Ostfriesenfluch TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Sandra Hoever

Ostfriesenfluch

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„Ostfriesenfluch“ // Deutschland-Start: 5. April 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als die Leiche von Angela Röttgen (Doreen Fietz) im Rapsfeld gefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Warum hätte sie jemand ermorden sollen? Ihr Mann Peter (Christian Beermann) ist davon überzeugt, dass sein ehemaliger Schüler Linus Wagner (Joshua Hupfauer) die Tat begangen hat. Der wiederum beschuldigt den Ehemann. Ann Kathrin Klaasen (Picco von Groote), Frank Weller (Christian Erdmann) und Rupert (Barnaby Metschurat) gehen der Sache nach und werden dabei von der polnischen Austauschkollegin Marion Wolters (Marie Schöneburg) unterstützt. Dabei eilt es gewaltig, denn kurze Zeit später verschwinden auch andere Frauen und es ist völlig offen, ob die verschiedenen Fälle in einem Zusammenhang stehen …

Bewährter Krimi mit Thriller-Elementen

Ursprünglich waren die Ostfrieslandkrimis im Hinblick auf ihre Frequenz sehr verlässlich, die ersten Jahre erschien ein neuer Film pro Jahr. Doch wie das bei deutschen Fernsehproduktionen so ist, mit dem Erfolg kommt die Gier. 2023 gab es auf einmal gleich drei neue Teile, 2024 waren es immerhin zwei. Der Beliebtheit hat die Steigerung nicht geschadet, noch immer schalten jedes Mal etwas mehr als sechs Millionen Menschen ein, um dem Polizeitrio bei der Verbrecherjagd zuzusehen. Zuletzt war dies kurz vor Jahreswechsel bei Ostfriesennacht der Fall, bei dem ein Serienmörder mit bizarren Vorlieben geschnappt werden muss. Jetzt gibt es mit Ostfriesenfluch den nächsten Film, es ist der 12. der 2017 gestarteten ZDF-Krimireihe, die auf Romanen von Klaus-Peter Wolf basiert.

Fans werden sich hier gleich wie zu Hause fühlen. Zum einen handelt es sich um einen klassischen Whodunit-Krimi, bei dem die Polizei herausfinden muss, wer ein Verbrechen begangen hat und dabei verschiedene Verdächtige zur Auswahl hat. Wie häufiger in dieser Reihe nimmt das mit der Zeit aber auch Thrillerelemente auf. Denn nach dem anfänglichen Mord kommt es in Ostfriesenfluch zu mehreren Vermisstenfällen, das Trio muss die Frauen finden, bevor ihnen etwas Schlimmes geschehen kann. Zwar wird anfangs noch so getan, als könnte es andere Erklärungen geben, die Vermissten wären in Wahrheit abgehauen. Ein erfahrenes Publikum weiß aber, dass das keine Option ist. Sonst gäbe es schließlich keinen Film und damit keinen Film.

Nicht wirklich spannend

Außerdem wird vergleichsweise früh verraten, wer denn nun wirklich der Bösewicht ist. So darf das Publikum in Parallelsträngen immer wieder sehen, was dieser so treibt und wie es den Frauen ergeht. Prinzipiell spricht natürlich nichts dagegen, eine solche Geschichte zu erzählen und stärker auf die Gefahr zu setzen als auf Rätsel. Das Problem ist aber, dass Ostfriesenfluch trotzdem kaum spannend wird. Der Film macht ziemlich wenig aus dem Szenario, hat weder im Hinblick auf die Situationen der Gefangenen noch bei der Inszenierung zündende Ideen. Zum Ende hin wird es etwas interessanter. Das meiste ist aber so austauschbar, dass das einem nicht zwangsläufig in Erinnerung bleiben muss. Die Suche nach dem Verlies ist mit gewohnt stimmungsvollen Bildern verbunden. Das war es aber auch schon.

Ein weiteres Manko sind die Figuren. So wird zwar diesmal versucht, die Beziehung der beiden Hauptfiguren wieder etwas prägnanter zu machen. Dennoch, wer es nicht weiß, würde kaum vermuten, dass die zwei ein Paar sein sollen. Eine wirkliche Chemie gibt es da nicht. Ruprecht, sonst mit seiner selbstverliebten Art und seinen Sprüchen immer mal wieder für Erheiterung gut, wird kaum genutzt. Und die neue Aushilfspolizistin hinterlässt sowieso keinen Eindruck, man hätte die Figur problemlos streichen können, ohne dass es einen Unterschied gemacht hätte. Das ist alles auch deshalb schade, weil Ostfriesenfluch der letzte Film mit Christian Erdmann ist, der sich nach zwölf Teilen von der Reihe verabschiedet und durch Tom Radisch ersetzt wird. Da hätte man ihm einen besseren Teil gewünscht. Schlecht ist das hier zwar nicht, aber so wenig bemerkenswert, dass man sich das Anschauen auch sparen kann.



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Ostfriesenfluch
fazit
„Ostfriesenfluch“ beginnt als klassischer Whodunit um eine ermordete Frau, bevor es anschließend deutlich brenzliger wird. Spannend ist der Film trotz der Thrillerelemente jedoch kaum. Die Figuren sind sowieso eine einzige Enttäuschung.
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