Ewig dein TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Luca Baggio/Petro Domenigg/Filmstills.AT

Ewig Dein

Ewig dein TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
„Ewig Dein“ // Deutschland-Start: 14. April 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Ein bisschen unsanft ist die erste Begegnung von Judith (Julia Koschitz) und Hannes (Manuel Rubey) ja schon, als Letzterer mit seinem Einkaufswagen in sie hineinfährt. Dafür ist der Architekt fest entschlossen, dieses Malheur wiedergutzumachen und die Besitzerin eines Lampengeschäfts näher kennenzulernen. Die lässt sich auch nicht lange bitten, fühlt sich selbst zu dem attraktiven Fremden hingezogen. Anfangs ist sie auch geschmeichelt von seinen Bemühungen und dem großen Eifer. Nach einer Weile wird es ihr aber zu viel, sie empfindet die Fürsorge als Bedrängung, will lieber mehr Freiraum. Davon will Hannes aber nichts wissen, für ihn steht es außer Frage, dass die beiden füreinander bestimmt sind – und will das unter allen Umständen beweisen …

Das ganz gewöhnliche Horrordate

Sie sind ein fester Bestandteil des Thrillergenres oder bei Horrorfilmen: Geschichten um Dates und amouröse Bekanntschaften, bei denen sich eine der beiden Figuren als psychopathisch herausstellt. Das bekannteste Beispiel dürfte Eine verhängnisvolle Affäre von 1987 sein, wo eine abservierte Geliebte alles dafür tut, um den Mann doch noch an sich zu binden. Neueren Datums sind Fresh und Im Kopf des Killers – A Wounded Fawn, dort sind es die Frauen, die eine böse Entdeckung machen. Ganz so bizarr wird es bei Ewig Dein zwar nicht, man hält sich näher am Alltag auf. Aber auch bei der österreichisch-deutschen Fernsehproduktion führt eine anfänglich schöne Beziehung in den Abgrund, aus freundlicher Romantik wird ein Alptraum, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.

Dass das Konzept funktioniert, steht also außer Frage, das haben immer mal wieder Filme bewiesen. Das Problem ist dann nur, aus diesem Konzept mehr zu machen. Etwas zu schaffen, das in irgendeiner Form hervorsticht, sei es im Hinblick auf die Handlung oder die Figuren. Leider hatte Regisseurin und Co-Autorin Johanna Moder (Waren einmal Revoluzzer, High Performance – Mandarinen lügen nicht) aber keine zündenden Ideen, wie so etwas aussehen könnte. Tatsächlich ist Ewig Dein ein recht generischer Beitrag zum Thema Psychobeziehung geworden. Die meisten Stationen sind so bekannt, dass man schon vorab der Protagonistin zurufen will: Lass es bleiben! Das würde nicht nur ihr viel Unglück ersparen. Es würde auch dazu führen, dass man als Zuschauer bzw. Zuschauerin nicht die Zeit mit lauter Wiederholungen verschwendet.

Das glaub ich nicht …

Das heißt nicht, dass hier gar nichts hervorsticht. Die wenigen Stellen, die tatsächlich auffallen, tun das aber überwiegend auf eine negative Weise. Der größte Knackpunkt ist die mangelnde Glaubwürdigkeit. Sicher, das ist ein Aspekt, der bei solchen Geschichten nie die größte Priorität hat. Man sollte das aber nicht als Freischein missverstehen, überhaupt nicht mehr darauf achten zu müssen. Bei Ewig Dein weiß man gar nicht, was einen mehr irritiert. Ist es die Protagonistin, die offensichtlich nicht in der Lage ist, sich mit ihrem Umfeld über die Umstände zu unterhalten? Oder ist es das Umfeld selbst, das immer wieder übergriffig ist und Judith nicht ernst nimmt? Der Film versucht zwar, dies durch eine Vorgeschichte zu begründen, indem die Verfolgte früher psychische Probleme hatte. Das allein reicht aber nicht aus, da hätte dann doch mehr Zeit investiert werden müssen.

Das ist schade, weil die Besetzung gut ist. Sowohl Julia Koschitz in der Rolle der labilen Angebeteten wie auch Manuel Rubey als realitätsverweigernder Stalker holen aus den jeweiligen Figuren das heraus, was da ist. Nur ist da eben nicht viel, weshalb sich das alles als vergebene Liebesmühe entpuppt. Die Adaption eines Romans von Daniel Glattauer (Die Wunderübung, Gut gegen Nordwind) hat einfach nichts Interessantes zu erzählen und ist an den entscheidenden Stellen zu holprig. Wer seine Erwartungen entsprechend runterschraubt, kann sich von Ewig Dein natürlich trotzdem gut unterhalten fühlen. Bei der zahlreichen Konkurrenz um Alptraumdates ist dieser Beitrag aber letztendlich zu schwach, da gibt es deutlich spannendere Werke.



(Anzeige)

Ewig Dein
fazit
„Ewig Dein“ handelt von einer Frau, die feststellt, dass ihr neuer Freund ein psychopathischer Stalker ist. Das funktioniert prinzipiell schon, macht aber zu wenig, um sich von anderen thematisch ähnlichen Thrillern abzuheben. Hinzu kommt die mangelnde Glaubwürdigkeit, vieles ist hier einfach zu holprig erzählt.
Leserwertung154 Bewertungen
3.9
4
von 10