Kitaro – Band 4: Der Vampir Elite Manga Comic
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Kitaro – Band 4: Der Vampir Elite

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Kitaro – Band 4: Der Vampir Elite Manga Comic
„Kitaro – Band 4: Der Vampir Elite“ // Deutschland-Start: 14. Februar 2022

Inhalt / Kritik

Eigentlich schreckt den Geisterjungen Kitaro so schnell nichts ab, hat er doch schon mit den gefährlichsten und größten Yokais zu tun gehabt. Doch der Vampir Elite könnte sogar für ihn das Ende bedeuten, schließlich verfügt dieser über enorme Macht und außergewöhnliche Kräfte. So kann er Musik nutzen, um andere zu hypnotisieren und gefügig zu machen. Ganz so stark sind die Tanukis zwar nicht, die Hunderte Jahre lang durch ein Siegel eingesperrt waren. Dafür sind sie viele, sehr viele sogar. 808 sind es. Und sie sind nicht allein, sie befehligen auch einen Mond sowie einen Riesenwels, der ganz Japan zerstören könnte. Ganz so weit wollen sie nicht gehen, sie würden sich schon damit begnügen, die Herrschaft über das Land zu übernehmen …

Bekannte Mythologie

Nachdem es beim ersten Band Kitaros Geburt rund um den von Shigeru Mizuki erdachten Geisterjungen noch eine Reihe kürzerer in sich geschlossener Geschichten gab, ist man bei der deutschen Veröffentlichung des Manga-Klassikers dazu übergegangen, die längeren Abenteuer zu bringen. Das zeigt sich gerade bei dem vierten Band Der Vampir Elite. Theoretisch erzählt dieser zwei solcher in sich geschlossener Geschichten. Praktisch sind diese aber zu groß für einen Band. Tatsächlich fehlen bei dem ersten Abenteuer um den titelgebenden Vampir die ersten beiden Kapitel, man muss da schon den vorangegangenen Band Schloss Yokai gelesen haben. Aber auch der zweite Strang Die Yokai-Bestie ist nicht vollständig, bricht mittendrin ab, da muss man schon den Folgeband besorgen.

Diese etwas unglückliche Veröffentlichungspolitik sollte einen aber nicht davon abhalten, auch beim vierten Band mit am Start zu sein. So hat Kitaro: Der Vampir Elite wieder eine Menge kurioser Gestalten zu bieten, die von der japanischen Mythologie inspiriert wurden. Der erste Teil ist durch die Vampirthematik dabei der wenig exotischere Teil, zumindest für ein hiesiges Publikum. Mizuki hat dem Ganzen aber noch ein paar Eigenheiten mitgegeben. Gerade der starke Fokus auf Musik hebt die Geschichte von westlichen Vampirschrecken ab. Der zweite Part greift mit den Tanukis Wesen auf, die manche bereits aus anderen japanischen Geschichten kennen könnten, magische Wesen, die den Marderhunden nachempfunden sind. Anders als die freundlichen Vertreter im Animeklassiker Pom Poko sind diese hier jedoch sehr düster, machtgierig und bereit über Leichen zu gehen, um ihr Ziel zu erreichen.

Ein Fest fürs Auge

Der Horroranteil ist dann auch wieder groß, wobei der Manga ohne Brutalität auskommt. Er lebt mehr von den unheimlichen Figuren und der Faszination für das Bizarre und Fantastische. Verbunden wird das traditionell mit Humor, wenn einige kuriose Gestalten umherlaufen. Ganz weit vorne ist wie immer der Rattenmann, bei dem man nie ganz sagen kann, ob er nun Freund oder Feind ist – das ändert sich je nach Kontext. Kitaro: Der Vampir Elite ist dabei vor allem für ein Publikum lesenswert, das sich für Mythologien und Legenden interessiert. Wenn wir später etwa erfahren, was es mit dem geheimnisvollen Mond auf sich hat, dann sind das Geschichten, wie man sie sich vor langer Zeit einmal ausgemalt hat. Der Comic ist auch deshalb mit einer deutlichen Nostalgie verbunden, zumal er ohnehin aus den 1960ern stammt.

Visuell überzeugt das sowieso. Mizuki hat mit seinen sonderbaren Gestalten einige ikonische Figuren geschaffen, die unverwechselbar sind, so viel Persönlichkeit haben, wie Hunderte heutiger Charaktere zusammen. Zusätzlich demonstrierte der Japaner immer wieder seine Fingerfertigkeit bei den Hintergründen. Da sind immer wieder Passagen dabei, in denen er mit einer bewundernswerten Finesse abgelegene Häuser, düstere Wälder oder auch Städte zeichnete. Auch in der Hinsicht ist Kitaro: Der Vampir Elite einem Großteil gegenwärtiger Mangas überlegen. Ein Manko ist jedoch eine gewisse Beliebigkeit bei den Ereignissen, wenn beispielsweise Probleme sehr plötzlich gelöst sind nach einer ewig langen Geschichte. Ansonsten darf man aber auch bei diesem Band dankbar sein, dass er den Weg zu uns gefunden hat.



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Kitaro – Band 4: Der Vampir Elite
fazit
Fazit: In „Kitaro: Der Vampir Elite“ muss der kultige Geisterjunge gegen einen Vampir kämpfen und bekommt es auch mit ambitionierten Tanukis zu tun. Das ist wie immer ein Fest für Leute mit einem Interesse für Mythologien, auch visuell macht der Manga mit seinen stimmungsvollen Hintergründen und markanten Designs einiges her.
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