Moon der Panda
© 2024 MAI JUIN PRODUCTIONS - GAUMONT - FRANCE 2 CINÉMA, Foto: Cara Cao

Moon, der Panda

Moon der Panda
„Moon, der Panda“ // Deutschland-Start: 10. April 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Mit Lernen hat es Tian (Noé Liu Martane) ja nicht so. Anstatt etwas für die Schule zu machen, spielt er lieber auf seiner Konsole – sehr zum Ärger seins Vaters Fu (Liu Ye), der nicht viel mit der Einstellung seines Sohns anfangen kann. Damit dieser auch mal etwas anderes tut und sieht, schickt Fu den Jungen und dessen jüngere Schwester Liya (Nina Liu Martane) zu ihrer Großmutter Nai Nai (Sylvia Chang), die zurückgezogen auf dem Land lebt. Tian ist alles andere als begeistert, nur widerwillig verbringt er den Sommer dort. Das ändert sich, als er in der Natur einen jungen Pandabären findet, der von seiner Mutter zurückgelassen wurde und dem er den Namen Moon gibt. Immer wieder trifft er sich mit dem Tier, auch in den folgenden Jahren, und baut eine Freundschaft mit diesem auf …

Tierische Kinderunterhaltung

Prinzipiell hat Gilles de Maistre zwar schon auch andere Filme gedreht in seiner inzwischen mehr als drei Jahrzehnten andauernden Karriere. Doch den meisten dürfte der französische Regisseur vor allem für seine Kindergeschichten bekannt sein, auf die er sich in den letzten Jahren spezialisiert hat. Der Clou: Er lässt darin immer echte Tiere auftreten. Ob Mia und der weiße Löwe (2018), Der Wolf und der Löwe (2021) oder Ella und der schwarze Jaguar (2024), der Filmemacher hat sich damit eine offensichtlich ertragreiche Nische geschaffen. Wenig überraschend geht dann auch der neuste Streifen in diese Richtung, mit Moon, der Panda hat er bereits den vierten Titel innerhalb weniger Jahre gedreht, welcher von Tieren erzählt bzw. dem Verhältnis von Mensch und Natur.

Dabei sucht er sich bevorzugt Tiere aus, welche die meisten von uns nie zu Gesicht bekommen werden, zumindest nicht in ihrem natürlichen Umfeld. Zu dem Zweck reist er auch gut durch die Welt, unter anderem spielten seine Filme in Afrika und im Amazonas-Regenwald. Mit Moon, der Panda reist er nun nach China, verzichtet jedoch auf die Metropolen, die man heute mit dem Reich der Mitte in Verbindung bringt. Stattdessen gibt es wieder einmal viel Natur zu sehen. Wer sich gerne entsprechende Dokumentarfilme anschaut, wird auf jeden Fall gut bedient, nicht zuletzt, weil de Maistre auch selbst ein versierter Dokumentarfilmer ist. Zusammen mit der Kamerafrau Marie Spencer weiß er schon, wie er visuell das Beste aus dem Setting herausholt und beim Publikum ein Fernweh weckt.

Tolle Bilder, wenig Inhalt

Wobei die schönen Wälder nicht mit dem Star mithalten können. Wenn der titelgebende Panda auftritt, dann sind alle Augen auf ihn gerichtet. Nicht nur, dass diese Bären nun einmal sehr knuffig sind mit ihrem flauschigen Fell und dem ruhigen Gemüt. Sie sind auch sehr selten, weshalb jedes Exemplar einem Event gleicht. Moon, der Panda wurde dann auch in einem Reservat gedreht, in dem die scheuen Tiere tatsächlich noch leben. Mit echten Exemplaren drehen zu können, ohne auf Computereffekte und ähnliches angewiesen zu sein, das ist schon ein Geschenk für Filmschaffende. Ein Geschenk, das der Regisseur auch dankend annimmt und Moon immer wieder zeigt, selbst dann, wenn der nicht wirklich etwas tut. Vor allem, wenn er nichts tut.

Dass das inhaltlich ein bisschen dünn ist, war natürlich allen bewusst. Und so strickte der Filmemacher gemeinsam mit seiner Frau Prune, die das Drehbuch verfasst hat, noch eine Geschichte drumherum, die bedingt mit dem Tier zu tun hat. Zum Teil geht es zwar mal wieder um die Liebe zur Natur, wenn der Protagonist feststellt, dass es noch etwas Wertvolleres als seine Spielekonsole gibt – das Übliche eben. Verbunden wird dies mit einem Familiendrama, wenn die Eltern des Jungen schon länger streiten und eine Scheidung im Raum steht. Sonderlich spannend ist das nicht, mehr als 08/15 ist dem Ehepaar da nicht eingefallen. Wem es primär um das Narrative geht, wird deshalb bei Moon, der Panda weniger fündig, das ist dann doch alles recht oberflächlich und beliebig. Der Zielgruppe, die schon die letzten Filme des Regisseurs zu Hits machten, darf das aber egal sein und sich in Tier und Landschaft verlieben.



(Anzeige)

Moon, der Panda
fazit
„Moon, der Panda“ handelt von einem Jungen, der zur Großmutter geschickt wird und dort Freundschaft mit einem Pandabären schließt. Das Tier ist natürlich süß, die Naturlandschaften sehen auch toll aus. Inhaltlich darf man aber nichts erwarten, die Geschichte ist nicht mehr als ein Mittel zum Zweck.
Leserwertung0 Bewertungen
0
5
von 10