Der Barcelona-Krimi: Wächter der Stadt TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ARD Degeto Film/Victor Bello

Der Barcelona-Krimi: Wächter der Stadt

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„Der Barcelona-Krimi: Wächter der Stadt“ // Deutschland-Start: 10. April 2025 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als der 20-jährige Benicio Segura (Francis Frayo Ayozieuwa) hinter seinem Familienimbiss mit Brandverletzungen tot aufgefunden wird, wird vermutet, dass dies mit seiner Vergangenheit zusammenhängen könnte. Schließlich war er früher Mitglied bei der gefürchteten Gang Perros, wechselte aber die Seiten und ist nun für eine Bürgerwehr tätig. Musste er für diesen Verrat mit seinem Leben bezahlen? Xavi Bonet (Clemens Schick) und Fina Valent (Anne Schäfer) versuchen, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Dabei treffen die beiden auf Yanuel Cordero (Ben Felipe), der beste Freund des Toten, der selbst aus der Gang aussteigen will. Aber auch die Friseurin Isabell Vasquez (Inga Busch), die bei der Bürgerwehr tätig ist, und der Pastor Enrique Diaz (Martin Feifel), der Jugendliche mit seinem Boxclub von der Straße holen will, scheinen mehr zu wissen, als sie zugeben wollen …

Zwischen gut und böse

Seit Ende 2017 wird inzwischen Der Barcelona-Krimi ausgestrahlt, am Donnerstagabend, wie so viele im Ausland spielende Krimis, welche die ARD produziert. Die Einschaltquoten sind ganz ordentlich, wenn auch nicht auf dem Niveau anderer Titel, die in diesem Bereich laufen. Dafür ist die Frequenz geringer, meistens muss man anderthalb bis zwei Jahre warten. So auch dieses Mal, die letzten beiden Filme Totgeschwiegen und Absturz kamen bereits Ende 2023 heraus, seither mussten Fans sich gedulden. Zum Ausgleich gibt es aber wie immer gleich zwei Filme in Folge. Los geht es mit Wächter der Stadt, die Woche drauf steht Brennendes Land auf dem Programm, der 9. bzw. 10. Film der Krimireihe.

Leider ist der Auftakt dabei nicht so toll geworden. Nachdem die letzten zwei Teile zumindest wieder Durchschnitt waren, ist der neueste Beitrag wieder schwächer geworden. Das Thema an sich hatte dabei schon Potenzial. Wenn hier eine Bürgerwehr das Gesetz in die Hand nimmt, weil die Menschen das Gefühl haben, von der Polizei im Stich gelassen zu werden, dann ergibt sich daraus eine Menge Gesprächsstoff. Da geht es um gefühlte Sicherheit, um einen maroden Staat, aber auch Fragen von Gerechtigkeit. Wie weit darf man gehen, um sich zu schützen? Darf man schon vorab aktiv werden, damit erst keine Verbrechen begangen werden? Bei Der Barcelona-Krimi: Wächter der Stadt verschwimmen dann die Grenzen zwischen gut und böse, man weiß schon gar nicht mehr, für wen man sein sollte.

Viel Drama, wenig Spannung

Nur scheitert das Ganze an den Figuren. Die sind überwiegend uninteressant, mehr als Stereotype gibt es da nicht im Angebot, weswegen die dramatischen Momente auch keinen besonders großen Eindruck hinterlassen. Hinzu kommt das Problem, mit dem die Reihe – sowie andere Auslandkrimis der ARD – immer wieder zu kämpfen haben: Man nimmt dem Ensemble einfach nicht ab, dass sie spanisch sind. Andere Filme aus diesem Segment, ob jetzt Kroatien oder Irland, gleichen das durch Landschaftsaufnahmen wieder aus. Bei Der Barcelona-Krimi: Wächter der Stadt fehlt das. Da fehlt ein entsprechendes Pendant, fehlt ein spanisches Flair, welches einem das Gefühl gibt, wirklich woanders zu sein. Ohne dieses hätte man auch in Deutschland drehen können, wäre billiger gewesen.

Und das ist nicht das einzige Manko. So gibt es dieses Mal nicht so wirklich viel zu rätseln, da recht früh verraten wird, was denn los ist und wer wahrscheinlich dahintersteckt. Da gibt es einfach zu wenige Alternativen. Stattdessen wurde viel Zeit in irgendwelche dramatischen Geschichten investiert. Den Nebenstrang um die Beziehungskrise von Xavi hätte es nun wirklich nicht gebraucht, da sie weder für sich genommen spannend ist noch nennenswerte Auswirkungen auf die Charakterisierung hat. Man kann nicht einmal behaupten, dass es eine größere Chemie zwischen den beiden Schauspielern gibt. Insgesamt ist Der Barcelona-Krimi: Wächter der Stadt deshalb es ein wenig sehenswerter Krimi, der zu wenig aus dem Stoff macht und letzten Endes unbefriedigend und eher öde ist.



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Der Barcelona-Krimi: Wächter der Stadt
fazit
„Der Barcelona-Krimi: Wächter der Stadt“ erzählt von einer Bürgerwehr, die den Kampf mit einer berüchtigten Gang aufgenommen hat. Das Thema ist spannend, der Film selbst ist es weniger. So gibt es Stereotype und viel Drama, zu rätseln findet man hingegen kaum etwas.
Leserwertung22 Bewertungen
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4
von 10