Karma 2025 Netflix Streamen online
Karma 2025 Netflix Streamen online
„Karma“ // Deutschland-Start: 4. April 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Ein Unfall kann ein Leben für immer verändern. Diese Erfahrung macht zumindest Han Sang-hun (Kwang-soo Lee), als er versehentlich einen Mann überfährt. Eigentlich hatte er seine Beifahrerin Lee Yu-jeong (Seung-yeon Gong) beeindrucken wollen. Stattdessen muss er nicht nur eine Leiche loswerden, sondern auch einen Augenzeugen (Hae-soo Park) bezahlen, der ihn seither erpresst. Schließlich hatte Han etwas getrunken, wovon die Polizei nichts erfahren soll. Dabei ahnt er nicht, dass der Unfall eine Vorgeschichte hat, an der andere Leute beteiligt sind und die selbst in Schwierigkeiten stecken. Und auch die Ärztin Lee Ju-yeon (Min-a Shin) wird in die Geschichte hineingezogen und muss sich mit ihren eigenen Abgründen auseinandersetzen …

Ab in den Abgrund!

Auch wenn der große Hype um südkoreanische Produktionen inzwischen abgeklungen ist, auf Netflix gibt es weiterhin viel Nachschub. Oft handelt es sich dabei um Thriller. Neben der lang erwarteten Fortsetzung Squid Game – Staffel 2 war da kürzlich etwa Revelations über einen Geistlichen auf tödlicher Mission und eine Polizistin, die ein verschwundenes Kind sucht. Und dann war da noch Bogotá: Stadt der Verlorenen über südkoreanische Auswanderer, die in Kolumbien in kriminelle Machenschaften verwickelt werden. Ähnliches spielt sich in Karma ab. Zwar bleiben wir hier in dem fernöstlichen Land, an Verbrechen mangelt es dabei aber nicht. Und auch nicht an Menschen, die sich mal mehr, mal weniger freiwillig in Abgründe begeben.

Der Titel der Serie ist dabei Programm. Es geht um Menschen, die von ihren Taten eingeholt werden, um Verbrechen, die irgendwann auf die eine oder andere Weise bestraft werden. Was diese Verbrechen sind, ist dabei zunächst nicht klar, so wie vieles zu Beginn von Karma nicht verraten wird. Man sollte deshalb besser auch gar nicht zu viel wissen. Nur eines vorweg: Die Geschichte dreht sich um sechs Leute, die überwiegend gar nichts miteinander zu tun haben, durch die Verkettung von Umständen dann aber doch miteinander verbunden werden. Darüber sind sie nicht unbedingt glücklich. Im besten Fall geht es um eine Zweckgemeinschaft. Vor allem aber belauern sie sich gegenseitig, wollen einander etwas antun oder zumindest von diesen profitieren.

Spannung bis zum Schluss

Gier ist dann auch eine treibende Kraft in den sechs Folgen, die meisten verursachen Unglück, indem sie an Geld wollen und zu diesem Zweck zu einer Menge bereit sind. Aus diesem Grund ist das hier mit den Identifikationsfiguren auch so eine Sache. Man kann nicht sagen, dass die Grenzen zwischen gut und böse verschwimmen. Es gibt eher verschiedene Abstufungen beim böse. Am ehesten geht noch Lee Ju-yeon als Ausnahme durch, die ohne eigenes Zutun in den Morast hineingezogen wird. Aber auch sie wird in Karma von den Umständen vergiftet, die Unterscheidung von Opfer und Täter wird dadurch immer schwieriger. Ein Entkommen ist kaum möglich, wer erst einmal Teil des Ganzen wurde, kann das nicht mehr hinter sich lassen.

Das macht die die Adaption eines Webtoons von Hee-seon Choi natürlich sehr düster. Es macht sie aber auch spannend: Wenn grundsätzlich alle Menschen in der Lage sind, zu Monstern zu werden, darf man sich fragen, wie weit das alles gehen wird. Aber auch, wer denn am Ende siegreich vom Platz gehen wird – sofern das überhaupt der Fall sein wird. Karma ist dabei recht kurzweilig, selbst wenn die Geschichte sich Zeit für alles lässt. Da wird dann beispielsweise durch die Zeit gesprungen, Flashbacks liefern im Nachhinein wichtige Hinweise und Erklärungen, was denn überhaupt Sache ist. Da sehen wir beispielsweise einen verbrannten Mann, bevor wir erfahren, was ihm zugestoßen ist. Manche könnten durch diese multiperspektivische Erzählung überfordert oder genervt sein, andere werden sich daran stören, dass man hier niemanden mag. Wer sich aber darauf einlassen kann, findet eine der packendsten Netflix-Serien der letzten Monate.



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Karma (2025)
fazit
„Karma“ folgt sechs Menschen, die überwiegend der Zufall zusammengebracht hat und die gemeinsam in den Abgrund gerissen werden. Sympathieträger sucht man dabei vergeblich. Tatsächlich besteht die Spannung der multiperspektivischen Serie gerade auch darin, dass bei den skrupellosen Leuten grundsätzlich alles möglich ist und man unmöglich vorhersagen kann, wer am Ende gewinnt.
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