einer wie keiner betonen möchte, wie einzigartig dieser Fußballspieler ist, der Film unternimmt nichts, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Das muss nicht unbedingt ein Manko sein. Ein formal langweiliger Dokumentarfilm kann dennoch spannend sein, wenn er inhaltlich etwas zu bieten hat. Leider enttäuscht das Werk aber gerade in der Hinsicht. Schon in sportlicher Hinsicht ist das wenig befriedigend. Zwar ist man bemüht, auch ein paar Tiefpunkte einzubauen, darunter der Rauswurf aus der Nationalmannschaft, der für böses Blut sorgte. Aber insgesamt versucht man schon sehr das Positive zu betonen. Dass Müller bei keiner Europameisterschaft das Tor traf, wird beispielsweise unter den Teppich gekehrt.

Nichtssagende Zeitverschwendung

Auch sonst ist das hier wieder eine einzige Lobhudelei, wenn alle Befragten brav aufsagen, wie unglaublich toll der Thomas doch ist und so unvergleichbar. Also das, was man in jedem biografischen Fußball-Dokumentarfilm zu hören bekommt. Thomas Müller – Einer wie keiner ist damit natürlich keine Ausnahme. Eine tatsächliche Auseinandersetzung aus einer kritischen Distanz heraus kann man bei solchen Filmen oft vergessen, die dienen primär der Verehrung. Dennoch ist das hier recht nervig. Wenn man über einen anderen Menschen außer austauschbaren Lobeshymnen nichts zu sagen hat, kann man es auch bleiben lassen. Natürlich würde niemand erwarten, dass Interviewpartner wie Joachim Löw oder Manuel Neuer etwas Negatives sagen. Aber das Gesagte kommt eben nicht über Schlagzeilen-Niveau heraus.

Das ist dann auch der letztendlich größte Kritikpunkt des Films: Er ist schrecklich nichtssagend. Dass solche Dokumentationen einseitig bejubelnd sind, mag in der Natur der Sache liegen. Dass man aber über den Menschen nichts Relevantes erfährt, ist unentschuldbar. Da ist in den anderthalb Stunden fast nichts dabei, was einem das Individuum näherbringen würde. Vereinzelt gibt es schon mal Szenen, in denen eine Persönlichkeit hinter der faden Fassade hervorschimmert. Da geht es dann etwa um den Besuch eines Golfplatzes oder auch darum, wie es sich nach einer Niederlage anfühlt. Aber das ist viel zu wenig. Man muss ja nicht gleich irgendwelche intimen Geschichten ausplaudern. Wenn man nach anderthalb Stunden aber nicht mehr weiß als vorher, dann ist das letztendlich Zeitverschwendung. Wer nicht gerade ein Riesenfan ist, kann sich Thomas Müller – Einer wie keiner sparen.



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Thomas Müller – Einer wie keiner
fazit
„Thomas Müller – Einer wie keiner“ erzählt aus dem privaten wie sportlichen Leben des deutschen Fußballers. Der Film folgt dabei dem üblichen Konzept solcher biografischen Dokumentarfilme, verkommt wie so viele andere zu einer bloßen Lobhudelei, anstatt sich tatsächlich mit dem Menschen auseinanderzusetzen. Am Ende weiß man nicht mehr als vorher, weshalb das hier langweilige Zeitverschwendung ist.
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