F Zero
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F-Zero

F Zero

Inhalt / Kritik

Nintendo ist sicher für die unterschiedlichsten Genres bekannt. Rennspiele gehören eher nicht dazu. Das heißt aber nicht, dass es im Laufe der letzten Jahrzehnte nicht doch Beispiele dafür gab. Das bekannteste ist natürlich die mit Super Mario Kart gestartete Reihe, die zu den erfolgreichsten des Videospielgiganten gehört. Allerdings kann man sich hier darüber streiten, ob es sich nun primär um Rennspiele oder Partyspiele handelt, wenn es oft nicht die Fahrtkünste sind, die über Sieg und Niederlage bestimmen, sondern der Einsatz von Gegenständen. Bei F-Zero ist das anders. Auch diese Reihe erfreute sich größerer Beliebtheit, wenngleich sie nie so wirklich über Nischenstatus hinauskam. Selbst eine begleitende Animeserie und ein Ausflug in die Spielhallen führte zu nichts. Seit mehr als 20 Jahren ruht die Reihe auch mehr oder weniger, sieht man einmal von F-Zero 99 ab, einem Multiplayer-Remake des ersten Teils.

Spartanische Anfänge

Dass man das Original nur allein spielen konnte, im Gegensatz zu den Nachfolgern, war seinerzeit auch ein häufiger Vorwurf. Natürlich gibt es kein Gesetz, das einen dazu zwingen würde, dass solche Spiele mit anderen gemeinsam gespielt werden müssen. Neben Sportspielen und Beat ‘em ups dürfte es aber kein Genre geben, das sich mehr für Multiplayer-Sessions anbieten würde. Aber auch Solisten und Solistinnen kommen hier auf ihre Kosten. Natürlich nagte der Zahn der Zeit seither unbarmherzig an F-Zero. Der offensichtlichste Aspekt ist die Mode-7-Optik, die damals noch beeindruckend war. So sind die Hintergründe spartanisch: Am Horizont finden sich einige wenige Objekte, abseits der Strecke sieht man gelbe, blaue oder violette Flächen ohne viele Details. Da liegen doch Welten zwischen diesem Spiel und dem kultisch verehrten F-Zero GX. Die Fahrzeuge sind ohnehin nur zweckmäßig.

Die seither fortgeschrittene Technik machte sich aber auch spielerisch bemerkbar. So musste man sich beim Debüt mit flachen Strecken zufriedengeben, es geht nur nach links und rechts. Da waren bei den Nachfolgern die Fahrten doch deutlich spannender, wenn es hoch und runter ging oder man Röhren umrundete. Auf all das muss man bei F-Zero noch verzichten, weshalb es wie bei so vielen Spielen schwierig ist, den Auftakt zu empfehlen, wenn es deutlich bessere Fortsetzungen gibt. Zumal auch der Umfang geringer ist. 15 Strecken und vier mögliche Fahrzeuge war 1990 zwar nicht wenig, zumal es verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Auswahl gibt und sich manche Strecken dann etwas unterscheiden. Aber im Vergleich zu den Massenschlachten der späteren Teile ist es wenig.

Noch immer spannend

Spaß macht das Spiel trotz der aus heutiger Sicht minimalistischen Ausstattung. Der Kampf gegen die Konkurrenz ist knifflig, vor allem natürlich mit einem steigenden Schwierigkeitsgrad. Das hängt auch mit der hohen Geschwindigkeit zusammen, wie andere futuristische Racer – etwa Wipeout oder Extreme-G – wird hier richtig Gas gegeben. In der Welt der Zukunft gibt es kein Tempolimit. Auf Sicherheit wird ebenfalls wenig Wert gelegt: Bei F-Zero gilt es nicht nur, schneller als die anderen ins Ziel zu kommen. Es kann schon eine Herausforderung sein, überhaupt ans Ziel zu kommen: Wer lange an der Leitplanke entlangschrammt oder mit einem anderen Fahrzeug zusammenstößt, nimmt Schaden. Wird dieser zu groß, explodiert das Auto.

Das sorgt dann für Spannung. Regelmäßig versucht man, nur noch irgendwie die Ziellinie zu überqueren oder es zu einem der seltenen Abschnitte zu schaffen, bei denen man wieder Lebenskraft tanken kann. Der Glücksfaktor hält sich dabei in Grenzen, ist zumindest nicht größer als bei realistischen Genrevertretern. So kann es immer mal passieren, dass man von einem Wettbewerber unsanft zur Seite gedrängt wird, mit potenziell tödlichen Folgen, ohne dass man dem etwas entgegensetzen konnte. Im Großen und Ganzen ist es bei F-Zero aber doch das Fahrgeschick, das spielentscheidend ist. Das funktioniert heute so gut wie vor 35 Jahren, die Steuerung ist ohne Tadel, das Geschehen flüssig. Wer erst einmal in diese vergangene Zukunft eingetaucht ist, vergisst schnell die Zeit bei dem Versuch, noch eine Strecke zu meistern.



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F-Zero
fazit
Der futuristische Racer „F-Zero“ beeindruckte 1990 mit flüssiger Grafik und hoher Geschwindigkeit, wenn wir um die Wette fahren – und manchmal auf Leben und Tod. Das macht noch immer Spaß, auch wenn es das Game natürlich nicht mit den deutlich komplexeren und schickeren Nachfolgern aufnehmen kann.
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3.5