Es fällt immer schwer eine Rangordnung in Leones Gesamtwerk zu bringen, Spiel mir das Lied vom Tod ist aber mit Sicherheit der (dr)eckigste und raueste seiner Filme und hat deshalb seinen ganz eigenen Charme.
Um vollständig die politische Komplexität und die einzelnen Gruppierungen zu verstehen braucht man ein riesiges Hintergrundwissen, ein Kinofilm ist eben nicht die beste Plattform um Geschichtsbildung zu betreiben.
Der Regisseur und Autor behielt auch hier seine provokante und frevelhafte Art bei und zeigt immer wenn sich die Möglichkeit ergibt nackte Haut und diesmal sogar abgetrennte Gliedmaßen.
Der Film lässt sich oberflächlich betrachtet in einem Satz zusammenfassen, spätestens wenn man sich aber auf die vollen 90 Minuten Laufzeit eingelassen hat, erkennt man, dass es in Lebanon um mehr als das geht.
Wer bereits Decameron nicht mochte, der wird hier wohl vor Langeweile sterben. Wer groteskes Kino mit viel Volksmusik interessant findet sollte einen Blick riskieren.
Das eigentliche Kontroverse an Irreversiblè ist nicht die Brutalität und auch nicht der schonungslose Umgang mit seinem Publikum, sondern vielmehr die Tatsache, dass die letztendliche Aussage nicht einhergeht mit dem was uns Hollywood & Co weismachen will.