Y2K
© Universal Pictures
Y2K
„Y2K“ // Deutschland-Start: 27. März 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Bald ist es da, das neue Jahrtausend! Höchste Zeit für die Schüler Eli (Jaeden Martell) und Danny (Julian Dennison) zu entscheiden, was sie an Silvester tun sollen. Zu gern würde Eli ja den Abend mit Laura (Rachel Zegler) verbringen, seinem heimlichen Schwarm. Es mangelt ihm aber an dem nötigen Selbstvertrauen, um einen ersten Schritt auf sie zuzugehen, trotz des Drängens von Danny. Aber vielleicht gibt es ja doch noch einen Weg, schließlich steigt bei Lauras Freund Chris (The Kid Laroi) eine große Party. Eingeladen sind sie zwar nicht, hingehen kann man aber trotzdem. Leider verläuft der Abend nicht so wie gedacht. Nicht nur, dass Laura und Chris sich küssen und der schüchterne Eli völlig überfordert ist. Pünktlich um Mitternacht spielen auf einmal alle technischen Geräte verrückt und machen Jagd auf die Menschen …

Angriff der Alltagsgeräte

Man kann sie schon gar nicht mehr zählen, die ganzen Horrorfilme und Thriller, bei denen die Technik irgendwie Amok läuft. Ob in AfrAId eine digitale Assistentin eine Familie kapert, in M3GAN eine Puppe zur tödlichen Freundin wird oder Cassandra von einem besitzergreifenden Roboter erzählt, da kommt wirklich ein Titel nach dem anderen. Prinzipiell passt auch Y2K gut in diese Reihe, wenngleich die Geschichte in eine etwas andere Richtung geht. Ein Unterschied ist beispielsweise, dass es hier nicht eine einzelne technologische Innovation ist, die eine dunkle Seite verbirgt. Vielmehr stellt der Film die Frage: Was würde passieren, wenn alle Geräte auf einmal verrückt spielen und die Menschen angreifen, anstatt tägliche Aufgaben für sie zu erledigen?

Klar, Kämpfe zwischen Menschen und Robotern hat es ebenfalls in Filmen immer mal wieder gegeben, zuletzt etwa in The Electric State. Aber es macht doch einen Unterschied, ob hoch entwickelte Androiden zum Antagonisten werden oder so alltägliche Gegenstände wie ein Computer, eine Mikrowelle oder ein Ventilator. Klingt absurd, soll es auch sein. Wo die obigen Beispiel das Geschehen alle recht ernst nahmen, da ist Y2K als Horrorkomödie konzipiert. Immer wieder geraten die Leute in absurde Situationen. Manche der Jungs und Mädchen sind auch überzeichnet. Richtig lustig ist das Ergebnis jedoch nicht. Hin und wieder darf man zwar schon schmunzeln, wenn entweder die Maschinen grotesk sind oder die Reaktionen der Menschen bescheuert. Aber eben nur hin und wieder.

Nostalgisch, aber langweilig

Der Film ist auch nicht wirklich spannend. An und für sich ist das Grundszenario zwar schon vielversprechend: Wo ansonsten die Bedrohung bei solchen Geschichten lokal begrenzt ist, ist sie hier überall. Eigentlich können die Menschen wirklich nirgends mehr hingehen, weil nun einmal unser gesamtes Leben von irgendwelchen Maschinen bestimmt ist. Hinter jeder Ecke könnte eine Bedrohung lauern. Und doch stellt sich bei Y2K kaum Nervenkitzel ein. Dabei wird mit Toden nicht gegeizt, im Laufe der anderthalb Stunden ist der Bodycount beachtlich. Es erwischt auch Figuren, bei denen man das nicht unbedingt erwartet hätte. Und doch lässt einen das Geschehen relativ kalt, auch weil es der Film verpasst, einem diese Menschen näherzubringen. Dafür sind sie letztendlich – wie so manches hier – zu langweilig.

Was teilweise versöhnlich stimmt, zumindest ein in der Hinsicht empfängliches Publikum: Y2K spielt eben nicht in der Gegenwart oder nahen Zukunft, um vor aktuellen Gefahren zu warnen, sondern nimmt uns mit auf eine Reise in die späten 1990er. Diese werden dann auch sehr offensiv nostalgisch abgearbeitet, ob es nun Videospiele oder Filme sind. Und natürlich Musik: Neben 90s Hits wie Praise You von Fatboy Slim, Closing Time von Supersonic oder 6 Underground von den Sneaker Pimps tritt zudem eine Ikone der damaligen Zeit auf und spielt sich einfach selbst. Das ist dann zwar alles nicht originell, funktioniert aber einigermaßen. Aber auch mit dieser Schützenhilfe kommt die Science-Fiction-Horrorkomödie, die 2024 auf dem South by Southwest Festival Weltpremiere hatte, nicht über Durchschnitt hinaus.



(Anzeige)

Y2K
fazit
„Y2K“ nimmt das beliebte Motiv der verrückt spielenden Technik und verbaut sie mit der Panik 1999, als manche schlimmste Computerdefekte befürchteten. Für ein entsprechend geneigtes Publikum gibt es dann auch viele nostalgische Elemente. Trotz einer prinzipiell vielversprechenden Ausgangssituation springt der Funke aber nicht über, sowohl Horror als auch Komödie bleiben unter den Möglichkeiten.
Leserwertung0 Bewertungen
0
5
von 10