Twister: Im Sturm gefangen Netflix Caught in the Storm 2025 Streamen online
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Twister: Im Sturm gefangen

Twister: Im Sturm gefangen Netflix Caught in the Storm 2025 Streamen online
„Twister: Im Sturm gefangen“ // Deutschland-Start: 19. März 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Mit Wirbelstürmen haben wir hierzulande eher weniger zu tun, wir kennen sie eigentlich nur aus internationalen Nachrichten. Oder eben aus Filmen. Twister war 1996 ein enormer Erfolg. Der Versuch, an diesen 2024 mit Twisters anzuschließen, war zwar nicht ganz so ertragreich wie gehofft, zumindest in den USA war aber auch die Quasi-Fortsetzung ein Hit. Dass man dort empfänglicher ist, liegt sicher auch an der persönlichen Betroffenheit. Dort gehören die Katastrophen zu den jährlich wiederkehrenden Phänomenen. Ein Beispiel hierfür wird in Twister: Im Sturm gefangen beschrieben, wenn uns der Netflix Dokumentarfilm zurück nimmt zum 22. Mai 2011, als ein Tornado der Stärke EF5 die Stadt Joplin, Missouri mit voller Wucht trifft.

Persönliche Geschichten

Die Folgen waren verheerend, rund ein Viertel der Gebäude wurden damals verwüstet. 162 Menschen starben seinerzeit, was den Wirbelsturm zu einem der tödlichsten in der Geschichte der USA macht. Zu erzählen gibt es also genug über das Ereignis, welches das Leben der dortigen Bevölkerung von einem Tag zum nächsten völlig auf den Kopf stellte. Twister: Im Sturm gefangen will dann auch gerade die Betroffenen zu Wort kommen lassen. Anstatt beispielsweise den Tornado wissenschaftlich zu erklären und den Zuschauern und Zuschauerinnen die harten Fakten zu liefern, befragt Regisseurin Alexandra Lacey Leute, die diesen Katastrophentag erlebt haben und vor der Kamera schildern dürfen, welche Erfahrungen sie gemacht haben.

Man setzt also auf den Faktor Mensch. Und damit dieser besonders stark zur Geltung kommt, scheut man nicht vor den üblichen Dramatisierungen und Manipulationen zurück. Da wird dann etwa versucht, Spannung zu erzeugen, alles wird irgendwie aufgebauscht. Anstatt sich auf das Thema zu verlassen und für sich sprechen zu lassen, soll das Publikum genötigt werden. Eine Seltenheit ist das nicht, gerade bei Netflix sind Dokus oft mit dem Holzhammer ausgestattet, damit auch wirklich alle genau wissen, was sie zu denken und zu fühlen haben. Dennoch ist es jedes Mal aufs Neue ärgerlich, geradezu zynisch wird in Twister: Im Sturm gefangen das Leid der Opfer ausgeschlachtet.

Nah am Geschehen

Gut möglich, dass damit ausgeglichen werden soll, dass der Film visuell nicht sehr viel zu bieten hat. So wollte man möglichst nah am Geschehen bleiben und baute deshalb Original-Aufnahmen ein, welche die Bewohner und Bewohnerinnen seinerzeit gemacht haben. Das erhöht einerseits die Authentizität. Nur sind diese Aufnahmen eben nicht besonders gut, mehr als verschwommene Bilder ohne große Aussagekraft sollte man nicht erwarten. Natürlich kann man von Menschen, die gerade um ihr Leben fürchten, nicht verlangen, dass sie Videos drehen, die es mit den Hollywood-Großproduktionen aufnehmen. Schwierig wird es aber, wenn in Twister: Im Sturm gefangen explizit mit diesen Aufnahmen geworben wird und diese dann eben nicht das halten, was angekündigt wird.

Das heißt aber nicht, dass der Film gar nichts zu bieten hat. Zwischendurch sind da immer wieder Geschichten, die lohnenswert sind. Beispielsweise ist da die Sache mit einem besonderen Pilz, die schon irgendwie bizarr ist. Außerdem wird in Twister: Im Sturm gefangen der Zusammenhalt der Menschen betont: Im Moment der Not war man füreinander da, half sich so gut es eben ging. Da ist also auch etwas fürs Herz dabei, als Ergänzung zum Weltuntergangsszenario. Das könnte für manche reichen. Dennoch, so richtig spannend ist die Dokumentation nicht, tiefgängig sowieso nicht. So einschneidend das Erlebnis in dem Leben der betroffenen Menschen ist, so wenig bemerkenswert ist, was Lacey aus dieser Katastrophe gemacht hat.



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Twister: Im Sturm gefangen
fazit
„Twister: Im Sturm gefangen“ erzählt, wie eine Stadt in den USA von einem Tornado verwüstet wurde. Die Geschichten werden unnötig aufgebauscht, die Original-Aufnahmen geben hingegen nicht so viel her. Obwohl der Dokumentarfilm von einer einschneidenden Katastrophe berichtet, großen Eindruck hinterlässt er nicht.
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