Katharina Tempel - Was wir begehren TV Fernsehen ZDF arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Georges Pauly

Katharina Tempel: Was wir begehren

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„Katharina Tempel: Was wir begehren“ // Deutschland-Start: 4. April 2025 (arte)

Inhalt / kritik

Schon seit Längerem haben die Kommissarin Katharina Tempel (Franziska Hartmann) und ihr Mann Volker (Florian Stetter), der als Polizeisprecher arbeitet, Probleme in der Ehe, weshalb sie beide bei Dr. Marita Rubesch (Jessica McIntyre) eine Paartherapie machen. Dabei ahnen sie nicht, dass sie auch beruflich bald mit ihr zu tun haben. Erst wird die jüngere Schwester der Therapeutin mit aufgeschlitzten Pulsadern in der Badewanne gefunden. Von ihr führt eine Spur zu Miriam Fehrmann (Julischka Eichel), die von einem maskierten Einbrecher überfallen und vergewaltigt wurde. Tempel und ihr Kollege Georg König (Stephan Szász) gehen der Sache nach und versuchen herauszufinden, ob die beiden Fälle zusammenhängen. Dabei ist zunächst Fehrmanns Exfreund Paul Berkens (Shenja Lacher) verdächtig. Doch der präsentiert ein Alibi, will zur Tatzeit ausgerechnet mit Volker zusammen gewesen sein …

Toxische Beziehungen überall

Wenn in Deutschland eine Krimireihe erfolgreich ist, was sehr häufig vorkommt, dann muss man nicht lange auf Fortsetzungen warten. Teilweise werden diese jahrelang produziert, manche Reihe bringt es inzwischen auf mehrere Dutzend Filmen. Spin-offs solcher Erfolgstitel sind hingegen eine echte Seltenheit. Ein Beispiel hierfür ist Katharina Tempel, eine auf arte bzw. im ZDF ausgestrahlte Reihe, in der eine Nebenfigur aus Helen Dorn im Mittelpunkt steht. Ende 2022 ging es mit Was wir verbergen los, wo das Rätsel um eine verschwundene Ehefrau gelöst werden musste. 15 Monate später gab es mit Was wir fürchten Nachschub, dort war ein junger Mordverdächtiger nach einer Schießerei auf der Flucht. Weitere anderthalb Jahre später liegt mit Was wir begehren ein dritter Film vor, in dem das Publikum an der Seite der Kommissarin ein Verbrechen aufklären muss.

Sonderlich gut waren die Krimis bislang nicht, da ging es oft mehr darum, irgendwelche dramatischen Momente zu haben, anstatt auch einfach mal für Spannung zu sorgen. Bemerkenswert war jedoch die Beziehung der Protagonistin zu ihrem Mann. Schließlich bekämpft sie tagtäglich das Verbrechen und wird als taffe Frau verkauft, lässt sich daheim aber von ihrem Gatten verprügeln und findet nicht aus dieser toxischen Beziehung heraus. Eben dieses Thema wird in Katharina Tempel: Was wir begehren fortgeführt und noch weiter vertieft. Denn dieses Mal gibt es nur schlagende Kerle. Die Auswahl ist dadurch groß: Wer zuvor Gewalt sowie einen geringen Respekt gegenüber Frauen demonstriert hat, ist prädestiniert dafür, auch bei Vergewaltigung und Mord der Täter zu sein. Es ist eher die Qual der Wahl.

Wichtig, aber nicht sehr spannend

Grundsätzlich funktioniert das dann, an möglichen Erklärungen mangelt es nicht. Wirklich sehenswert ist der Krimi dennoch nicht geworden. Auf der einen Seite ist das Thema natürlich wichtig, Gewalt in einer Beziehung ist nach wie vor ein gesellschaftliches Problem, über das nicht oft genug gesprochen wird. Katharina Tempel: Was wir begehren macht aus den potenziellen Tätern aber überwiegend austauschbare Stereotype, von denen einem nicht wirklich viel in Erinnerung bleibt. Damit einher gehen zum Teil sehr schwache Dialoge, bei denen man regelrecht zusammenzucken darf und die einen aus dem Geschehen reißen. Glaubwürdig ist das Ergebnis dann kaum. Das willkürliche Verhalten des Ermittlerteams, verbunden mit einer mangelnden Professionalität, macht die Sache nicht besser.

Richtig spannend ist der Film auch nicht. Zwar wird schon für brenzlige Situationen gesorgt, gerade zum Ende hin. Hinzu kommt die eine oder andere Wendung. Das reicht so aber nicht aus, Nervenkitzel kommt dabei nicht auf. Für Zuschauer und Zuschauerinnen, die persönliche Verwicklungen der ermittelnden Hauptfigur ablehnen, ist Katharina Tempel: Was wir begehren sowieso nicht zu empfehlen. Wobei das hier gar nicht mal so sehr stört: Wenn die Polizistin nicht mehr weiß, ob ihr Mann ein Mörder ist oder nicht, ist das schon eine besondere Situation. An Tragik mangelt es auch nicht. Einzelne gute Ansätze gibt es also schon, gesehen haben muss man das Gesamtergebnis aber nicht.



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Katharina Tempel: Was wir begehren
fazit
„Katharina Tempel: Was wir begehren“ verknüpft einen mutmaßlichen Mord mit einem Vergewaltigungsfall, die Kommissarin ist persönlich davon betroffen. Richtig spannend ist der Krimi nicht, auch bei der Figurenzeichnung und den Dialogen gibt es Mängel. Dafür wird es wieder ziemlich dramatisch.
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von 10