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„G20“ // Deutschland-Start: 10. April 2025 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Es ist wieder einmal so weit: Die Mächtigsten der Welt kommen zum G20-Gipfel zusammen, um über die großen Themen zu diskutieren. Dieses Mal verschlägt es die Politiker und Politikerinnen nach Kapstadt, wo bereits ein vollgepacktes Programm auf sie wartet. Unter den hochkarätigen ist auch die US-Präsidentin Danielle Sutton (Viola Davis), die gemeinsam mit ihrem Mann Derek (Anthony Anderson), Tochter Serena (Marsai Martin) und Sohn Demetrius (Christopher Farrar) angereist ist. Die Stimmung ist gut, auch wenn es zahlreiche Probleme gibt, die gelöst werden müssen. Während die Delegationen noch nach Lösungen suchen, werden sie von einem Problem überrascht, das niemand auf dem Plan hatte: Unter der Leitung von Rutledge (Antony Starr) fällt eine Gruppe von Terroristen ein und nimmt die Politgrößen als Geisel …

Charmanter Unsinn

Dass erfahrene Schauspieler im fortgeschrittenen Alter das Actiongenre für sich entdecken, ist keine Seltenheit. Manche tun das freiwillig wie Liam Neeson, der eigentlich als Charakterdarsteller bekannt war, als Pistolen schwingender, rauer Held aber noch einmal in zahlreichen Filmen eine neue Karriere für sich entdeckte. Bei den meisten ist das aber eher eine Verzweiflungstat. Etwas, das man tut, weil die Alternativen wegbrechen. Bei Viola Davis ist es nicht ganz eindeutig, was sie dazu veranlasst hat, in den späten 50ern noch einmal diese Richtung einzuschlagen. Zumindest ist es auffällig, dass sie gleich in mehreren solcher Filme mitspielte. Meist beschränkte sich das auf Nebenrollen, graue Eminenzen, die bestimmen, ohne direkt einzugreifen. Mit The Woman King durfte sie aber auch selbst hinlangen, gleiches gilt nun für den Amazon Prime Video Film G20.

Dabei könnten die Settings unterschiedlicher kaum sein. Statt eines historischen Hintergrunds, umgeben von viel Natur, wird hier ein modernes, streng gesichertes Hotel gewählt. Die traditionelle Kleidung des Kriegerinnenvolks wich einem Abendkleid. Dieses ist fürs Kämpfen eher weniger geeignet, sieht dafür aber schick aus, der Kontrast sorgt auch für einen gewissen Charme. Zumal der Rest von G20 ja genauso dämlich ist. Hier wird ganz gezielt übertrieben, mit der Realität hat das Gezeigte eher weniger am Hut. Aber das kennt man aus diesen Bereichen. White House Down und Olympus Has Fallen, zwei weitere Filme, in denen US-Präsidenten zu Actionhelden werden, waren schließlich genauso bescheuert. Und wenn weiße Männer das dürfen, spricht nichts dagegen, dass mit schwarzen Frauen ein ähnlicher Unsinn verzapft wird.

Zwiespältig

Wobei die immerhin vier Leute, die am Drehbuch beteiligt waren, schon auch versuchten, beim Inhalt relevant zu sein. Da geht es um die Frage, wie den afrikanischen Ländern geholfen werden kann, der Armut wird der Kampf angesagt. Mit Deepfakes kommt eine relativ neue Technologie in der Geschichte zum Einsatz. Dass aber die USA mal wieder die Welt retten müssen, darf man angesichts der aktuellen Weltlage mit den Augen rollen. Auch die Vorstellung, dass sich mit einer digitalen Währung die Situation für die Menschen verbessern lässt, ist fragwürdig. Bei G20 sollte man lieber nicht weiter nachdenken, selbst wenn der Thriller so tut, als würde er als Denkanstoß dienen können.

Bei der Action ist das Ergebnis ebenso zwiespältig. Auf der einen Seite bringt Davis schon die notwendige Intensität und Physis mit, man nimmt ihr also schon ab, dass sie sich in einem Kampf bewähren könnte – zumal kaum jemand derart glaubhaft eine No-Nonsens-Attitüde an den Tag legt wie sie. Die Actionszenen selbst sind jedoch eher schwach, haben weder inszenatorisch noch im Hinblick auf die Choreografie viel zu bieten. Fans der Hauptdarstellerin kommen bei G20 daher schon auf die Kosten. Wer mitreißende Action sehen will, ist jedoch anderswo besser aufgehoben. Da die meisten Figuren wenig hergeben und auch der asymmetrische Kampf gegen die Terroristen einfallslos geworden ist, ist der Film eher weniger geeignet, der Hauptdarstellerin eine neue Karriere zu ermöglichen.



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G20
fazit
In „G20“ werden Politgrößen aus aller Welt von einer Terroristengruppe gefangen genommen. Dass eine US-Präsidentin im Abendkleid den Kampf aufnimmt, ist schon kurios. Ansonsten schwankt der Inhalt zwischen langweilig und ärgerlich, wenn mal wieder die USA die Welt retten und digitale Währungen verkauft werden sollen. Auch die Actionszenen kommt trotz einer intensiven Viola Davis nicht über Durchschnitt hinaus.
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